Bad Laasphe. „Ich werde die Kunden vermissen“, so Regine Alfaré-Lovo von der Blumenkiste. In wenigen Monaten wird sie ihren Laden schließen.

Der Umgang mit vielen verschiedenen Blumenarten, der Kontakt mit den Menschen und das Dekorieren des eigenen Ladens. Das sind Dinge, die Regine Alfaré-Lovo aus Bad Laasphe seit zehn Jahren täglich immer wieder aufs Neue schätzt. „Es ist ein schöner Beruf“, sagt die 71-Jährige. 2013 hatte sie die Blumenkiste in der Lahnstraße eröffnet. Ende Februar 2024 soll Schluss sein - aus Altersgründen, wie Alfaré-Lovo im Gespräch mit der Redaktion verrät.

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Vor zehn Jahren startete die heute 71-Jährige mit der Blumenkiste ihren ersten eigenen Laden. „Ich habe aber schon zuvor in einem Blumenladen ausgeholfen.“ Dabei hatte sie ursprünglich in einem ganz anderen Berufsfeld gearbeitet. „Ich bin gelernte Bürokauffrau. Doch ich habe gemerkt, dass ich nicht den ganzen Tag im Büro sitzen kann.“ Ein Bekannter habe sie später gefragt, ob sie sich gemeinsam selbstständig machen wollen. Das taten sie auch. Zunächst. Doch die Zusammenarbeit wurde später wieder beendet. Dann sah Regine Alfaré-Lovo das Ladenlokal. „Ich saß gemeinsam mit meiner Enkelin im Eis-Café, als ich das Plakat sah: Zu vermieten“, erinnert sie sich noch an den Tag zurück und weiß: „Schon früher befand sich dort ein Blumengeschäft.“

Ich bin gern unter Menschen. Der Kundenkontakt war mir immer sehr wichtig.
Regine Alfaré-Lovo, Inhaberin der Blumenkiste

Die Bad Laaspherin ergriff die Chance und eröffnete 2013 die Blumenkiste. Heute ziert der Schriftzug das Schaufenster. Damals hatte ihre Enkelin extra ein Schild angefertigt. Das befindet sich auch heute noch im Geschäft und erinnert an die Anfangszeit. „Damals war ich schon sehr aufgeregt und fragte mich, ob das am Ende auch alles klappt“, berichtet Alfaré-Lovo. Die Aufregung aber ließ nach. „Es war ein guter Start“, sagt sie. Mittlerweile hat sie viele Stammkunden. Viele brachten in den zehn Jahren unter anderem ihre Blumenkästen vorbei, um sie sich bepflanzen zu lassen. „Ich pflanze gerne“, so die Ladeninhaberin. Pflanzen, Sträuße binden, aber vor allem auch dekorieren habe ihr schon immer viel Freude bereitet. Mehrmals im Jahr ist sie sogar nach Neustadt an der Weinstraße, einer Stadt in Rheinland-Pfalz, gefahren, um neue Deko-Artikel zu kaufen. „Das haben viele Kunden an meinem Laden geschätzt“, so Alfaré-Lovo.

Das Schild hatte ihre Enkelin zur Eröffnung angefertigt.
Das Schild hatte ihre Enkelin zur Eröffnung angefertigt. © WP | Ramona Richter

Kunden, die die Ladeninhaberin künftig vermissen wird. „Ich bin gern unter Menschen. Der Kundenkontakt war mir immer sehr wichtig.“ Die Schließung Ende Februar falle ihr nicht leicht. Im Sommer hatte sie die Entscheidung hierzu getroffen. „Ich merke einfach, dass meine Kraft nachlässt und ich habe immer gesagt, wenn es nicht mehr geht, höre ich auf.“ Lange Zeit hatte sie täglich große Blumenkästen und -vasen vor das Geschäft gestellt und abends wieder hineingetragen.

Die Blumenkiste in Bad Laasphe schließt Ende Februar.
Die Blumenkiste in Bad Laasphe schließt Ende Februar. © WP | Ramona Richter

Künftig möchte sich Alfaré-Lovo nun um den heimischen Garten kümmern. „Der wurde in der vergangenen Zeit aus Zeitgründen etwas vernachlässigt“, sagt sie. Aber auch ein Italienbesuch stehe auf dem Programm. „Mein Mann kommt von dort“, sagt sie und lacht. Doch bis Ende Februar trifft man Regine Alfaré-Lovo vor allem in der Blumenkiste an. Bis dahin möchte sie noch einige schöne Stunden mit ihren Kunden im Laden verbringen.