Bad Berleburg. Nach dem Auszug aus dem Landhaus Wittgenstein haben Peter und Monika Grobbel neue Pläne: Der neuem Laden mit neuem Konzept eröffnet bald.

Lange Zeit war das Landhaus Wittgenstein in Bad Berleburg ein beliebtes Ausflugsziel für Gäste aus der Region und von weiter weg. Rund 40 Jahre hatten Peter und Monika Grobbel es geführt – mit Leidenschaft, wie sie bereits im vergangenen Jahr unserer Redaktion berichteten. Damals wurde bekannt, dass sie der Gastronomie den Rücken kehren und ein neues Kapitel aufschlagen möchten. Und das beginnt in wenigen Wochen. Am letzten Samstag dieses Monats, den 30. September, eröffnet die Familie die Kaffeebar „Grobbels Handgemachtes“ in der Bad Berleburger Poststraße 26.

Die Kaffeebar – darunter könnte man einen Mix aus einem Café und einem kleinem Lädchen verstehen, in dem es vor allem eins gibt: Grobbels Handgemachtes. Viele ihrer Waren entstehen in der großen Küche, die derzeit noch im neuen Zuhause des Ehepaars eingerichtet wird – aber auch im Laden selbst, wie Peter Grobbels verrät. „Wir dürfen auch im Laden produzieren und können dies auch im Keller“, sagt er. Dort befindet sich unter anderem ein Ofen, in dem Croissants oder Brötchen aufgebacken werden werden können. Für Peter Grobbel ein Paradies, ist doch Kochen und Backen Leidenschaft – seine Berufung – wie er sagt. Schon während ihrer Zeit im Landhaus Wittgenstein hatte sich das Paar neben dem Restaurant- und dem Café-Betrieb ein zweites Standbein aufgestellt, in dem sie einige ihrer Speisen im kleinen Laden im ersten Obergeschoss verkauften. Der kleine Laden hatte sich über die Jahre gut entwickelt und soll nun in der Kaffeebar fortgeführt und erweitert werden.

„Grobbels Handgemachtes“ eröffnet am 30. September.
„Grobbels Handgemachtes“ eröffnet am 30. September. © Ramona Richter

Seit dem 1. April haben Peter und Monika Grobbel die Räumlichkeiten in der Poststraße angemietet und anschließend renoviert. Der alte Holzboden wurde abgeschliffen und mehrfach lackiert, während die Decke mit schwarzer Farbe besprüht wurde und nun einen Kontrast zum hellbraunen Holz bildet. In der Mitte des Raumes befindet sich ein kleiner Warentisch. Hingucker aber dürfte wie auch im ehemaligen Café im Landhaus Wittgenstein die Theke sein. Denn auch in der Kaffeebar gleicht die Theke einer kleinen Bibliothek. Reihe für Reihe wurden dort zahlreiche Bücher aufeinander gestapelt. „Die mussten wir komplett neu bestücken“, verriet Grobbel bereits im Frühjahr dieses Jahres.

Die ganze Familie packt mit an

Und auch die „alte“ Kaffeemaschine wurde vom Landhaus Wittgenstein in die Poststraße gebracht. Kaffee – eine Leidenschaft, die die Familie schon seit Jahren miteinander teilt. „Wir lieben Kaffee“, verrät Hans-Peter „Hape“ Grobbel, der derzeit in Köln lebt. Dennoch unterstützt er seine Eltern bei der Kaffeebar – vor allem im Bereich Marketing und kümmert sich unter anderem um den Instagramauftritt oder auch die Homepage (www.grobbels-handgemachtes.de). Sein Bruder Florian Grobbel hat viele Ideen mit in das Konzept gebracht und Christian Grobbel war als Tischlermeister bei den Renovierungsarbeiten eine treibende Kraft.

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„Wir fanden die Idee unserer Eltern von Beginn an richtig gut. Wir unterstützen uns in der Familie alle, wo wir nur können“, so Hape Grobbel. Die Kaffeebar ist also ein echtes Familienunternehmen. Apropos Kaffee: Den können die Gäste künftig auch im Laden in Ruhe trinken – oder eben einen Snack essen, auch wenn das Hauptaugenmerk auf dem To-Go-Geschäft liegt. „Wir haben rund zehn Sitzplätze, die zum Verweilen einladen“, so Hape Grobbel. Und auch sonst wird sich künftig vieles im Laden um das Thema „Kaffee“ drehen, davon können sich Gäste bald selbst überzeugen.

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Und um wie viel Uhr geht es los am 30. September? „Da besprechen wir uns derzeit noch“, so Grobbel. Die Öffnungszeiten werden zeitnah bekannt gegeben. Doch eines steht fest: „Wir freuen uns riesig, wenn es endlich losgeht“, so Peter Grobbel. „Wenn ich endlich wieder backen und kochen kann – und Gäste empfange.“

36 gastronomische Betriebe auf dem Gebiet der Stadt Bad Berleburg

Gastronomie und Einzelhandel – sie gehören zu einer Innenstadt einfach dazu. Wie die Stadt Bad Berleburg auf Nachfrage der Redaktion mitteilt, verteilen sich derzeit insgesamt 36 gastronomische Betriebe auf das Gebiet der Stadt. „In der Kernstadt sind es neben den zwei Eisdielen noch 17 weitere gastronomische Betriebe. Abgemeldet wurden zuletzt vier Betriebe“, teilt die Stadt Bad Berleburg mit. „Nach unseren Informationen wurden die Räumlichkeiten zweier Betriebe einer anderen Nutzung zugeführt.“ Und: „Für eine weitere Gaststätte liegen Interessenbekundungen vor. Zum vierten Betrieb haben wir keine neuen Informationen.“

Grundsätzlich aber könne man sagen, „dass eine gute Mischung aus Einzelhandel und Gastronomie eine Innenstadt attraktiv macht. Einzelhandelsgeschäfte und Gastronomie bereichern sich gegenseitig und steigern die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt“, berichtet die Verwaltung.