Wingeshausen. Die Gründungsversammlung der Genossenschaft macht den Beteiligten Hoffnung für das Vorhaben. Ein Wunschdatum für die Eröffnung steht schon fest.
Erfreuliche Nachrichten für die Einwohner der Dörfer Aue, Wingeshausen und Müsse. Die letzten Hürden auf dem Weg zur Wiedereröffnung des Dorfladens in Wingeshausen scheinen überwunden.
Am 15. Mai kamen im Zuge der Gründungsversammlung der Genossenschaft Dorfladen Wingeshausen eG rund 120 Personen in der örtlichen Schützenhalle zusammen. Die Veranstaltung verlief für die Beteiligten sehr zufriedenstellend, Fragen der Anwesenden konnten alle beantwortet werden, der Aufsichtsrat wurde durch Wahlen erfolgreich zusammengestellt und der Vorstand bestimmt. Die Genossenschaft hat bereits einen offiziellen Termin zur Wiedereröffnung des Geschäfts avisiert. „Wenn alles funktioniert, wie wir uns das vorstellen, dann soll die Wiedereröffnung am 1. August vonstattengehen“, berichtet Helmut Kessler, Vorsitzender des Dorfvereins Aue-Wingeshausen, der gleichzeitig auch in den Aufsichtsrat der Genossenschaft gewählt wurde.
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Unterstützung erhält er dabei von Wolfgang Linde und Karl-Heinrich Sonneborn. Nach der Wahl des Aufsichtrates konnte auch der neue Vorstand aufgestellt werden. Dieser setzt sich aus Udo Riedesel, Burkhard Kufner, der den Laden früher bereits geführt hat, und Jessica Bürger zusammen. Doch nicht nur das macht Kessler Mut: „Das Interesse war riesengroß, nicht nur das der anwesenden Personen. Es gab auch viele positive Rückmeldungen von Personen, die bei der Versammlung nicht dabei sein konnten. Eine Frau kam auf mich zu und und sagte, dass sie sich richtig freue, dass das Vorhaben für die Neueröffnung des Dorfladens so gut voran geht.“
Und auch Birgitta Dreyer, Wingeshausens Ortsvorsteherin, ist nach der Gründungsversammlung positiv gestimmt. „Das Klima auf der Versammlung war richtig gut, es waren eine Menge Leute, das Interesse zog sich durch alle Generationen. Das, was der Arbeitkreis auf die Beine gestellt hat, ist sehr bemerkenswert. Ich bin guter Dinge, dass wir nach den anderthalb Jahren, in denen der Dorfladen leer stand, wieder was Gutes für das Dorf schaffen werden.“
Warum der Dorfladen seither leer steht
Im Oktober 2022 entschieden sich die damaligen Besitzer Yury Uskov und Evgenia Suntsova, das kleine Geschäft nicht mehr weiterführen können. Die Suche nach einem neuen Betreiber verlief damals im Sand. Knapp elf Monate später kam dann der Stein für die Wiedereröffnung ins Rollen. Zunächst bekamen die Menschen aus der Region über eine Informationveranstaltung einen Einblick, wie man eine Neueröffnung mithilfe eines Genossenschaftsmodell auf die Beine stellen könnte. Daraufhin bildete sich der Arbeitskreis Dorfladen Wingeshausen, der sich dem Projekt annahm und die notwendigen 360 Genossenschaftsanteile zu je 250 Euro aufzutreiben versuchte, um damit die errechneten 80.000 Euro Anfangsinvestition zu decken - 31.000 Euro für die Neuausstattung des Ladens, den anderen Teil für den Anfangsbestand an Waren und Produkten. Ende April stand dann offiziell fest: dieses Vorhaben ist erfolgreich, die Anteile sind zusammen und der Termin für die Genossenschaftsgründung ist festgelegt.
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So geht es jetzt nach der Genossenschaftsversammlung weiter
Auf der Versammlung wurde das Fundament für die rechtsfähige Gründung einer Genossenschaft gelegt. Der Aufsichtsrat ist gewählt, der Vorstand bestimmt und auch die Anteile sind unterzeichnet. Jetzt geht es darum, die Genossenschaft vom Notar beim Amtsgericht einzureichen und ins Genossenschaftregister eintragen zu lassen, damit dann die Verträge mit den künftigen Angestellten unterschrieben werden können. „Die Mitarbeitergespräche sind bereits geführt und wir haben die Zusagen, die wir brauchen. Es fehlt eben noch der Eintrag ins Register, damit wir alles offiziell machen können“, so Helmut Kessler. Der Arbeitskreis trifft sich in der nächsten Zeit auch weiterhin regelmäßig, denn es gibt noch einiges an den Stellschrauben zu drehen. Die Gespräche mit den Lieferanten sind noch nicht vollständig abgeschlossen, das Inventar muss noch teilweise organisiert werden und auch über die Öffnungszeiten muss man sich noch Gedanken machen. Fakt ist aber: Die Wiedereröffnung des Dorfladens ist auf einem sehr guten Weg und die Menschen aus der Region dürfen sich zurecht darauf freuen. „Es geht nicht nur um das Einkaufen und die Versorgung an sich, sondern auch darum andere Menschen dort zu treffen und damit auch wieder einen sozialen Aspekt zu schaffen“, erklärt Birgitta Dreyer.