Bad Laasphe. Seit Monaten ist es dunkel in Bad Laasphes ältester Gaststätte. Hans-Christian Bosch über die Schließung und was er sich für die Zukunft wünscht.
Die Tische sind gedeckt, die Weihnachtsdekoration hängt noch immer im Brauereigasthof „Zur Sonne“ in der Bad Laaspher Altstadt. Es ist die älteste Bad Laaspher Gaststätte – seit 1655. Schon zahlreiche Menschen haben dort gesellige Stunden verbracht – bei gutbürgerlichem Essen und dem ein oder anderen kühlen Bierchen. Und die Freude war riesig, als am 12. Oktober 2021 die Türen für die Gäste wieder geöffnet wurden. Seit einigen Monaten aber ist es dunkel in der beliebten Traditionsgaststätte. Dabei handelt es sich bei dem Objekt um ein wahres Goldstück. Warum, hat uns Hans-Christian Bosch nun verraten.
Der Diplom-Braumeister und geschäftsführende Gesellschafter der Brauerei Bosch, die auch Verpächter des Brauereigasthofes ist, erinnert sich noch genau an den Moment, als er von der Schließung erfuhr. „Das war kurz vor Weihnachten, die Reservierungsbücher waren voll.“ Aus privaten Gründen musste das Pächterpaar die Gastronomie von heute auf morgen schließen. „Das ist natürlich sehr schade gewesen. Die Menschen waren gerne hier zu Gast.“ Und auch die Brauerei selbst nutzte die „Sonne“ gern, um dort ihre Gäste nach der Brauereiführung zu verköstigen. Immerhin ist die Traditionsgaststätte Stammhaus der Brauerei und deren Aushängeschild.
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Nun hofft Bosch, dass schon bald wieder Leben im Lokal herrscht – doch die Suche nach einem geeigneten Pächter gestaltet sich nicht so einfach. „Ein Problem unter anderem ist, dass die Branche in den vergangenen Jahren nur wenig ausgebildet hat und wer nicht ausgebildet ist, macht sich in der Regel auch nicht selbstständig.“ Zudem sei ein guter Koch noch lange kein guter Geschäftsmann.
Dabei erwartet den oder die neuen Pächter in Bad Laasphe ein wahres Schmuckstück. Denn die Basis für den Start ist bereits gelegt. So wurden die Gasträume 2021 komplett saniert – und das im typisch rustikalen Brauhausstil mit modernen Elementen. „Edel, aber nicht protzig, dafür sehr bodenständig und der Tradition verpflichtet“, heißt es unter anderem auf der Homepage der Brauerei Bosch. „Die Gasträume sind mit vielen Brauerei-Utensilien ausgestattet und lassen das Lokal museal wirken.“ Hinzu kommt eine vollinventarisierte Küche – unter anderem mit E-Herd, Grillplatte, Fritteuse, Edelstahlschränke, Kühltisch, Spülmaschine, Kühlschränke, Kühltruhen oder auch Teller-Wärmeschrank – Geschirr, Besteck, Gläser und vieles mehr. „Es ist alles vorhanden. Der oder die Pächter können direkt loslegen“, so Bosch.
Brauhaus-Konzept soll beibehalten werden
Doch was sollte der neue Pächter mitbringen? „Vor allem Gastgeberqualitäten. Er sollte Bock auf die Gastronomie und die Menschen haben“, sagt der Diplom-Braumeister. Zudem sollte er vom Fach sein – gesucht werden also „fachkundige Betreiber mit Küchenerfahrung und Unternehmergeist“. „Idealerweise betreibt man einen Gasthof zu zweit – als Paar oder als Kollegen“, sagt Bosch. „Vielleicht gibt es ja ein Duo, dass sich in der Küche und im Service gut auskennt und sich selbstständig machen möchte. Gerne begleiten wir auch engagierte und geeignete Nachwuchskräfte beim Sprung in die Selbstständigkeit.“ Zudem sollte eine Affinität zu Bier und zu hochwertigen Genussmitteln vorhanden sein. „Es ist wichtig, dass der neue Pächter das Brauhaus-Konzept und dessen Stärken versteht.“
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Denn das soll auch weiterhin aufrecht erhalten bleiben. „Der Brauereigasthof ‘Zur Sonne’ hat dadurch einen besonderen Stellenwert. Er ist weder Restaurant noch Kneipe, sondern beides zusammen.“ Zudem liegen Brauhäuser und Brauereigasthöfe weiterhin voll im Trend und werden auch in Zukunft eines der erfolgreichsten Gastronomiekonzepte sein, ist sich Hans-Christian Bosch sicher. „Die Brauereigaststätte ‚Zur Sonne‘ sollte als Stammhaus der Brauerei Bosch auch weiterhin nach diesem Konzept betrieben werden.“
Gutbürgerliche Küche
Und da sich das Thema Bier bei den Brauhäusern wie ein roter Faden durch alle Bereiche der Gastronomie zieht, dürfen auch gutbürgerliche Gerichte nicht auf der Speisekarte fehlen. „Uns ist es wichtig, dass es im Brauereigasthof auch künftig gutbürgerliche Küche von guter Qualität gibt.“ Immerhin sei es neben dem heimischen Bier – im übrigen gibt es acht Zapfsäulen im Thekenbereich – auch das, was die Gäste vom Brauereigasthof erwarten.
Zur Zielgruppe des Gasthofes „Zur Sonne“ gehören neben den Gästen aus Wittgenstein vor allem auch Touristen, die das Thema Bierkultur und deutsche Brauhauskultur interessiert sowie die Besucher der Brauereiführungen der Brauerei Bosch. „Und das allein wären wöchentlich bereits circa 44 zahlende Gäste“, sagt Bosch.
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Insgesamt bietet der Brauereigasthof 100 Sitzplätze im Inneren und 40 Sitzplätze im Biergarten – direkt in der historischen Altstadt. Und die lebt unter anderem von den Besuchern der gastronomischen Betriebe. „Je mehr in der Altstadt los ist, desto besser ist es doch für alle Händler und Gastronomen.“
Wer Interesse an dem Brauereigasthof „Zur Sonne“ hat, kann sich direkt an die Brauerei Bosch wenden. Weitere Informationen zum Objekt gibt es ebenfalls unter www.brauerei-bosch.de.