Bad Laasphe. Während die Dreifachturnhalle derzeit noch als Flüchtlingsunterkunft dient, werden die ersten Wohncontainer aufgestellt.
Insgesamt 120 Wohncontainer hat die Stadt Bad Laasphe für die Unterbringung von Geflüchteten bestellt - und investiert dabei rund sieben Millionen Euro. Hintergrund ist die angespannte Lage auf dem privaten Wohnungsmarkt, der in der Lahnstadt bereits abgegrast ist. „Damit haben wir dann Platz für 216 Menschen geschaffen. Dadurch sind wir für dieses Jahr und für 2025 gut aufgestellt. Wir kommen durch die Wohncontainer endlich aus dem Notfall-Feuerwehr-Modus raus, kurzfristig Kapazitäten schaffen zu müssen“, sagte Bad Laasphes Bürgermeister Dirk Terlinden Anfang April gegenüber der Westfalenpost. Die ersten 60 Container sollen noch im Mai aufgestellt sein, die weiteren werden voraussichtlich im dritten Quartal des Jahres erwartet, wie es aus der Mitteilung an den Rat vor wenigen Tagen hervorgeht. Die ersten Container wurden bereits Anfang dieser Woche geliefert - und mittels riesigem Kran aufgestellt.
Konkret wurden im ersten Schritt acht Container am Montag am Thüringer Weg auf die Erweiterungsfläche gestellt. Am Dienstag, 30. April, folgten zwölf weitere Container auf der Fläche. Nach dem Feiertag ging es dann weiter: Insgesamt 20 Wohncontainer wurden am 2. Mai in der Stockwiese aufgestellt und weitere 20 folgen am 3. Mai in Feudingen - auf dem städtischen Grundstück an der Sieg-Lahn-Straße. Sobald die Container alle aufgestellt wurden, soll in den Kalenderwochen 18/19 mit der Verlegung der Versorgungsleitungen begonnen werden und anschließend die Lieferung der Möbel für alle drei Standorte erfolgen. So zumindest der Zeitplan der Verwaltung. „Baugenehmigungen sollen in Kürze erteilt werden“, heißt es in den Mitteilungen.
Bad Laasphe: Die ersten Container wurden aufgestellt
Die Beschaffung der Wohncontainer finanziert die Stadt Bad Laasohe aus dem zinslosen Förderprogramm eines Darlehens von bis zu 7,2 Millionen Euro. Bereits in seiner Sitzung am 14. Dezember 2023 hatte der Rat der Stadt eine Grundsatzentscheidung zur künftigen wohnlichen Versorgung von Geflüchteten in Bad Laasphe getroffen sowie erste Standorte für Wohncontainer festgelegt, geht es auch aus der Vorlage für den Rat in der vergangenen Woche hervor. Gleichzeitig wurde die Verwaltung beauftragt, „weitere Flächenoptionen als Wohncontainerstandorte zu prüfen und diese dem Rat zur Entscheidung vorzulegen.“
Ziel sei es, nicht nur die Notlösung einer Unterbringung in der Dreifachturnhalle zu beenden, „sondern auch langfristig für die Zuweisung weiterer Menschen durch die Bezirksregierung in Arnsberg gewappnet zu sein“.
Danach könne die Stadt Bad Laasphe „endlich die Notunterkunft in der Turnhalle an der Lachsbachschule aufgeben und anschließend notwendige und aufgeschobene Baumaßnahmen an den Fenstern und der Entrauchungsanlage vornehmen, damit dann wieder ein geordneter Schul- und Vereinssport möglich ist“, hatte Dirk Terlinden noch in seiner Haushaltsrede vor dem Rat angekündigt und sich im Zusammenhang mit der Unterbringung von Geflüchteten auch an die Bürger gewendet: „Mein ausdrücklicher Dank gilt weiterhin allen Vermietern, die uns bislang bei dieser Herkulesaufgabe unterstützen und ihren Wohnraum der Stadt zur Verfügung stellen.“ Im Planungsjahr rechne Bad Laasphe mit einem Mehraufwand von 1 Million Euro bei den Gesamtinvestitionen und 300.000 bei den Mietaufwendungen. Die Wohncontainer seien mit dem zinslosen Darlehen der NRW-Bank von 7,2 Millionen finanziert. Bislang seien erst drei Millionen davon in Anspruch genommen worden.
Ob das alles ausreicht, darauf hat Terlinden aktuell noch keine Antwort: „Es wird in Zukunft entscheidend darauf ankommen, ob die zugrunde gelegten Zuweisungsprognosen bei Flüchtlingen eintreten. Die Vorjahre haben die Bandbreite der Volatilität gezeigt.“