Bad Laasphe. Die Politik fürchtet, dass eine finanzielle Unterstützung rasch Begehrlichkeiten anderer Vereine weckt – und stellt die Grundsatzfrage.
Die Stadt Bad Laasphe wird nicht dem gemeinnützigen Verein „Rockpalast Laasphe“ beitreten – und ihm auch keinen Zuschuss für das „Balarock Festival“ am 17. Juni auf dem Schützenplatz Bad Laasphe gewähren. „Die Partei“ zog einen entsprechenden Antrag schließlich zurück, nachdem sich in der Sitzung des Bad Laaspher Rates dafür keine politischen Mehrheiten abzeichneten.
Lesen Sie auch: Belvedere: Kanadische Punkrock-Band kommt nach Bad Laasphe
„Der 2006 gegründete Verein mit heute rund 100 Mitgliedern trägt seit vielen Jahren aktiv zur Bereicherung des kulturellen Angebotes in unserer Stadt bei und spricht dabei insbesondere auch die Jugend an“, heißt es in der Antragsbegründung der „Partei“. Und: „Seine Veranstaltungen zu Zeiten des Altstadtfestes waren legendär und ein Publikumsmagnet.“
SPD: Keinen Präzedenzfall schaffen
Für die Stadt würde der Beitritt einen jährlichen Beitrag zwischen 600 und 1200 Euro kosten, der Zuschuss war konkret in einer Höhe von 2000 Euro beantragt. Hier müsse erst die Grundsatzfrage geklärt werden, so Thorsten Weber (CDU), wie die Stadt in ähnlichen anderen Fällen verfahren solle. Und es gebe im Stadtgebiet viele Vereine, die an solchen Zuwendungen ebenfalls interessiert sein könnten, so FDP-Fraktionschef Klaus Preis.
Lesen Sie auch: Premiere: Neues Festival auf Bad Laaspher Schützenplatz
Man dürfe hier keinen Präzedenzfall schaffen, warnte SPD-Fraktionschef Samir Schneider, sonst gerate man schnell in einen Interessenskonflikt. „Es schlagen zwei Herzen in meiner Brust“, bekannte Peter Honig (Grüne). Einerseits sei Kulturförderung in Bad Laasphe sehr wichtig, andererseits „kommt sonst eins zum anderen“.
„Die Partei“ zieht ihren Antrag zurück
Unterdessen schraubte Markus Schmidt (Die Partei) die beantragte Fördersumme für das erwähnte Festival mündlich auf 250 Euro zurück. Doch jeder Betrag, dem man jetzt zustimme, wecke Begehrlichkeiten, bremste Bürgermeister Dirk Terlinden. Er schlug vor, den Antrag nicht in Bausch und Bogen abzulehnen, sondern im Ausschuss für Freizeit, Jugend, Soziales und Sport erneut zu diskutieren. Doch dazu wird es nicht kommen – weil „Die Partei“ ihren Antrag am Ende wieder vom Tisch nahm.
Lesen Sie auch: Laaspher „Rockpalast“ will regionalen Bands eine Bühne geben