Feudingen. Feudingen: Das Landhotel Doerr hat einen neuen Besitzer. Im Gespräch verrät der neue Geschäftsführer, wie er die Zukunft des Hotels sieht.
Das Landhotel Doerr ist in Wittgenstein und über die Grenzen hinaus für gutes Essen, ein schönes Ambiente und beste Qualität bekannt. Seit Anfang Mai ist nicht mehr die Familie Doerr selbst der Gastgeber, sondern Fidelty Hotels & Resorts mit Sitz in Frankfurt.
Viele Jahre wurde das Landhotel von der Familie Doerr als Familienbetrieb geführt, dann verpachtet und im vergangenen Jahr vom Junior Doerr weitergeführt. „Die Familie hat in einem Jahr Betrieb festgestellt, wie schwierig es ist – ohne Verbund – ein Hotel zu betreiben. Vor allem auch personell“, sagt der neue Geschäftsführer Frédéric Schmidt. Die Inflation, Energiekosten und steigenden Lebensmittelpreise stellen Hotels vor Herausforderungen. Hinzu kommt die Situation mit fehlendem Personal, die durch die Corona-Pandemie noch mal verschärft wurde.
Das ändert sich für die Gäste des Landhotel Doerrs
„Der klassische Hoteldirektor ist ein Generalist, aber kein Spezialist. Er kennt sich mit allem aus, was notwendig ist, aber nicht in der Tiefe in den speziellen Beriechen“, erklärt Schmidt. „Das Landhotel Doerr war ein erfolgreiches Unternehmen im vergangenen Jahr. Aber mit den wachsenden Herausforderungen stellt sich die Frage: Kauft man sich das Wissen zusätzlich ein oder teilt man es als Teil einer Hotel-Kollektion?“, so der neue Geschäftsführer.
Hier sieht der Frankfurter ganz klar die Vorteile im Verbund von Fidelity Hotels & Resorts: „Vor allem die personelle Situation ist schwierig. Wir beschäftigen extra Leute, die sich mit Personal, dem Austausch und der Weiterbildung beschäftigen“, sagt Schmidt.
Fidelty Hotels & Resorts betreibt insgesamt neun Hotels: vier in Deutschland, vier in Österreich und eins in Italien. Bei den Häusern handelt es sich um „ausgesuchte Nischenhotels mit einer ganz persönlichen Note“, heißt es auf der Firmenwebseite. Geschäftsführer Frédéric Schmidt spricht von einer „Hotel-Kollektion“, keiner Hotel-Kette. Denn jedes Hotel behält seinen eigenen Charakter und seinen ursprünglichen Charme. „Wir betrachten die Häuser einzeln, nicht als Kette. Aber für Buchhaltung, Controlling, Marketing und Sales können wir den Verbund nutzen“, so der Geschäftsführer.
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„Wir werden das Landhotel Doerr im Sinne der Familie weiterführen. Die familiäre Gastlichkeit werden wir weiterleben“, sagt Frédéric Schmidt. Für die Gäste wird sich auf den ersten Blick nicht viel ändern. „Wir machen so weiter, weil es gut lief. Die Veränderungen werden eher kleiner Natur sein und schleichender. Auch die Kooperation mit örtlichen Unternehmen bleiben bestehen“, so der Geschäftsführer. An einigen Stellen wird sich aber doch etwas ändern: „Wir werden andere Vermarktungskanäle nutzen und die Arrangements erweitern. Das Hotelgeschäft an den Zeitgeist und das Buchungsverhalten der Gäste anpassen.“
Das ändert sich für die Mitarbeiter
Vor allem die Personalsituation ist in der Hotellerie und Gastronomie eine echte Herausforderung. „Wir kämpfen um jeden Koch“, sagt Frédéric Schmidt. „Vor zehn Jahren sah das noch anders aus, da wollten die Leute bei uns arbeiten. Heute pitchen wir, damit die Menschen zu uns kommen. Ein Wandel, der uns vor Herausforderungen stellt.“ Da entscheiden bei gleichem Gehalt bei verschiedenen Arbeitgebern oft die Soft Facts, weiß der Geschäftsführer.
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Was bedeutet der Besitzerwechsel im Landhotel Doerr für die Angestellten? „Wir haben die Landhotel Doerr Betriebs GmbH gekauft. Das bedeutet, dass sich für die Mitarbeiter vor Ort gar nichts ändert. Es ist der selbe Arbeitgeber, es gibt auch keine neuen Verträge. Lediglich das bestimmende Organ des Arbeitgebers hat sich geändert“, erklärt der neue Geschäftsführer.
Neuer Hoteldirektor vor Ort und weiteres Personal gesucht
Auf der Suche nach neuem Personal ist das Landhotel Doerr aktuell auch. „Wir haben schon neue Mitarbeiter eingestellt. Familie Doerr war mit vier Personen dabei. Sie haben viele Bereiche abgedeckt, die wir jetzt neu besetzen müssen. Es sind auch einige Mitarbeiter zurückgekommen, die vorher aufgehört hatten“, so Frédéric Schmidt. „Wir sind personell ganz gut aufgestellt.“ Viele langjährige Mitarbeiter sind im Hotel Doerr tätig, dass ist in der Gastronomie und Hotellerie schon eine Besonderheit. „Der Küchenchef ist seit 30 Jahren im Landhotel“, sagt Schmidt. „Das Restaurant wird als Traditionsgaststätte geschätzt. Wenn wir das erhalten, kleine Veränderungen einbauen und uns weiterentwickeln, kann das gut werden“, so der Geschäftsführer.
Mit dem neuen Besitzer bekam das Landhotel Doerr auch einen neuen Hoteldirektor. Dirk Schörner hält seit 1. Mai in Feudingen die Fäden in der Hand. „Ich bin sehr glücklich hier. Das Landhotel Doerr ist ein sehr schönes Haus mit Tradition und mit vielen langjährigen Mitarbeitern. Es ist ein Haus, das für seine gute Qualität bekannt ist und das soll so bleiben“, sagt Schörner. Auch Frédéric Schmidt hat vollstes Vertrauen: „Mit Dirk Schörner haben wir einen Hoteldirektor mit über 20 Jahren Berufserfahrungen. Ein gestandener Direktor, der vor Ort eigenständig reagieren und handeln kann.“
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