Bad Berleburg. Nach 51 Jahren ist Schluss – aus Altersgründen, wie Bernd Dreisbach sagt. Dabei blickt er auf spannende Jahre zurück.

Sport – für Bernd Dreisbach ist das mehr als nur ein Hobby. 51 Jahre lang hat der 74-Jährige das Sportgeschäft „Sport und Freizeit Dreisbach“ in Bad Berleburg geführt. Angefangen in einem Kellerraum im Elternhaus in Wingeshausen – hat sich der Laden immer weiterentwickelt und befindet sich derzeit in der Graf-Casimir-Straße – zumindest, bis zur Schließung. „Wir haben uns dazu entschlossen, aus Altersgründen aufzuhören“, sagt Dreisbach. „Ich fühle mich zwar noch fit und ich liebe meinen Beruf, dennoch aber ist es langsam an der Zeit, aufzuhören.“

Der Räumungsverkauf im Sport Dreisbach hat bereits begonnen. Zum Jahresende hin soll Schluss sein. „Ein genaues Datum aber haben wir noch nicht – es kann auch sein, dass erst im Januar Schluss ist, je nachdem wie der Räumungsverkauf läuft“, so der Geschäftsmann, der sich noch gut an die Anfänge erinnert. Schon immer gehörte Sport zu seinem Leben dazu – vor allem der Laufsport. „Ich habe damals im Keller meines Elternhauses angefangen Lauf- und Fußballartikel zu verkaufen. Damals konnte man das noch nebenher machen“, sagt er und lacht. „Irgendwann wurde es immer mehr.“

Eine Entscheidung musste her: ganz oder gar nicht? Bernd Dreisbach entschied sich dazu, sein Hobby zum Vollzeitjob zu machen und eröffnete am 1. Dezember 1978 seinen ersten eigenen Laden – damals in einem angemieteten Ladenlokal am Bahnhof. 1982 zogen er und seine Frau Friederike Dreisbach mit ihrem Laden in den ehemaligen Ausstellungsraum des Autohauses Rath – und im November 1986 schlussendlich in das heutige Geschäftshaus, dem ehemaligen Trafohaus, später Kfz-Werkstatt und Turnhalle der damaligen Kurverwaltung WKA. Der Boden der Turnhalle befindet sich auch heute noch im Geschäft. „Damals musste hier kaum etwas gemacht werden“, berichtet Dreisbach.

„Hans Petry hat sich damals als Architekt um den Ausbau gekümmert.“ Auf zwei Etagen finden die Kunden Sportartikel aus verschiedenen Bereichen. Dass nun der Räumungsverkauf begonnen hat, ist „natürlich ein komisches Gefühl. Wir haben unseren Job immer geliebt und mittlerweile viele Stammkunden, die wie schon lange kennen.“

Zwei Jahre in etwa hat das Paar nach einem Nachfolger für das Geschäft gesucht – ohne Erfolg. „Viele junge Menschen wollen sich in der heutigen Zeit nicht mehr selbstständig machen“, sagt der 74-Jährige. „Es fällt einem schon schwer, nun das Geschäft zu schließen, wir haben viel Herzblut hier hineingesteckt. Der Entschluss tut uns auch für unsere langjährigen Mitarbeiterinnen leid und natürlich auch für die Sportkurse unserer Tochter Natalie Knebel“, sagt Dreisbach.

Doch ganz aufgeben wird er das Thema Sport nicht. So wird er sich künftig wieder mehr seinem Hobby – dem Laufen – widmen. Und: „Ich spiele mit dem Gedanken, einen eigenen Laufschuh zu entwickeln“, berichtet Bernd Dreisbach. „Nicht alles, was als Laufschuh auf dem Markt ist, taugt auch als Laufschuh“, weiß er aus Erfahrung – als Verkäufer und als Langstreckenläufer.