Bad Berleburg. Die Landesregierung plant die Energiewende von oben. Für Bad Berleburg heißt das unnötige Arbeit oder sogar Vertrauensverlust.
Bad Berleburg hat alles getan, um auf den letzten Drücker Vorrangzonen auszuweisen. Am 12. September wurden die Planungen abgeschlossen. Politik und Verwaltung wollten um jeden Preis das Heft des Handelns in der Hand behalten. Dass jetzt ausgerechnet ein Erlass, der am 21. September unterschrieben worden ist, alles Arbeit zunichtemachen könnte, ist schon mehr als ärgerlich.
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Noch ärgerlicher ist aber, dass es offensichtlich auch ganz andere Herangehensweisen an die Regionalplanungen gibt. Während in Arnsberg von oben nach unten durchregiert wird, soll im Regierungsbezirk Münster die Regionalplanung auf den Vorrangzonenplanungen der Kommunen basieren. Apropos basieren! Mit der Vorgabe eines Mindestflächenziels ist auch eine basisdemokratische Planung von unten nach oben möglich. Bad Berleburg hatte ja schon unter Beweis gestellt, mit rund acht Prozent seiner Fläche so großzügig zu planen, dass ein Landesziel auch dann erreichbar ist, wenn Großstädte wegen der dichten Besiedlung am Ziel von mindestens zwei Prozent gescheitert wären.
Die aktuelle Situation, dass Regionalplan und Vorrangzonen zusammen, noch mehr als acht Prozent der Fläche Bad Berleburgs zu Windkraftzonen machen, ist nicht basisdemokratisch, sondern frech.