Bad Berleburg. Klimawandel bremsen, den Wohlstand erhalten: Für diese Herausforderungen ist Umdenken gefragt – auch mit Blick auf den Berleburger Wald.
Geht es nach Christian Mildenberger, dann muss sich einiges in den Köpfen ändern, um den Klimawandel zu bremsen und den Erhalt des Wohlstandes zu gewährleisten. Der Geschäftsführer des Landesverbands Erneuerbare Energien NRW war jetzt auf Einladung der heimischen CDU in Bad Berleburger Bürgerhaus gekommen, um Interessierte über den aktuellen Stand der Errichtung von Photovoltaikanlagen zu unterrichten. Das Interesse war große – doch Mildenberger brachte auch Fakten mit, die für einige Wittgensteiner schwer zu akzeptieren waren.
„Bad Berleburg hat große Potenziale“, machte der Geschäftsführer des Landesverbands Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) zunächst deutlich. Hier finde Aufbruch statt – „und das ist auch richtig so“. Doch auch in Zukunft müsse man die besten Lösungen finden und die richtigen Entscheidungen treffen. „Der Krieg in der Ukraine und die Auswirkungen haben zu einem Umdenken geführt, was fossile und erneuerbare Energien betrifft“, so Mildenberger. Mitte 2022 sei der Landesverband bereits mit Anfragen zu erneuerbaren Energien „überrannt“ worden.
Doch der Wechsel werde anspruchsvoll – viele seien sich noch nicht bewusst, welche Herausforderungen das für die Gesellschaft mit sich bringen werde, warnte Mildenberger: „Wir müssen uns wieder mehr zutrauen. In den vergangenen Jahren haben wir nicht die Infrastruktur angepackt und unser Land zukunftsfest gemacht. Das muss jetzt passieren. Wenn wir unseren Wohlstand erhalten wollen, können wir nicht in diesem lethargischen Zustand der letzten Jahre verbleiben, ganz nach dem Motto ,Irgendwer wird’s schon machen’. Die anderen Nationen warten nicht auf uns und sie fragen auch nicht nach uns. Irgendwann wird ein Wohlstandsverlust zu spüren sein“, lenkte Mildenberger den Fokus neben dem Klimawandel auch auf eine weitere Gefahr der kommenden Jahre.
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In Bad Berleburg sehe er ein sehr großes Potenzial, das jetzt genutzt werden könnte, um sich in Zukunft einen Namen zu machen. Dabei gehe es jedoch nicht nur um Photovoltaik auf Dächern, denn das könnte in einigen Fällen rechtlich schwierig sein. Vielmehr dabei müsste der Wittgensteiner, geht es nach Mildenberger, auch an seinem eigenen grünen Herzen das Skalpell ansetzen. Denn der Geschäftsführer der LEE NRW offenbarte Solar im Wald als das große Potenzial, das Berleburg und auch Wittgenstein ausschöpfen könnte. „Es tut einem im Herzen weh, wenn man durch diese Region fährt und sieht, wie viele Schadensflächen im Wald entstanden sind“, so Mildenberger.
Und beim Thema „Solar im Wald“ spreche man nicht vom verbliebenen tatsächlichen Wald – sondern von eben diesen Schadensflächen, die sich für Freiflächenphotovoltaik eignen würden. „Es ist kein Wald, das muss einem klar sein. Man muss pragmatische Lösungen finden“, so Mildenberger. Somit könnten auch zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden, denn neben dem Gewinn von erneuerbaren Energien könnten auch Waldbauern Gewinn mit den Flächen machen, die derzeit brach liegen und sich somit vor wirtschaftlichen Problemen schützen. Die Technik für Solar im Wald sei da. „Es stellt sich nur die Frage, wie die Gesellschaft davon profitieren soll. Es gibt vielfältige Möglichkeiten, man muss sie nur intelligent umsetzen und darf sie sich nicht vor Ort auseinanderdividieren lassen.“ So müsse für jeden Standort mit den jeweiligen Projektierern individuell geschaut werden, welche Lösung sich am besten anbiete.