Girkhausen. Der Schock über das Aus des Ladens ist gewichen. Jetzt wird an Lösungen gearbeitet. Das steht jetzt als nächstes an.

Girkhausen gibt seinen Dorfladen nicht auf. Anfang Januar diesen Jahres machte die schlechte Nachricht die Runde, dass die Bäckerei Gerke ihre Filiale in Girkhausen nach über 30 Jahren schließen wird.

Für Ortsvorsteher Timo Florin ist die bevorstehende Schließung des letzten von früher einmal drei Dorfläden ein großes Problem: „Wir brauchen jetzt einen Plan B!“

Lesen Sie auch:

Mit dieser Frage, wie es mit der Nahversorgung in Girkhausen weitergehen soll, beschäftigen sich die Menschen in Girkhausen nun seit Jahresbeginn – gemeinsam mit der Stadt Bad Berleburg. Im Rahmen des LEADER-Projektes „Nahversorgungsoffensive im ländlichen Raum: Stärkung der Dorfläden und Direktvermarkter“ suchen nun alle gemeinsam nach einer nachhaltigen Lösung für das Dorf. Gemeinsam mit Ortsvorsteher Timo Florin laden die Projektbeteiligten der Stadt Bad Berleburg die Girkhäuserinnen und Girkhäuser zu einem Infoabend ein. Dieser findet am kommenden Dienstag, 18. April, um 19 Uhr in der Schützenhalle in Girkhausen statt.

Fragebogen-Auswertung

Mit einem Fragebogen hatten bereits im Februar alle Einwohnenden des Dorfes die Möglichkeit, sich mit der Zukunft des Dorfladens auseinanderzusetzen. Hierbei wurde neben dem grundsätzlichen Bedarf auch nach den gewünschten Öffnungszeiten, dem Warenangebot sowie dem potenziellen persönlichen Engagement gefragt. Die Ergebnisse dieser Befragung liegen nun vor und sollen ebenso vorgestellt werden, wie die daraus resultierenden weiteren Möglichkeiten, den Laden im Ort weiterhin betreiben zu können.

Die Betreiberfamilie Gerke nimmt diesen Schritt auch nicht auf die leichte Schulter. Bereits im Januar hatten sie in dieser Zeitung erklärt: „Das ist furchtbar. Wir waren über 30 Jahre in Girkhausen“, kommentiert Edeltraut Gerke die Entwicklung. „Es tut uns selber leid. Mir hat es immer sehr viel Spaß gemacht“, sagt die Chefin, die selbst Jahrelang in der Filiale gearbeitet hat. Bis zum 30. Juni läuft der Mietvertrag noch. Doch die Gerkes wollen schon Richtung Ende Mai schließen.

Das sind die Hintergründe

Reinhold Gerke erklärt die Hintergründe: „Es sind die Nebenkosten und der Strom. Gleichzeitig haben wir in den letzten Jahren einen Umsatzrückgang von 1,8 bis 2,2 Prozent jährlich festgestellt. Die jungen Menschen fahren zum Groß-Einkauf in die Stadt. Zu uns kommen sie, wenn noch etwas fehlt. Davon kann man nicht existieren. Was bei uns gut gelaufen ist, sind unsere Backwaren und der Aufschnitt“, bilanzierte Reinhold Gerke.