Bad Berleburg. Die Rehaklinik wird sich künftig auf drei Fachbereiche konzentrieren. Was dies für Mitarbeiter und Patienten bedeutet.
„Rehabilitation für Orthopädie, Innere Medizin, Neurologie, Psychosomatik, Psychotherapie und psychiatrische Rehabilitation sowie Hörstörungen, Tinnitus und Schwindel - dies bieten die Rehakliniken Bad Berleburg ihren Patientinnen und Patienten unter einem Dach an“, heißt es auf der Homepage der Bad Berleburger Vamed-Rehaklinik. Doch eine neue Nachricht sorgte bei vielen Mitarbeitern für Frust: Im kommenden Jahr wird die Vamed am Reha-Standort Bad Berleburg den Fachbereich der Orthopädie schließen. Wie der Klinikkonzern nun in einer Stellungnahme bestätigt, sollen die Mitarbeiter am vergangenen Donnerstag, 30. November, hierüber informiert worden sein. Der Grund für die Entscheidung sei die Neuausrichtung der Rehaklinik in Bad Berleburg. Damit wolle man das Angebot „den aktuellen Bedarfsschwerpunkten“ anpassen, heißt es.
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Derzeit gehört die Orthopädie noch zu einer der vier Fachabteilungen, die die Vamed-Rehaklinik am Wittgensteiner Standort bietet. Künftig jedoch wolle man sich „voll und ganz auf jene drei bestehenden Fachbereiche konzentrieren, für die derzeit ein besonders hoher Bedarf besteht“, teilt Vamed auf Nachfrage der Redaktion mit. Dazu gehören laut Stellungnahme die psychiatrische Rehabilitation, die Neurologie sowie Hörstörungen, Schwindel und Tinnitus. „Die Vamed-Rehaklinik Bad Berleburg ist in diesen Bereichen deutschlandweit renommiert und übernimmt zugleich eine wichtige Versorgungsrolle in der Region. Die Sicherung der Klinik und ihres medizinischen Angebots ist daher das vorrangige Ziel“, erläutert Doris Prager von der Vamed-Unternehmenskommunikation.
Doch was geschieht nun mit den Mitarbeitern der betroffenen Fachabteilung? Immerhin geht es bei der Entscheidung, die Orthopädie zu schließen, auch um Jobs, die künftig wegfallen werden, oder etwa nicht? „Vorrangiges Ziel der Klinikleitung ist es, einen Großteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die die Reorganisation betrifft, in anderen Fachabteilungen und gegebenenfalls im benachbarten Akutkrankenhaus weiterzubeschäftigen“, teilt Doris Prager auf Nachfrage mit. Jene Beschäftigte, für die dies nicht möglich sei, „erhalten die volle Unterstützung der Vamed-Gesundheit, in Abstimmung mit dem Betriebsrat wird nach bestmöglichen Lösungen gesucht“.
Kurze Wege könnten etwas länger werden
Der Fachbereich der Orthopädie hat aber auch eine große Bedeutung für die Vamed-Akutklinik, immerhin profitierten lange Zeit beide Kliniken von den kurzen Wegen, die durch die Schließung nun möglicherweise etwas länger werden. „In erster Linie geht es allerdings um die Rehaklinik, daher möchten wir uns mit Spekulationen über die Auswirkungen zurückhalten, bis final feststeht, wie die Schließung schlussendlich umgesetzt und die damit verbundenen Prozesse organisiert werden“, so Elmar Knoche, Geschäftsführer der Vamed-Akutklinik Bad Berleburg.
Das ehemalige Kreiskrankenhaus steckt ebenfalls in Umstrukturierungen: Aber es heißt, die Prozesse rund um die neue Krankenhausreform in NRW seien noch nicht abgeschlossen. Hierzu habe „Ende des letzten Monats hat ein Gespräch zwischen unserer Klinikgeschäftsführung und der Bezirksregierung Arnsberg stattgefunden“, so Knoche. „Wir haben den Austausch als sehr konstruktiv erlebt und hatten den Eindruck, dass unsere Gesprächspartner die Situation hier vor Ort im Blick haben und an einer Lösung im Konsens interessiert sind. Da dieser Prozess nicht abgeschlossen ist, können wir heute noch nicht konkreter antworten.“