Erndtebrück. Müllberge und Stromausfall: Wende im Streit um Erndtebrücker Wohnhaus in Sicht. Mieter hofft nun auf Besserung. Die Hintergründe.
Kein Strom, Berge von Müll und Streitereien mit den Vermietern – vor wenigen Wochen hatte unsere Redaktion über die Zustände in einem Mietshaus im Erndtebrücker Kernort berichtet. Mieter Matthias Heesen wohnt seit fünf Jahren dort in einer Mietwohnung. Dann verstarb sein Vermieter und das Haus wurde verkauft. „Seitdem ist nichts mehr, wie es war“, sagte Heesen vor wenigen Wochen gegenüber unserer Redaktion. Es kam zu Streitigkeiten, die Zustände in dem Gebäude verschlimmerten sich, es kam sogar zu Strafanzeigen gegen den als Vermieter auftretenden Ehemann der Hausbesitzerin, wie die Polizei vor einigen Wochen auf Nachfrage unserer Redaktion bestätigte. Nun hoffen Mieter und Vermieter darauf, dass der Konflikt bald ein Ende hat. Beide Parteien bestätigen auf Nachfrage der Redaktion, dass es Anfang der Woche ein Treffen mit einer Schiedsperson gegeben habe und dass man sich geeinigt habe.
„Am Montag gab es eine Schlichtungsverhandlung, zu der der Vermieter auch gemeinsam mit seiner Frau kam“, berichtete Heesen auf die Frage, ob sich seit der vergangenen Berichtserstattung etwas getan habe. Damals war unter anderem von Bedrohungen die Rede oder auch vom Strom, der vorübergehend abgestellt wurde. Mittlerweile sei die Stromversorgung wieder vollständig hergestellt. Doch wie geht es nun weiter? Wie beide Parteien bestätigen, habe man sich während des Gespräches auf einen Vergleich geeinigt, der von beiden Parteien unterschieben worden sei. „Es wurde alles schriftlich fixiert“, so der Mieter. „Ich hoffe, dass der Konflikt damit jetzt endlich ein Ende findet und ich bin gespannt, ob die Vereinbarungen auch so eingehalten werden“, sagt er. Generell sei es seit einiger Zeit wieder ruhiger im Haus geworden. Und wie schaut es mit dem Müllproblem aus? Erst kürzlich berichtete unsere Zeitung, dass sich hinter dem Haus Müllberge stapeln und Mülltonnen nicht geleert wurden. „Ob der Müll abgeholt wurde, sehe ich erst, wenn ich wieder zu Hause bin“, sagt der Mieter, der während der Woche beruflich in Hessen ist.
Wie der Vermieter auf Nachfrage der Redaktion mitteilt, soll das Thema Müll in den nächsten ein bis zwei Wochen erledigt sein. Er zeigte sich mit der Schlichtung zufrieden. „Wir haben alles geklärt, es ist alles okay“, sagte er.
Zustand verärgert auch Anwohner
Nicht okay finden hingegen auch andere Anwohner die Zustände vor Ort. „Wann wird das Problem endlich behoben?“, fragte ein Erndtebrücker, der in der Nähe des Objektes wohnt, nun während der Einwohnerfragerunde zu Beginn der Erndtebrücker Ratssitzung am Mittwochabend. Während dieser Fragestunde haben Bürgerinnen und Bürger die Chance, ihre Fragen an die Verwaltung zu stellen. Und das tat der Anwohner jetzt. Des Öfteren habe er in der Vergangenheit die Probleme mit der Müllentsorgung beobachtet. „Ich bin niemand, der etwas sagt, wenn beispielsweise vorübergehend Bauschutt dort liegt. Aber wenn normaler Müll mit Essensresten wochenlang dort liegt, zieht das schnell Schadnager an“, sagt er. Und die habe er abends bereits gesehen, wenn er zu späterer Stunde vom Sport nach Hause komme. „Da liefen sie über die Straße.“
Er hofft, dass das Problem bald ein Ende hat. „Wenn man an einer solchen Problemimmobilie wohnt, ist auch die eigene nur halb so viel wert.“ Er wollte daher von der Verwaltung wissen, wie sie mit solchen Problemen umgehe. „Das mit den Schädlingen höre ich zugegebenermaßen zum ersten Mal“, zeigte sich Bürgermeister Henning Gronau während der Ratssitzung überrascht. Dennoch sei das Problem mit dem Wohnhaus bekannt. Man habe Kontakt zu den Parteien und man versuche, gemeinsam eine Lösung zu finden. „Wenn wir so etwas sehen, versuchen wir auch, bei der Suche nach einer Lösung zu unterstützen.“