Saßmannshausen. In wenigen Wochen ziehen die ersten Maschinen in die neue Halle in Saßmannshausen ein. Dafür hat Osterrath 3 Millionen Euro ausgegeben.

Große Fenster lassen die neue Produktionshalle der Firma Osterrath im Bad Laaspher Ortsteil Saßmannshausen hell erstrahlen. 1600 Quadratmeter groß ist sie – und: Anfang März sollen die ersten Maschinen dort einziehen – Produktionsmaschinen und Robotertechnik für die Fertigung und Montage. Eingeweiht wurde die neue Halle aber bereits am Donnerstag, 2. Februar, gemeinsam mit den Mitarbeitern und den am Bau beteiligten Gewerken.

„Es ist ein besonderer Moment – heute gemeinsam mit Ihnen hier in unserer neuen Produktionshalle zu stehen und zu sehen, was hier in den vergangenen Monaten entstanden ist“, so Geschäftsführer Jan Roland Osterrath. „Wir befinden uns in einer seltsamen Zeit – einer Zeit der Zeitenwende. Leider geht die Zeit nicht rückwärts – es gibt keine Wendemöglichkeit. Aber ich denke hier bei Osterrath sind wir auf dem richtigen Weg. Wir haben die Ärmel hochgekrempelt und hier gemeinsam mit den Gewerken – alles Familienbetriebe – etwas ganz Tolles geschaffen.“ Der Unternehmer hebt besonders die Motivation und das Verantwortungsbewusstsein der Mitarbeiter und der am Bau beteiligten Unternehmen hervor, ohne die ein solches Vorhaben nicht so schnell umsetzbar gewesen wäre – in Zeiten von Lieferschwierigkeiten und Inflationen.

In Zukunft investiert

Der Bau der neuen Halle, in die das Unternehmen aus Saßmannshausen rund 3 Millionen Euro investiert hat, ist fast abgeschlossen. „Ein paar Arbeiten stehen noch bevor, bevor die Maschinen dort einziehen können“, sagt Mitja Karpf, Leiter Arbeitssicherheit und Bauen. Unter anderem geht es um die Umfahrung. „Um zehn bis 20-Tonnen schwere Maschinen bewegen zu können, braucht es natürlich einen stabilen Untergrund. Der darf nicht einsacken“, ergänzt Osterrath.

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Bereits im August 2022 war der Tiefbau der neuen Produktionshalle abgeschlossen. Bereits Anfang des vergangenen Jahres war klar, dass eine neue Halle benötigt wird. „Wir haben uns daraufhin an die Vorbereitungen begeben, mit Banken gesprochen und uns um die Baugenehmigung gekümmert. So etwas muss gut vorbereitet sein“, verriet Osterrath, als die Lokalredaktion das Unternehmen, das im Jahr 2,2 Milliarden Stanz- und Rohrformprodukte herstellt, besucht hat und über genau dieses Projekt sprach. „Die Industrie ist ein wichtiger Hebel der Wirtschaft – insbesondere bei uns in Wittgenstein“, sagt. „Wir wollen auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben und daher ist es wichtig, das Geld an der richtigen Stelle einzusetzen.“ Mit der neuen Produktionshalle investiert das Unternehmen somit vor allem in die Zukunft der Firma.

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Gebaut wurde die Halle in direkter Nähe an die Produktionshalle – und bietet dort nun Platz für rund 20 „verkettete Einheiten“. Aber: Ob es am Ende auch genau so wird, wie wir uns das jetzt vorstellen, wird sich zeigen“, so der Geschäftsführer. Doch: Durch die neue Produktionshalle hat die Firma nun auch die Möglichkeit, ältere Abteilungen zu entzerren. „So können wir dort Decken und Böden nach und nach erneuern. Unter normalen Umständen kommt man dazu nicht.“ Fest steht auch, dass der Werkzeugbau mit sechs Maschinen umzieht. „Da platzen wir aus allen Nähten, wir müssen uns deutlich vergrößern.“

Regionale Firmen am Bau beteiligt

Aktuell zählt das 1850 gegründete Unternehmen Osterrath am Standort Saßmannshausen 180 Mitarbeiter. „Wir suchen noch Mitarbeiter und wachsen weiter.“ Und auch in Sachen Nachwuchs ist der Geschäftsführer zufrieden. Für die Bauarbeiten der neuen Produktionshalle setzte Osterrath vor allem auf regionale Bauunternehmen wie Bernshausen Bau, die Firma Günther aus Netphen und weitere handwerkliche Betriebe aus der näheren Umgebung. „Wir haben bereits gute Erfahrungen mit den Firmen gemacht – unter anderem bei dem Bau der Lagerhalle, die 2019 fertiggestellt wurde“, sagte Jan Roland Osterrath bereits im August 2022. Und auch bei der Eröffnungsfeier zeigte sich – er ist mehr als zufrieden mit dem Ergebnis. „Danke dafür!“

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Auch die neue Halle soll – wie auch die übrigen Gebäude – CO2-neutral geheizt werden. Seit fünf Jahren ist die Osterrath GmbH Co. KG klimaneutral – auch an anderen Standorten. Mit der größten Grünfassade Deutschlands und der Installation einer 550-kWp-Photovoltaikanlage setzt Osterrath seit 2017 ein ökologisches Zeichen. Geheizt wird mit Holzhackschnitzeln. „Das ist uns ein wichtiges Anliegen“, so Osterrath. Auch was Photovoltaikanlagen betrifft, gebe es weitere tragfähige Dächer. „Aber es muss sich am Ende auch rechnen – wir müssen auch wirtschaftlich denken.“