Bad Berleburg. Nach der Rothaarklinik nun also der Eins-A-Markt mitten in der Stadt. Metalldiebe gehen rücksichtslos vor und sorgen für Stromausfall.
Nun also der Eins-A-Markt! Die marode Marktimmobilie hat finstere Gestalten angezogen. Metalldiebe haben nach der ehemaligen Rothaarklinik nun die zweite große Leerstandsimmobilie heimgesucht und sich dafür ausgerechnet den weitläufigen aber eben auch mitten in der Stadt gelegenen Eins-A-Markt ausgesucht. Nach wie vor sind die Räume im Innern der riesigen Immobilie leicht zugänglich. Daran müsse sich laut Stadt Bad Berleburg bald etwas ändern.
Wie die Polizei am Freitag mitteilt, fand der Einbruch schon in der Nacht von Samstag, 3. Juni, auf Sonntag, 4. Juni, statt. Die aktuell noch unbekannten Täter „haben diverse Metallgegenstände entwendet.“ Zum Wert der Beute oder zur Schadenshöhe liegen derzeit keine Schätzungen vor.
Lokal begrenzter Stromausfall
Entdeckt wurde der Einbruch, weil die Täter dabei einen „lokal begrenzten Stromausfall“ verursachten. „In einigen umliegenden Häuser war der Strom ausgefallen und ein Zeuge will auch verdächtige Geräusch aus dem Markt gehört haben“, berichtet der Sprecher der Kreispolizeibehörde, Stefan Pusch, auf Nachfrage.
Ähnlichkeiten zu Einbruch in Rothaarklinik
Bereits am Wochenende zuvor hatten Metalldiebe in der ehemaligen Rothaarklinik zugeschlagen. Ob es zwischen den beiden Fällen einen Zusammenhang gibt, ist aber noch unklar: „Es liegt zwar auf der Hand, aber wir haben aktuell keine konkreten Hinweise dafür“, erläutert Stefan Pusch. Üblicherweise seien „reisende Tätergruppen“ für Metalldiebstähle verantwortlich. Im Falle der Rothaarklinik waren die Täter offenbar gestört worden, denn sie ließen einen Teil ihrer Beute, ebenfalls Kabel, Rohre und Armaturen zurück. Die Parallele beider Fälle: Dort hatten die Einbrecher ebenfalls einen lokal begrenzten Stromausfall verursacht. Dadurch war eine Pumpenanlage zur Druckerhöhung ausgefallen, die sowohl die ehemalige Klinik als auch den Bad Berleburger Schützenplatz mit Trinkwasser versorgt. Der Abfall des Wasserdrucks war bei den Vorbereitungen des Jungschützenfestes bemerkt worden und hatte dann auf den Einbruch in der Klinik aufmerksam gemacht.
Am Eins-A-Gebäude öffneten die Einbrecher gewaltsam mehrere Türen des leerstehenden Einkaufsmarktes und drangen in die dahinter liegenden Räume ein.
Leerstand und Verfall über die Jahre in Fotos festgehalten
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Anschließend beschädigten sie ein Trafo sowie eine Wasserpumpenanlage. Entwendet wurden Kupferkabel sowie Kupferrohre. Aufgrund der Beschädigungen fiel sowohl in dem Gebäude als auch bei Nachbargebäuden der Strom für mehrere Stunden aus.
Durch den Strombetreiber konnte die Stromversorgung wieder hergestellt werden. Nach bisherigen Erkenntnissen dürfte die Tatzeit gegen 3.30 Uhr gewesen sein. Wie lange sich die Täter dann noch im Objekt aufhielten, ist unklar.
Das sagt die Stadt Bad Berleburg
Die Stadt Bad Berleburg hat nur wenige Möglichkeiten – ähnlich wie im Fall der ehemaligen Rothaarklinik – den Zustand der Immobilie zu verändern. Auf Nachfrage heißt es aus dem Rathaus: „Da die Stadt Bad Berleburg nicht im Eigentum der beiden genannten Gebäude ist, sind unsere direkten Handlungsmöglichkeiten eingeschränkt. Gleichwohl unterrichten wir den Kreis Siegen-Wittgenstein über bekanntgewordene Vorfälle, sodass dieser erneut Sicherungsmaßnahmen nach der Bauordnung NRW gegenüber dem Eigentümer anordnen kann. Dies gilt ebenso für unsere Hinweise an den Kreis Siegen-Wittgenstein im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht des Eigentümers. Daher beobachten wir die Situation permanent, um das Gefährdungspotenzial so weit wie möglich zu minimieren.“
Die Bad Berleburger Kriminalpolizei ermittelt in diesem Einbruch. Zeugen werden gebeten, sich unter der Rufnummer 02751 / 909 - 0 zu melden.
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