Stünzel. Neuer Weg, neue Pferdeboxen: Die Vorbereitungen für das Traditionsfest laufen auf Hochtouren. Das ist der aktuelle Stand.
Noch flackert das rot-weiße Absperrband im Wind hin und her. Ein Band, dass den neuangelegten Weg auf dem Stünzel – hin zum Festplatz – derzeit noch absperrt. Spätestens am 10. Juni aber werden einige Wagen über den neuen Weg rollen. Denn dann ist Stünzelfest. Drei Jahre lang musste das größte Wittgensteiner Volksfest pausieren. Umso größer ist nun die Freude, dass es endlich wieder stattfindet – mit neuem Sicherheitskonzept. Und damit das umgesetzt werden kann, haben die Mitglieder des Landwirtschaftlichen Kreisvereins Wittgenstein in den vergangenen Monaten einiges an Arbeit in die Vorkehrungen gesteckt.
Es war ein langer Weg, bis das neue Sicherheitskonzept, dessen Kosten unter anderem durch ein Leader-Fördertopf mitgetragen wurden, fertig war. Viel Zeit und Geld floss in diese Arbeit. Kein Wunder also, dass Karsten Hof, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisvereins Wittgenstein nun darauf hofft, dass das Sicherheitskonzept auch bei anderen Veranstaltungen angewendet werden kann. Und trotz Förderung: Die Kosten für den Verein waren hoch – unter anderem für den neuen Weg, der sowohl Fluchtweg als auch Zugangsweg für die Aussteller darstellt. Der neue Weg startet am Wendeplatz – dem sogenannten Kontrollpunkt. Auf dem bekannten geteerten Weg werden dann zwei schwere Betonsockel verhindern, dass Fahrzeuge auf den Festplatz fahren.
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Und noch etwas ist neu in diesem Jahr: Am Kontrollpunkt zahlen die Besucher nicht nur den Eintritt, sondern werden hier auch zahlentechnisch registriert. „Maximal dürfen sich 7000 bis 8000 Besucher gleichzeitig auf dem Festplatz aufhalten“, so Hof. Zudem haben die Besucher in diesem Jahr die Möglichkeit, ihr Rad auf dem Stellplatz zu parken. Dort wird es Platz für bis zu 200 Zweiräder geben. Wer mit dem Auto kommt, kann von Weidenhausen und von Sassenhausen aus die Parkplätze ansteuern. Sollten die Parkplätze voll sein, gibt es noch einen großen Reserveparkplatz.
Aber auch auf dem aktuell noch leeren Festplatz wird es in diesem Jahr einige Neuheiten geben – unter anderem mehr Platz zwischen den einzelnen Buden und neue Pferdeboxen. Zudem wird es einen mit Gittern abgesperrten Sicherheitsbereich geben, während die preisgekrönten Tiere um das Festrondell geführt werden. „Tier und Mensch sollen sich nicht zu nahe kommen“, berichtet Hof.
Apropos Tier: Am 10. Juni werden gleich zwei Tierärzte den ganzen Tag vor Ort sein. „Das Tierwohl ist uns enorm wichtig“, sagt der Vorsitzende und verweist unter anderem auch auf einen Melkwagen, der eigens vom Kreisverein für das Stünzelfest angeschafft wurde. Dort können zwölf Kühe gleichzeitig gemolken werden. Diese Maßnahme soll zur Entspannung der Tiere beitragen. „Wir wollen schließlich, dass alle sich hier oben wohlfühlen – Tier, Aussteller und Besucher.“ Und die Besucher dürfen sich auf viele Aussteller freuen.
„Es ist das Fest der Feste“
Eine von ihnen ist Iris Böhl vom Biobetrieb Böhl/Melbach. Seit vielen Jahren schon ist der Betrieb der Familie beim Stünzelfest mit dabei, „solange ich zurückdenken kann“. Denn: „Es ist das Fest der Feste – von besonderer Bedeutung und mit Tradition“, sagt Böhl, die in der Landwirtschaft groß geworden ist und ihre Tiere über alles liebt. „Schon früh stand für mich fest, dass ich Landwirtin werde. Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht.“ Insgesamt 15 Tiere hat der Betrieb aus Melbach beim diesjährigen Stünzelfest angemeldet. „Ohne mein Team wäre das nicht möglich. Alleine kann man das nicht stemmen“, sagt sie. „Teamarbeit ist wichtig. Das sollte man nicht unterschätzen.“
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Am Stünzelfest selbst schätzt sie vor allem die Atmosphäre. „Man misst sich dort mit den anderen und sieht, wo es noch Verbesserungsbedarf gibt.“ Die Vorbereitungen auf das Stünzelfest laufen auch auf dem Biohof bereits auf Hochtouren. „Ca. 14 Tage im Voraus beginnen wir damit, die Tiere auf die Schau vorzubereiten und sie zu führen.“ Und wer weißt – vielleicht wird eine ihrer Kühe ja auch die nächste Miss Wittgenstein.
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Und auch Familie Schneider aus Volkholz freut sich schon sehr auf das anstehende Stünzelfest. Zum ersten Mal sind sie jedoch nicht mit ihren Tieren vor Ort, sondern mit ihrem Imbiss. Schnitzel, Currywurst und vieles mehr werden sie dort den Besuchern anbieten. „Natürlich ist es schade, dass wir in diesem Jahr nicht mit unseren Tieren dabei sind, aber wir haben uns bewusst dazu entschieden, uns in diesem Jahr auf die Gastronomie zu konzentrieren und zu schauen, wie es läuft“, sagt André Schneider. Das Besondere am Stünzelfest? „Die Tradition und das Urige. Wenn es um 6 Uhr morgens noch nebelig ist und die ersten Tiere gebracht werden – das ist ein ganz besonderes Feeling. Das ist einfach einmalig.“ Los geht es am 10. Juni ab 7 Uhr mit dem Auftrieb der Tiere.