Essen. In der Pflege geraten Unternehmen unter einen immer stärkeren wirtschaftlichen Druck. Die Folgen betreffen längst nicht nur Pflegebedürftige.
Ist es nicht immer noch gut gegangen? Seit Jahren steigt der Druck in der Pflege, doch irgendwie haben es Unternehmen und Beschäftigte immer wieder geschafft, sich und ihre Schützlinge durch die Krisen zu manövrieren.
Das ist sicher nicht immer zur Zufriedenheit der Pflegebedürftigen und Angehörigen gelungen, die mit Heimleitungen über Qualität und mit Pflegediensten über Abrechnungen streiten müssen. Aber dass die Versorgung Pflegebedürftiger Stand gehalten hat, dürfte einem Menschenschlag zu verdanken sein, der sich einfach nicht unterkriegen lässt.
Gegen die Krise in der Pflege hilft nur eine grundlegende Reform
Doch darauf kann sich dieses Land nicht mehr verlassen. Nicht nur die Pflegekräfte, auch die Betreiber werden in ihren Warnrufen immer alarmierender. Die Strategie der Politik, mit Reförmchen, Hilfsgeldern und Personalgewinnungsprogrammen für einen leer gefegten Arbeitsmarkt Pflästerchen zu verteilen, ist nicht aufgegangen. Die Pflege braucht eine grundlegende Reform, die Beschäftigten den Rücken freimacht für ihre Arbeit und Pflegeunternehmen Handlungsspielräume gibt.
Es muss verhindert werden, dass die derzeitigen Nöte der Pflegeunternehmen in eine Insolvenzwelle münden. Professionelle Pflege darf uns nicht in größerem Umfang wegbrechen. Denn wer fängt das auf? Am Ende sind es Angehörige, deren Arbeitskraft aber dringend im Handwerk, in Unternehmen und im Dienstleistungsgewerbe benötigt wird. Damit ist Frage, was aus der Notlage der Pflege folgen muss, nicht nur eine gesellschaftliche. Es ist eine volkswirtschaftliche.