Bad Laasphe. Die Bad Laaspher Königsstraße wurde zum Mittelpunkt bundespolizeilicher Untersuchungen. Die Ermittlungen führen bis über die Landesgrenzen.
Die Bad Laaspher Königstraße war am Mittwochmorgen Zentrum eines bundespolizeilichen Großeinsatzes: Mitten in der Fußgängerzone fahndete der Zoll nach weiterem Beweismaterial für den Nachweis eines bundesweiten Kettenbetrugsgeflechts.
Seit den frühen Morgenstunden durchsuchen mehr als 400 Einsatzkräfte der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Zolls im Auftrag der Staatsanwaltschaft Marburg insgesamt 37 Wohn- und Geschäftsräume in Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen – darunter auch Geschäfts- und Wohnräume in der Bad Laaspher Königstraße sowie in Teilen von Niederlaasphe.
Darüber hinaus waren Spezialeinheiten des Zolls, Bargeldspürhunde, zahlreiche Kräfte nordrhein-westfälischer und hessischer Steuerfahndungen sowie Beamte der Bundespolizei an der Großrazzia beteiligt. Die dem Einsatz vorangegangenen Ermittlungen erfolgten mit Unterstützung der Kriminalpolizei Bamberg und des Landeskriminalamtes Bayern.
Haftbefehle erhoben
Die Staatsanwaltschaft erließ bereits Haftbefehle gegen drei Personen, die in organisierter Form Steuern, Sozialversicherungsbeiträge sowie Beiträge an die Sozialkassen der Bauwirtschaft (SOKA-BAU) hinterzogen haben sollen. Die Staatsanwaltschaft Marburg bestätigte auf Nachfrage, dass einer der beschuldigten Personen aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein stammt.
Die vom Hauptzollamt Schweinfurt am Standort Bamberg koordinierten Ermittlungen führten zur Aufdeckung eines stark verwobenen Kettenbetrugsgeflechts, in das mehrere Firmen als Rechnungskäufer und verschiedene Aussteller von Schein- und Abdeck-Rechnungen verstrickt sein sollen. Im Fokus der Ermittlungen stehen bislang insgesamt 15 Beschuldigte Bislang geschätzter Gesamtschaden: fünf Millionen Euro.
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Beweismaterial gesichert
Bereits am frühen Morgen wurden die Haftbefehle vollstreckt. Die drei Beschuldigten werden noch heute dem Haftrichter vorgeführt. Zudem wurden mehrere richterliche Vermögensarreste in Millionenhöhe vollstreckt. Bei den Durchsuchungsmaßnahmen wurde zahlreiches Beweismaterial sichergestellt, darunter auch Daten in elektronischer Form und mobile Endgeräte, die nun durch Spezialisten für digitale Forensik des Hauptzollamts Schweinfurt und der beteiligten Steuerfahndungen ausgewertet werden.
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de/HZA-SW