Rückershausen. Rund 20.000 Produkte in 2022 – Tendenz steigend: Weber MT ist Marktführer in Sachen handgeführte Verdichtungstechnik – und will weiter wachsen.
Sie sind blau-grau und weltweit auf Baustellen zu sehen: die Maschinen von Weber Maschinentechnik – kurz Weber MT. Heute ist das Unternehmen aus Rückershausen, ein Ortsteil von Bad Laasphe, einer der Marktführer in Sachen handgeführte Verdichtungstechnik. Im vergangenen Jahr verließen fast 20.000 Produkte die Fertigungshallen am zentralen Standort in Rückershausen – Tendenz steigend.
Um auch weiterhin expandieren zu können, strukturiert das Unternehmen seit einiger Zeit verschiedene Arbeitsbereiche um – zuletzt entstanden in der ehemaligen Dreherei sechs neue Arbeitsplätze für die Baugruppenfertigung. Hier werden seit kurzem unter anderem die Bodenplatten der Rüttelplatten mit Innenleben gefüllt. „Wir befinden uns in einem Mischwohngebiet, da können wir nicht einfach eine neue Halle bauen, sondern können uns nur am bestehenden Platz erweitern“, so Rüdiger Raabe, Marketing-Manager bei Weber MT.
60 Prozent des Umsatzes werden im Export erzielt
Dass sich das Unternehmen heute weltweit etabliert hat, zeigen auch die Bestellungen. Neuseeland, Estland und weitere Länder stehen auf dem Plan. 60 Prozent des Umsatzes werden im Export erzielt – größter und wichtigster Einzelmarkt dabei sind die USA. „Wir sind derzeit dabei, einen Teil der Endfertigung für den US-Markt dort aufzubauen, damit wir die hier freiwerdende Kapazität für andere Märkte nutzen können“, so Raabe.
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Mittlerweile beschäftigt Weber MT rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – inklusive einiger Tochterfirmen. Zum Ausbau des Exports wurden bereits vor einigen Jahren mehrere Tochterfirmen gegründet – zunächst in Frankreich und den Niederlanden, später kamen die USA, Polen und Tschechien hinzu. Dabei hat alles ganz klein angefangen. Im Jahr 1952 hatte sich der gelernte Maurer Günther Weber in Rückershausen mit dem Handel von Bauwerkzeugen selbstständig gemacht – damals ahnte er noch nicht, dass daraus einmal ein weltweit bekanntes Unternehmen werden wird. Seine erste eigene Rüttel- bzw. Vibrationsplatte war der WVP 450. Seitdem hat sich einiges getan – das Produktangebot wurde stetig erweitert und weiterentwickelt.
Arbeitsbereiche werden stetig modernisiert
Die Produkte kommen im Baugewerbe zum Einsatz – und dienen beispielsweise der Verdichtung von Kies, Erde und Sand oder sind unerlässliche Helfer bei Pflasterarbeiten. Zur Jahrtausenderwende schied der Gründer Günther Weber aus dem Unternehmen aus – sein Sohn Wolfgang Weber übernahm die alleinige Geschäftsführung. Eine Neuausrichtung folgte: „Das komplette Portfolio wurde einmal auf den Prüfstand gestellt – und der Fokus auf die Kernkompetenz gelegt“, so Raabe. Und auch das Logo und die Maschinen bekamen eine neue Optik – heute haben sie eine blau-graue Farbgebung. Vor vier Jahren ging die Geschäftsführung in die dritte Generation über – die Geschwister Katharina und Matthias Weber vertreten gemeinsam das Unternehmen. Und die Umstrukturierung geht stetig weiter. „Wir wollen weiter wachsen und stärker in den einzelnen Märkten werden“, so Raabe.
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Seit einigen Jahren bereits werden daher im Unternehmen einzelne Arbeitsbereiche modernisiert und neu organisiert. „Noch im Sommer wird es in der Endmontagehalle anders ausschauen und die Arbeitsbereiche strukturierter zueinander aufgebaut sein“, erklärt der Marketing-Manager. Und auch die sechs neuen Arbeitsplätze waren diesbezüglich nicht die erste Maßnahme. Bereits vor einigen Jahren wurde das ehemalige Schweißwerk einer neuen Verwendung zugeführt. „Wir haben gemerkt, dass wir nicht alle Bauteile selbst herstellen und gleichzeitig am vorhandenen Platz wachsen können.“ Daher habe man aus dem ehemaligen Schweißwerk eine Fläche für die neue Stampfer- und Walzenmontage geschaffen.
Und auch von der eigenen mechanischen Bearbeitung hat sich das Unternehmen gelöst. „Stattdessen greifen wir seit mittlerweile mehreren Jahren größtenteils auf externe Lieferanten zurück.“ Unter anderem werden Bauteile von einem ehemaligen Mitarbeiter des Unternehmens bezogen, der sich durch die Umstrukturierungsmaßnahmen genau in diesem Bereich erfolgreich selbstständig machen konnte.
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Die Veränderung führte auch dazu, dass Warenannahme und Qualitätskontrolle einen neuen, größeren Platz in der ehemaligen Dreherei fanden. Dort prüfen einige Mitarbeiter nun die eingegangenen Waren stichprobenartig. Neue ergonomische Arbeitsplätze, leichtere Arbeitsbedingungen (unter anderem durch leichthändelbare Kräne und höhenverstellbare Tische) und der Fokus auf die Kernkompetenz führen dazu, dass das heimische Unternehmen weiter expandieren kann.
Und das ist auch nötig, denn: „Nach wie vor läuft es gut auf dem Bau. Wir kommen kaum mit der Produktion unserer Produkte hinterher“, so Raabe. Hinzu kommen Lieferengpässe bei Rohmaterialien. Aber auch da, weiß das Unternehmen sich zu helfen. „Wir halten Ausschau nach Zweit- oder Drittlieferanten. Damit unsere Kunden nicht allzu lange warten müssen.“
Tag der offenen Tür
Am Samstag, 3. Juni, findet in der Zeit von 11 bis 17 Uhr bei Weber Maschinentechnik in Rückershausen ein Tag der offenen Tür statt. „Wir haben im vergangenen Jahr unser 70-jähriges Bestehen gefeiert – doch zu der Zeit war Corona noch ein Thema und zudem hatten wir mit unserer Leitmesse BAUMA in München alle Hände voll zu tun“, so Rüdiger Raabe.
Am Tag der offenen Tür haben die Mitarbeiter die Chance, ihren Familien ihren Arbeitsplatz zu zeigen – zudem möchte sich das heimische Unternehmen Schülern aus der Region als Arbeitgeber präsentieren und zeigen, welche Chancen junge Menschen in dem international etablierten Unternehmen haben. Darüber hinaus sind alle interessierten Bürger und Bürgerinnen herzlich eingeladen, einen Blick hinter die Kulissen der Weber MT zu werfen.