Bad Berleburg/Erndtebrück. Die Filialleiterinnen Lea Heimann und Elisabeth Reichel über Freiheiten und Verantwortung im dm-Drogeriemarkt in Bad Berleburg und Erndtebrück.
„Der Mensch steht bei dm im Mittelpunkt. Das gilt sowohl für Kunden als auch für die Mitarbeiter“, sagt Elisabeth Reichel, Filialleiterin im dm-Markt in Erndtebrück. „Jeder hat die Chance sich weiterzuentwickeln und Verantwortung zu übernehmen – unabhängig von Alter und Ausbildungsabschluss“, so die 34-Jährige weiter. „Wir schauen auf das Persönliche, nicht nur auf die schriftliche Leistung“, erklärt dazu Lea Heimann, sie leitet den dm-Markt in Bad Berleburg. Dass der berufliche Werdegang ganz unterschiedlich aussehen kann, zeigen die beiden Filialleiterinnen.
Unterschiedliche Lebenswege führen zum neuen Job
Lea Heimann hat erst eine Friseurausbildung angefangen, ist dann zur Kosmetikausbildung gewechselt. „Über eine Kundin beim Friseur bin ich auf dm gekommen und habe mit fünf Stunden die Woche angefangen zu arbeiten.“ Hier konnte sie das Gelernte aus der Kosmetikausbildung anwenden – das hat der 28-Jährigen gefallen. Bei dm machte sie im Anschluss ihre Drogisten-Ausbildung. „Ich bin ein klassisches dm-Eigengewächs“ – so werden diejenigen genannt, die im Unternehmen ihre Ausbildung gemacht haben. Seit zwei Jahren ist Lea Heimann mittlerweile Filialleitung in Bad Berleburg. Was sie besonders schätzt? „Die Freiheit, mich im Arbeitsleben ausleben zu können.“
Elisabeth Reichel ist seit Beginn des Jahres Filialleiterin in Erndtebrück, davor war sie die stellvertretende Filialleiterin. Ihr Weg sieht anders aus: „Ursprünglich habe ich bei dm einen Nebenjob angefangen, um neben der Uni etwas dazuzuverdienen.“ Aus fünf Stunden in der Woche wurden schnell zehn, später noch mehr. „Im Spätsommer 2016 ergab sich die Möglichkeit in Bad Berleburg, die Position der stellvertretende Filialleitung zu übernehmen. Für mich persönlich eine Wahnsinnschance.“ In der Endphase ihres Masterstudiums war Elisabeth Reichel nicht mehr an Kurse gebunden und konnte die Position in Vollzeit übernehmen. Ganz ohne Ausbildung, als Quereinsteigerin. „Ich habe noch Seminare belegt und den Sachkundenachweis für freiverkäufliche Arzneimittel gemacht“, erklärt sie. „Das erste Jahr als stellvertretende Filialleitung hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich bleiben wollte“ – und das hat sich bis heute nicht geändert. Die Filialleitung hat alles im Blick: „Von den Menschen, bis zu den einzelnen Produkten. Wir kümmern uns nicht nur um die Fläche, sondern auch um die Kunden und unsere Mitarbeitenden“, sagt Lea Heimann. Beide Filialleiterinnen arbeiten mit jeweils 14 Mitarbeitern zusammen, bearbeiten die Dienstpläne, behalten Bestellungen und Lieferungen im Auge und tauschen sich auf Filialleitersitzungen untereinander aus.
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„Als Filialleiterin mache ich die monetäre Planung, koordiniere Tagesabläufe und bin als Führungskraft für das Team da. Wir Filialleitungen unterstützen zum Beispiel, wenn einige Kollegen Beratungsbedarf haben oder eine schwierige Zeit durchleben. Ansonsten mache ich, wie meine Kollegen auch, Aufgaben wie das Ware Einräumen und Kassieren, oder übernehme die Organisation des ganzen dm-Marktes“, sagt Elisabeth Reichel. Dazu zählt auch Aktionen zu planen, wie Kinderschminken zu Karneval oder Halloween oder Spendenaktionen zu organisieren. „Morgens gehe ich als erstes an den Computer und checke die Mails. Gibt es zum Beispiel Reklamationen von Produkten? Neue Online-Bestellungen?“ Die Express-Bestellungen sind während der Corona-Pandemie eingeführt worden und geblieben. In Bad Berleburg gibt es seit neustem sogar eine Abholstation im Eingangsbereich dafür.
„Wir entscheiden im Team gemeinsam und probieren auch mal Neues aus. Zum Beispiel, wenn wir im Markt die Saison- oder Thementische gestalten. Hier erhalten wir Einblick in Abverkaufsdaten und wirtschaftliche Kennzahlen, die es uns ermöglichen, für die Kunden und unseren Markt die beste Entscheidung zu treffen“, sagt Lea Heimann und meint weiter: „Ich habe die Möglichkeit, mich zu entwickeln, die Freiheit, Projekte zu gestalten und auch mal was Neues auszuprobieren. Das liebe ich an meinem Job“.
„Jeder hat ein eigenes Arbeitssmartphone, um eigenständig zu arbeiten. Hier kann jeder auch die Inhaltsstoffe der Produkte nachsehen, falls ein Kunde Fragen dazu hat.“ Der Kundenkontakt und die Beratung zu verschiedenen Produkten machen einen Großteil des Arbeitsalltags aus. Wichtig für die Arbeit im Einzelhandel ist „die Freude am direkten Kundenkontakt, der Wille sich weiterzuentwickeln und offen zu sein“, sagt Elisabeth Reichel. „Jeder bringt irgendwas mit, was gefördert werden kann. Wir bauen auf ein Multikompetenz-Team. Wichtig ist, seine eigenen Schwächen zu erkennen und sie zu Stärken zu machen“, so Lea Heimann.
Der Drogeriemarkt ist sechs Tage die Woche geöffnet. Die wöchentliche Arbeitszeit von 37,5 Stunden bei einer Vollzeitstelle verteilt sich auf fünf Arbeitstage. „Und es gibt 36 Tage Urlaub“, so Elisabeth Reichel. Bei akuten Notständen oder Krankheitsfällen springen die Mitarbeiter auch mal in den benachbarten dm-Märkten ein. Die beiden Wittgensteiner Filialen sehen sich nicht als Konkurrenz: „Wir arbeiten miteinander und ergänzen uns“, erklärt Lea Heimann. Ausbildungen oder ein duales Studium sind beim dm-Drogeriemarkt möglich. Aber auch der Quereinstieg ist kein Problem. Und welche beruflichen Ziele haben die beiden Filialleiterinnen aus Wittgenstein? „Mein Ziel der Filialleitung habe ich vor Kurzem erst erreicht, jetzt möchte ich mich bestmöglich in meiner Aufgabe weiterentwickeln“, so Elisabeth Reichel. „Erstmal will ich hier weiter ankommen und mich in meiner jetzigen Position ausleben“, sagt Lea Heimann. Sie durfte bei dm auch schon Workshops gestalten und in die Referententätigkeit reinschnuppern. Das ist etwas, was sich die 28-Jährige auch in Zukunft gut vorstellen kann.