Bad Laasphe. Was Bürgermeister Dirk Terlinden zur Nutzung der Dreifachturnhalle und dem Wohnungsmarkt für Geflüchtete sagt.
Mehrere Millionen Euro investiert die Stadt Bad Laasphe in die Unterbringung von Geflüchteten in der Stadt. Hintergrund ist die angespannte Lage auf dem privaten Wohnungsmarkt, der in der Lahnstadt bereits abgegrast ist. Aktuell leben 280 Menschen aus unterschiedlichen Nationen in Bad Laasphe, wie der Sprecher der Stadt, Jens Gesper, auf Nachfrage berichtet. 20 Männer musste die Stadt Bad Laasphe aufgrund der zugespitzten Situation in der Dreifachturnhalle neben der Lachsbachschule unterbringen. Ziel ist es, nicht nur die Notlösung einer Unterbringung in der Dreifachturnhalle zu beenden, sondern auch langfristig für die Zuweisung weiterer Menschen durch die Bezirksregierung in Arnsberg gewappnet zu sein. Wir haben mit Bürgermeister Dirk Terlinden gesprochen.
„Wir haben insgesamt 120 Wohncontainer bestellt, damit haben wir dann Platz für 216 Menschen geschaffen. Dadurch sind wir für dieses Jahr und für 2025 gut aufgestellt. Wir kommen durch die Wohncontainer endlich aus dem Notfall-Feuerwehr-Modus raus, kurzfristig Kapazitäten schaffen zu müssen.“
Der Bürgermeister hält die Beschaffung der Container nach wie vor für die richtige Lösung und auch die Politik hatte Anfang des Jahres einstimmig die Beschaffung beschlossen: „Mit den Containern haben wir uns für die Flüchtlingssaison gut aufgestellt. Die geht jetzt im Frühjahr wieder los, und der Flüchtlingsstrom ebbt ja weltweit in keiner Weise ab, wenn man sich die Nachrichten anschaut“, sagt Terlinden.
Drei Standorte für Container
Die Stadt bereitet das Baufeld bereits vor. Drei Standorte sind bereits für das Aufstellen von Containern vorgesehen, zwei liegen in der Kernstadt, neben den Mobilheimen für Flüchtlinge im Thüringer Weg und neben dem Schlichthaus in der Stockwiese. Der dritte liegt in Feudingen nahe des Bahnhofs.
„Die ersten 60 Container sollen bald geliefert werden. Wir gehen davon aus, dass wir sie Mitte April bekommen. Sobald die Baugenehmigung vorliegt und diese Container bezogen werden können, werden wir die Turnhalle leer ziehen und die Notunterkunft auflösen.“ Außerdem könne die Stadt dann auch dringend erforderliche Arbeiten an der Dreifachturnhalle erledigen, bevor diese wieder von Vereinen oder Schulen genutzt werden kann: „In der Turnhalle müssen einige Arbeiten erledigt werden, die bereits vor der Nutzung der Halle als Notunterkunft anstanden, es geht um die Entrauchungsanlage und die Fensterfront. Wir gehen fest davon aus, dass spätestens nach den Sommerferien die Turnhalle fertig und frei sein wird. Das haben wir auch den Eltern der Schüler zugesagt“, berichtet der Bürgermeister.
Kaufen ist günstiger als Mieten
Und mit Blick auf die neuen Flüchtlingsunterkünfte erläutert der Verwaltungschef: „Die Wohncontainer werden schlüsselfertig an uns übergeben. Wir haben uns zum Kauf entschieden, mieten wäre nicht wirtschaftlich. Bisher haben uns die Anschaffung der 120 Container und die Erschließung der Standorte mehr als 3,5 Millionen Euro gekostet. Die Standorte für die zweite Tranche der Container-Bestellung, weitere 60 Stück, sollen noch im April vom Rat beschlossen werden. Im Sinne der Transparenz wird dies in öffentlicher Sitzung stattfinden.“
Weiteres Grundstück gesucht
„Für die zweiten 60 Container suchen wir noch mindestens ein weiteres privates Grundstück. Wir nehmen alle Optionen: pachten oder kaufen.“ Auch zu den Standards für einen solchen Standort hat sich die Verwaltung Gedanken gemacht: „An den Standorten der Container sollten Bus- oder Bahnanschluss vorhanden sein, Geschäfte, Schulen, damit die Flüchtlinge am Leben teilnehmen können und ihre Integration gefördert wird.“