Wittgenstein. Die heimischen Kitas haben mit akutem Personalmangel zu kämpfen und können kaum die gesetzlichen Vorgaben einhalten – das hat ernsthafte Folgen.
Kita-Einrichtungen haben deutschlandweit Probleme, die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten. Die Personalunterdeckung macht sich bei den Betreuungsmöglichkeiten der Kinder inzwischen deutlich bemerkbar – auch in Wittgenstein spitzt sich die Lage zu.
Die Wittgensteiner Kitas haben mit Personalmangel und Unterdeckung zu kämpfen – das bestätigt der Arbeitswohlfahrt Kreisverband Siegen-Wittgenstein/Olpe auf Nachfrage dieser Redaktion. „In den Wittgensteiner Kitas suchen wir dringend Personal und der Beschäftigten-Stand ist nicht gedeckt“, betont Lisa Lauber, Abteilungsleiterin der Elementarpädagogik beim AWO-Kreisverband Siegen-Wittgenstein/Olpe.
Die Gründe für den Kita-Notstand seien vielschichtig, die vielen Krisenzeiten hätten demnach eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der Fehlentwicklung gespielt. „Teilweise haben sich die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auf Grund der Pandemie, inflationären Entwicklung und deren Auswirkungen umorientiert. Der Bewerbermarkt ist abnehmend, Einstellungen somit auch rückläufig und vakante Stellen können daher nicht deckend besetzt werden – Dies auch vor dem Hintergrund allgemeiner Fluktuation / Schwangerschaften oder dem Renteneintritt“, fordert der AWO-Kreisverband Anpassungen an die aktuelle Gesamtlage.
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Reduzierte Öffnungszeiten
Zuletzt wurde in den Medien publik, dass deutschlandweit in insgesamt 900 Kitas in aufsichtspflichtrelevanter Personalunterdeckung gearbeitet wurde – Wittgenstein ist aktuell davon nicht betroffen, allerdings musste der Kreisverband aufgrund des Personalmangels auch hier einschreiten und die Öffnungszeiten in den Kita-Einrichtungen verkürzen, um sich nicht strafbar zu machen. „Nein, da der Träger immer entsprechende Maßnahmen einleitet (Meldung nach §47, Reduzierung der Öffnungszeiten etc.) Dies vor dem Hintergrund, um Personal und Kinder zu schützen und die Aufsichtspflicht sowie das Kindeswohl zu gewährleisten“, erklärt der AWO-Kreisverband die akuten Maßnahmen.
Im Endeffekt bedeutet dies eine Einschränkung für Familien, die davon abhängig sind, ihre Kinder über den Arbeitstag betreuen zu lassen, um Kinderbetreuung und eigene Arbeit unter einem Hut zu kriegen. Missstände, die auch der Landespolitik bewusst sind. Auch die heimische CDU-Politikerin Anke Fuchs-Dreisbach kennt die schwierige Situation und möchte bei der Problembekämpfung in der Ausbildung ansetzen – bewusst neue Anreize schaffen.
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NRW Förderung für Kitas
„Das Land Nordrhein-Westfalen versucht mit unterschiedlichen Programmen, den Kitas bei ihren enormen Herausforderungen zu helfen. Deshalb gibt es ein Bündel von Maßnahmen, das so genannte ,Sofortprogramm Kita’, mit dem kurzfristig erste, notwendige Maßnahmen ergriffen werden. Mit dem Beginn des Ausbildungsjahres zum 1. August 2023 können bis zu 900 Ausbildungsplätze für die praxisintegrierte Ausbildung zum Kinderpfleger und zur Kinderpflegerin gefördert werden. Zusammen mit der 2022 begonnenen Förderung von rund 500 Plätzen werden in den Jahren 2023/24 insgesamt bis zu 1.400 Ausbildungsplätze gefördert. Dafür stehen Mittel in Höhe von insgesamt mehr als 20 Millionen Euro bereit. Diese Finanzhilfen die für die Träger zur Verfügung gestellt werden, unterscheiden die Ausbildung in der Kita deutlich zu anderen Ausbildungsberufen“, erklärt Fuchs-Dreisbach.
Quereinsteiger unterstützen
Dazu sieht die Bad Berleburgerin Lösungsansätze in der Förderung von Quereinsteigern. „Beschäftigte wie z.B. Kinderpfleger und Kinderpflegerinnen, in allen Gruppenformen im Rahmen des Mindestpersonals als Ergänzungskräfte einzusetzen, schafft Flexibilität und dauerhafte berufliche Perspektiven.“ Trotz der positiven Ansätze und zahlreichen Ideen dürfte die heimische Politik das Thema Personalmangel bei Kita-Einrichtungen auch in den nächsten Jahren weiter beschäftigten.
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