Bad Berleburg. . Große Resonanz auf den Fleischwurst-Wettbewerb von WDR und Westfalenpost. Da hieß es am Südwestfalentag in Bad Berleburg für die Besucher aus allen Zipfeln Südwestfalens Daumen drücken für ihren persönlichen Lieblingsmetzger.

Zuschauer aus Attendorn im Kreis Olpe, aus Schmallenberg im Hochsauerland, aber auch mit „Heimvorteil“ aus Wittgenstein – sie alle und viele andere konnten beim großen Fleischwurst-Wettbewerb von WDR und WP Daumen drücken, jeweils für einen Metzger aus „ihrem“ südwestfälischen Kreis.

Zehn Minuten fürs Verkosten, die Zeit läuft. In der Jury: Landräte aus Südwestfalen und Bad Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann. „Ich habe extra drei Tage lang nichts gegessen“, betont Juror Paul Breuer, Landrat Kreis Siegen-Wittgenstein. Sein genialer Trick beim Test: Er orderte kurzerhand ein Pils – offenbar, um die Geschmäcker der fünf Wurst-Proben auf den Tellern A bis E besser abgrenzen zu können.

Ballwechsel der Moderatoren

Die Sieger-Urkunde plus Wisent-Likör zum Verkümmeln ging am Ende in den Kreis Olpe: Überzeugen konnte nämlich Metzgermeister Christoph Alterauge aus Wenden-Rothemühle – die Wertung mit dreimal Note „5“ als Höchstpunktzahl und zweimal Note „4“ war eindeutig. Aber gleich dahinter auf dem 2. Platz: die Fleischwurst aus dem Hause Burkhard Müller. Dabei war sich der Erndtebrücker Metzger am Anfang seiner Sache gar nicht so sicher – angesichts „der körperlichen und fachlichen Konkurrenz“ im Wettbewerb. „Ich habe heute Nacht ganz schlecht geschlafen“, bekannte Müller schmunzelnd. Immerhin verriet er eines der Geheimnisse zum Erfolg: „Ja, wir räuchern noch mit Buchenholz.“

Auch interessant

Quasi „außer Konkurrenz“ fieberten auch sie im Publikum mit: Stadtfest-Besucher aus Bergues, bekanntlich die französische Partner-Gemeinde von Erndtebrück. Hintergrund: Eine Delegation aus dem Nachbarland war am Wochenende zu Gast in Wittgenstein, um hier mit den deutschen Freunden das gemeinsame 40-jährige Bestehen der Partnerschaft zu feiern.

Launig die Bälle zugeworfen

Der Leiter der WP-Redaktion Bad Berleburg, Karl-Peter Rasche, und WDR-Redakteurin Beate Schmies warfen sich bei der Moderation des bunten Bühnenprogramms launig die Bälle zu. Klar, dass kleine Pannen nicht ausbleiben. Eigentlich sollen gerade die „Wirbelwinde“ von der Jazzdance-Gruppe der Sportfreunde Edertal über die Bühne fegen – doch die CD für die nötige Begleitmusik „klemmt“ irgendwie. Nur gut, dass die Alphornfreunde Wittgenstein aus Hemschlar schon hinter der Bühne stehen – und jetzt eben ein wenig früher dran sind.

Alphorn-Blasen – das muss doch ganz schön schwer sein, vermutet Moderatorin Beate Schmies. Ja, bestätigt Karl Georg Dreisbach, Vorsitzender der Truppe – weil alle Töne mit den Lippen geformt werden. Aha. Und wie kommt man dazu, mitten in Wittgenstein so ein Instrument beherrschen zu wollen? „Ich fahre jetzt über 30 Jahre ins Allgäu“, berichtet der Vorsitzende. Im Urlaub habe er das Alphorn kennengelernt – und sich später dort auch eines zugelegt: „Aber als ich es abgeholte, habe ich keinen Ton rausgebracht“, räumt der Vorsitzende ein. Übung macht halt den Meister. Der Jüngste in der Formation ist übrigens 15 Jahre alt. Und er nickt: Ja, es macht viel Spaß. Dabei reicht die musikalische Palette der Alphornfreunde vom getragenen „Gloria“ bis zur Weise „Uf d’r Bänklialp“.

Erndtebrücker Marathon-Meister

Beachtliche Resonanz fand auch die WDR-Wanderung am Samstagmittag vom Alexanderplatz hinunter auf die Festmeile rund um die Berleburger Poststraße: Immerhin rund 180 Menschen hatten ihre Wanderschuhe geschnürt und waren die 14 Kilometer mitgelaufen. Leider kamen sie gegen 17 Uhr völlig durchnässt an der Bühne im Rathausgarten an. Die Stimmung unter den Wanderern? Trotz allem gut.

Mit von der Partie war auch Marathon-Meister Werner Stöcker (73) aus Erndtebrück. Und der Senior ist immer noch gut zu Fuß. Neulich erst hat er den „Dom“ in den Walliser Alpen bestiegen, mit 4545 Metern höchster Berg der Schweiz. Und zur Wanderung kam Stöcker gerade noch rechtzeitig – nach einem anstrengenden Zehn-Kilometer-Marathon. Uff, geschafft.