Bad Laasphe. Der Verein möchte künftig wieder kleinere Veranstaltungen durchführen – eher weg von der Covermusik und hin zu echten Newcomern aus der Szene.

Punk, Metal, Hardcore – das Genre der Rockmusik ist breit gefächert. Waren früher noch Rockkonzerte Gang und Gäbe in der Lahnstadt, sind sie in den vergangenen Jahren immer weniger geworden. Doch schon bald könnte es wieder mehr solcher Konzerte geben – in kleineren Locations, aber mit regionalen Bands. Das ergab die jüngste Vorstandssitzung des Bad Laaspher Rockpalastes rund um die beiden Vorsitzenden Peter Achatzi und Kai Winterhoff.

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„Wir möchten unsere Richtung künftig ein wenig ändern – weg von der Covergeschichte und hin zu den kleineren Veranstaltungen mit regionalen Bands“, sagt Achatzi. Back to the Roots also. Denn: Ein zentraler Aspekt der Vereinsphilosophie war und ist die Unterstützung und die Pflege der heimischen Musikkultur.

Zurück zum Ursprung

In der Vergangenheit hätten immer wieder Mitglieder geäußert, dass sie sich kleinere, dafür spezifische Rockkonzerte wünschten – so wie früher. „Zwei Bands, die uns spontan einfallen, mit denen wir gerne zusammenarbeiten würden, sind die Punkrock-Band ,No Guidance’ aus Schameder und die Teenie-Band ,Sanner’ aus Erndtebrück. Wir wollen regionalen Bands und Newcomern eine Bühne geben.“

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Mehr spezifisch und weg von der breiten Masse. Und: Vielleicht auch mehr für die Jugend – so die Ideen der beiden Vorsitzenden. „Mit ,Samstags Live’ haben wir uns ins eigene Fleisch geschnitten – die Location war im Nachhinein zu groß. Und auch der Musikstil – wir wollten etwas für die breite Masse schaffen. Zunächst hat es auch echt Spa gemacht, aber irgendwann war es mehr Arbeit als Spaß.“

In letzter Zeit eher kleinere Sachen wie Fußballabende

Künftig soll es also wieder etwas mehr Richtung „Rockpalast“ gehen. „Früher gab es echt viele Bands hier in der Gegend – heute ist der Rock leider etwas weniger geworden“, so Winterhoff. Nach der Corona-bedingten Pause haben die Mitglieder des Rockpalastes Lust, endlich wieder eigene Veranstaltungen zu organisieren. „Das heißt aber nicht, dass wir gar nichts in den vergangenen Monaten gemacht haben – es waren halt eher kleinere Sachen, die jetzt nichts mit Konzerten zu tun hatten, beispielsweise Fußballabende“, so Achatzi.

Gemeinsam Spaß haben: Die Rockpalast-Vorsitzenden Peter Achatzi (Dritter von rechts) und Kai Winterhoff (Dritter von links) haben bereits Pläne für 2022.
Gemeinsam Spaß haben: Die Rockpalast-Vorsitzenden Peter Achatzi (Dritter von rechts) und Kai Winterhoff (Dritter von links) haben bereits Pläne für 2022. © Privat

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Und wie schaut es für das Jahr 2022 aus? „Konkret planen ist derzeit ja eher schwierig – grad in den Frühjahrs- und Herbstmonaten weiß man aktuell nicht, was kommt. Aber: Wir haben schon ein paar kleinere Locations im Blick – unter anderem einen Probenraum in Schameder“, so die Vorsitzenden. Zudem würde der Rockpalast gern wieder mit dem Haus der Jugend Bad Laasphe zusammenarbeiten. Und was bevorzugen die Vorsitzenden? Große oder kleine Locations?„Ich persönlich finde kleine Locations cooler – es muss auch nicht immer Punkrock sein. Eine coole Location mit guter Livemusik eben“, so Winterhoff. Und auch Peter Achatzi bevorzugt die kleineren Veranstaltungsorte. „Für bis zu 130 Menschen ist okay – größer muss es nicht sein. In großen Hallen verläuft es sich schnell.“

Altstadtfest fehlt

Aktuell zählt der Rockpalast zwischen 90 und 100 Mitgliedern – aktive und passive zusammen. „Richtig aktive Mitglieder sind wir vielleicht acht, neun Leute. Früher hatten wir mehr Aktive. Doch viele sind weggezogen.“ Und was hat sich in den vergangenen Jahren noch verändert? „Unser Hauptgeschäft ist in den vergangenen Jahren langsam weggefallen – beispielsweise die Open-Air-Veranstaltungen“, sagt Achatzi. Besonders schwer war der Wegfall des Altstadtfestes. „Das war das Highlight im Jahr. Dafür sind viele, die weggezogen sind, zurück in die Lahnstadt gekommen, haben sich Urlaub genommen und gemeinsam gefeiert“, erinnern sich die Vorsitzenden noch gut an die Zeit.

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Wenn sie einen Wunsch frei hätten, dann wäre es sicherlich das Comeback des Altstadtfestes. „Eineinhalb Wochen haben wir dann immer gemeinsam das Fest aufgebaut, gemeinsam gefeiert und Spaß gehabt.“ Doch leider fand sich niemand, der das Fest weiterhin ausrichten wollte – das war das Ende des Altstadtfestes. „Das Altstadtfest fehlt definitiv.“ Und nicht nur das: Auch was das Party machen sonst betrifft, gibt es immer weniger Angebote in und um Bad Laasphe. „Wir freuen uns, wenn wir bald hoffentlich wieder normal miteinander feiern können – am besten natürlich bei einem Konzert.“ Und das am besten mit regionalen Bands.