Bad Berleburg. Die Bad Berleburgerin liebt ihre Arbeit als Erzieherin mit den Jugendlichen und wagt zusätzlich einen Neuanfang im Social-Media-Bereich
„Man ist nie zu alt, seine Träume zu verwirklichen“, sagt Linda Maddèe. Die Berleburgerin ist Erzieherin mit Herz und Seele, arbeitet mit vielen Kindern und Jugendlichen zusammen und hat in dieser Woche einen für sie sehr wichtigen Meilenstein geschafft. Denn: Neben ihrer Tätigkeit als Erzieherin absolvierte sie in nur acht Monaten eine Ausbildung zur Social Media Managerin - und das aus gutem Grund, wie die 43-Jährige im Gespräch mit der Redaktion verrät. Die Idee dazu entstand während einer neunmonatigen Auszeit mit dem Wohnmobil.
Was sind meine Ziele? Wofür stehe ich? Welchen neuen Weg möchte ich einschlagen? Diese Fragen stellte sich die Bad Berleburgerin während ihrer gemeinsamen Auszeit mit ihrem Mann. „Wir haben überlegt, wie wir uns unsere Zukunft vorstellen, was wir noch unbedingt erreichen möchten“, erinnert sich Maddèe noch gut an die Zeit zurück. Neun Monate hatte sich das Paar eine Auszeit vom Alltagsstress genommen. Viele ihrer Abenteuer hat die Berleburgerin auf einem eigenen Instagram-Account veröffentlicht. „Ich habe gemerkt, wie viel Spaß es mir macht, Content für die sozialen Medien zu gestalten“, sagt sie. Schon seit vielen Jahren nutzt sie die sozialen Medien, um sich unter anderem mit ihren Freunden oder auch Bekannten auszutauschen, die etwas weiter entfernt wohnen. Austausch, Inspiration, Werbung, Mitarbeitermarkt - die sozialen Netzwerke bieten Unternehmen und Einrichtungen, laut Maddèe, einige Vorteile. „Ich habe überlegt, wie ich zwischen meinem derzeitigen Job als Erzieherin und den sozialen Medien Brücken schlagen kann.“
Ihre Ziele
Für Linda Maddèe begann bereits kurz nach ihrer Reise die Suche nach einem passenden Weg - ihrem Weg. Und sie wurde im Internet fündig. „Es war gar nicht so einfach, aus den vielen Anzeigen im Netz das passende für einen selbst zu finden.“ Dann stieß sie auf die Fernuni - und begann bereits im Frühjahr ihre Online-Ausbildung zur Social-Media-Managerin. Zehn Module in nur zehn Monaten? „Ich habe überlegt: Schaffe ich das überhaupt neben meinem Job, dem Haushalt und dem Privatleben? Weder mein Mann noch mein Beruf sollten dadurch beeinträchtigt werden.“ Doch sie bekam schnell Unterstützung von ihrem Mann. „Er sagte immer: Du schaffst das. Mach das auf jeden Fall.“ Mittlerweile sind acht Monate vergangenen - und die 43-Jährige hat, zwei Monate früher als geplant, ihre letzte Prüfung absolviert. „Ich wollte es noch in diesem Jahr durchziehen“, sagt sie und lacht. Im kommenden Jahr möchte sie dann noch das Zertifikat bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) absolvieren und dann geht es für die Social-Media-Managerin richtig los. „Da freue ich mich schon total drauf.“
Ihr Ziel ist es, das Auftreten von kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie pädagogischen Einrichtungen zu verbessern oder sogar zu starten. „Mir ist aufgefallen, dass viele solcher Unternehmen und Einrichtungen in den sozialen Medien kaum sichtbar sind“, sagt sie. „Dabei ist doch heutzutage eigentlich jeder täglich am Handy und schaut auf den Plattformen.“ Für Linda Maddèe die Chance, unter anderem neue Mitarbeiter zu finden. „Fachkräftemangel ist ein großes Stichwort“, sagt sie. Durch mehr Sichtbarkeit könnte man die Zielgruppe der potenziell neuen Mitarbeiter besser erreichen.
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Doch oftmals fehle es in Unternehmen an „personellen und zeitlichen Ressourcen sowie an dem notwendigen Know-how“. „Ich möchte diesen den Aufbau in den sozialen Netzwerken abnehmen und sie bei der Pflege unterstützen“, so Maddèe, die bereits jetzt schon einen Account eines Inklusionsunternehmens betreut. „Ich darf dort das Gelernte direkt anwenden und sehen, was gut läuft und wo es eventuell noch Verbesserungsbedarf gibt.“
Anderen Mut machen
Recherchieren, fotografieren und Inhalte erstellen - für die Bad Berleburgerin mehr als nur ein Hobby. „Mein Wunsch wäre es, wenn ich gemeinsam mit den Menschen in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen oder den Jugendgruppen die Inhalte erstellen dürfte. Das wäre schön“, sagt sie. Sie ist froh und stolz, dass sie den Schritt gewagt hat - und neben ihrem Beruf, den sie auch weiterhin nach wie vor ausüben möchte, die Ausbildung zur Social-Media-Managerin absolviert hat. „Natürlich war es nicht immer leicht und schon gar nicht stressfrei, aber ich habe viel Neues lernen dürfen“, sagt sie.
Und sie macht anderen Menschen Mut, ihre Ziele und Wünsche zu verfolgen - egal, wie alt man ist. „Ich denke, ein wichtiger Punkt ist, sich frei davon zu machen, was andere von einem erwarten oder von einem denken. Auch sollte man sich nicht zu sehr mit anderen vergleichen. Wenn man seinen Weg gefunden hat, sollte man sich nicht beirren, nicht beeinflussen, nicht von seinem Weg und seinen Zielen abbringen lassen“, sagt sie. Denn: „Wenn man es nicht probiert, weiß man nie, ob es funktioniert hätte. Vielleicht kommt sonst irgendwann ein Punkt, an dem man bereut, nicht mal etwas gewagt zu haben.“
Derzeit ist die Bad Berleburgerin dabei, ihre Homepage (maddee-marketing.de) zu erstellen. Bis zur Fertigstellung ist sie jedoch auch über Instagram zu erreichen.
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