Erndtebrück. Freiflächen-Photovoltaik bleibt interessant in Wittgenstein: Auch der Zweckverband „Region Wittgenstein“ hat für den Industriepark Pläne.

Erneuerbare Energien sind in aller Munde. Auch der Zweckverband „Region Wittgenstein“ befasst sich mit diesem Thema und plant für den Industriepark Wittgenstein im Jägersgrund bei Schameder derzeit eine Freiflächen-Photovoltaik-Anlage – aber nicht nur das steht auf der Agenda des Zweckverbands.

„In Sachen erneuerbarer Energien und der Errichtung einer Freiflächen-Photovoltaikanlage auf einer Fläche im Industriepark Wittgenstein im Jägersgrund hat ein Informationsaustausch mit der Koordinierungsstelle Klima, Energie und nachhaltige Regionalentwicklung des Kreises Siegen-Wittgenstein stattgefunden“, teilte jetzt Verbandsvorsteher Christoph Koch, Dezernent der Stadt Bad Berleburg, bei der Sitzung des Zweckverbandes im Erndtebrücker Rathaus mit.

Zusammenarbeit mit dem Kreis

Die Idee für eine Freiflächen-Photovoltaikanlage habe damit weiter konkretisiert werden können. „Hierzu haben wir der Stabsstelle des Kreises Siegen-Wittgenstein unsere Unterstützung angeboten und eine Liste heimischer Anbieter vorgelegt“, so Koch. Als nächste Schritte können nun eine Bedarfsabfrage bei Projektierern und die Erstellung eines Leistungsspek­trums erfolgen.

Lesen Sie auch: Solar im Wald: Große Potenziale in Bad Berleburg

„Derzeit werden noch die Ergebnisse der landes- und bundesgesetzlichen Neuerungen sowie die Vorlage der Potenzialanalyse des Kreises Siegen-Wittgenstein abgewartet“, machte Koch deutlich. Doch im besten Falle solle es nicht bei der Freiflächen-Photovoltaik nicht bleiben. „Das Thema der erneuerbaren Energien ist gerade generell sehr aktuell“, gab Koch zu verstehen. Demnach habe der Zweckverband auch noch andere Energiequellen ins Auge gefasst: „Es werden bei uns derzeit noch weitere Potenziale in Sachen Biomasse und Wasserstoff im Bereich des Zweckverbandes geprüft“, teilte Koch mit. Demnach werden momentan entsprechende Anregungen an den Kreis der Verbandsmitglieder herangetragen und diskutiert.

Entbürokratisierung gefordert

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert derweil laut „news aktuell“ von der Bundesregierung eine sofortige Entbürokratisierung und Förderung des Solar-Ausbaus: „Trotz bestehender Infrastruktur und existierender Systeme stockt der Photovoltaik-Ausbau: Statt der zukünftig benötigten mehr als 20 Gigawatt neu installierten Leistung sind es im vergangenen Jahr nur magere 7,5 Gigawatt Zubau geworden. Grund dafür sind unter anderem bürokratische Regeln, die die Nutzung von bereits versiegelten Flächen auf Hausdächern, öffentlichen und gewerblichen Gebäuden, Parkplätzen, Balkonen und Fassaden verhindern.“

Lesen Sie auch: Studie zeigt: Mehrheit der Touristen akzeptiert Windkraft

Die DUH fordert die Bundesregierung daher auf, ihre aktuelle Förderpolitik auszubauen und eine deutschlandweite Solardachpflicht im Neubau und Bestand festzuschreiben und kündigte einen neuen Arbeitsschwerpunkt an für die „Kommunale Solaroffensive 2023“.

Der Industriepark

Der Industriepark ist zu einer festen und rentablen Einnahmequelle für Erndtebrück, Bad Berleburg und Bad Laasphe geworden.

„Mittlerweile lohnt sich der Industriepark für die drei Wittgensteiner Kommunen auch finanziell“, machte Erndtebrücks Bürgermeister Henning Gronau deutlich. Man komme nun in den Bereich, in dem die Einnahmen die Ausgaben übersteigen.

Dabei dürfte es auch in Zukunft bleiben, denn die Gewerbesteuern der Jahre 2022 und 2023 geben Grund zu Hoffnung, dass auch dann nicht mit höheren Ausgaben zu rechnen sei.