Raumland. Die Hinweise sind eindeutig. Die Kriminalpolizei fahndet nach einem Brandstifter, der am Montag fast eine Katastrophe in Raumland ausgelöst hat.

Der Schrecken in Raumland ist groß. Ein Brandstifter geht um. Ersten Erkenntnissen der Polizei zufolge ist das Feuer in einer Scheune am Montagmorgen gelegt worden. Darüber hinaus wurde noch während der Löscharbeiten in einer zweiten, benachbarten Scheune ebenfalls Feuer gelegt. Die Kriminalpolizei sucht deshalb jetzt nach möglichen Zeugen.

„Wenn Du an Deiner Scheune vorbeikommst und den Qualm aus dem Dach kommen siehst, stehst Du unter Spannung“, berichtet Benjamin Schneider. Zusammen mit seinem Vater Christoph betreibt er das Raumländer Elektrounternehmen Schneider und die von dem Feuer betroffene Landwirtschaft. Auch wenn es bei Sachschaden geblieben ist, sitzt der Schrecken bei den Schneiders tief: „Wir hatten Glück, dass nicht mehr passiert ist. Aber bei uns hat heute Nacht keiner ruhig geschlafen. Das ist ein Erlebnis, das braucht man nicht“, sagt Benjamin Schneider.

Großaufgebot löscht Scheunenbrand in Raumland

Die Freiwillige Feuerwehr Bad Berleburg löscht am Montag, 20. Februar, einen Scheunenbrand in Raumland. 
Die Freiwillige Feuerwehr Bad Berleburg löscht am Montag, 20. Februar, einen Scheunenbrand in Raumland.  © WP | Matthias Böhl
Die Freiwillige Feuerwehr Bad Berleburg löscht am Montag, 20. Februar, einen Scheunenbrand in Raumland. 
Die Freiwillige Feuerwehr Bad Berleburg löscht am Montag, 20. Februar, einen Scheunenbrand in Raumland.  © WP | Matthias Böhl
Die Freiwillige Feuerwehr Bad Berleburg löscht am Montag, 20. Februar, einen Scheunenbrand in Raumland. 
Die Freiwillige Feuerwehr Bad Berleburg löscht am Montag, 20. Februar, einen Scheunenbrand in Raumland.  © WP | Matthias Böhl
Die Freiwillige Feuerwehr Bad Berleburg löscht am Montag, 20. Februar, einen Scheunenbrand in Raumland. 
Die Freiwillige Feuerwehr Bad Berleburg löscht am Montag, 20. Februar, einen Scheunenbrand in Raumland.  © WP | Matthias Böhl
Die Freiwillige Feuerwehr Bad Berleburg löscht am Montag, 20. Februar, einen Scheunenbrand in Raumland. 
Die Freiwillige Feuerwehr Bad Berleburg löscht am Montag, 20. Februar, einen Scheunenbrand in Raumland.  © WP | Matthias Böhl
Die Freiwillige Feuerwehr Bad Berleburg löscht am Montag, 20. Februar, einen Scheunenbrand in Raumland. 
Die Freiwillige Feuerwehr Bad Berleburg löscht am Montag, 20. Februar, einen Scheunenbrand in Raumland.  © WP | Matthias Böhl
Die Freiwillige Feuerwehr Bad Berleburg löscht am Montag, 20. Februar, einen Scheunenbrand in Raumland. 
Die Freiwillige Feuerwehr Bad Berleburg löscht am Montag, 20. Februar, einen Scheunenbrand in Raumland.  © WP | Matthias Böhl
Die Freiwillige Feuerwehr Bad Berleburg löscht am Montag, 20. Februar, einen Scheunenbrand in Raumland. 
Die Freiwillige Feuerwehr Bad Berleburg löscht am Montag, 20. Februar, einen Scheunenbrand in Raumland.  © WP | Matthias Böhl
Die Freiwillige Feuerwehr Bad Berleburg löscht am Montag, 20. Februar, einen Scheunenbrand in Raumland. 
Die Freiwillige Feuerwehr Bad Berleburg löscht am Montag, 20. Februar, einen Scheunenbrand in Raumland.  © WP | Matthias Böhl
Die Freiwillige Feuerwehr Bad Berleburg löscht am Montag, 20. Februar, einen Scheunenbrand in Raumland. 
Die Freiwillige Feuerwehr Bad Berleburg löscht am Montag, 20. Februar, einen Scheunenbrand in Raumland.  © WP | Matthias Böhl
Die Freiwillige Feuerwehr Bad Berleburg löscht am Montag, 20. Februar, einen Scheunenbrand in Raumland. 
Die Freiwillige Feuerwehr Bad Berleburg löscht am Montag, 20. Februar, einen Scheunenbrand in Raumland.  © WP | Matthias Böhl
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Andere Ursache ausgeschlossen

In gleich zwei Scheunen war am Montagmorgen im Alten Dorf Feuer gelegt worden. Das haben die Ermittlungen der Brandsachverständigen der Kriminalpolizei nun zweifelsfrei ergeben. Ein möglicher technischer Defekt konnte als Ursache ausgeschossen werden. Dass der Schaden mit geschätzten 50.000 Euro relativ gering ausgefallen ist, ist schlicht Glück.

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Im Fall des Feuers im Dachgeschoss der Scheune hätten die Flammen auf den angrenzenden Stall übergreifen können. Dann wären nach Angaben der Polizei 45 Rinder in Gefahr gewesen. Im Fall der zweiten, versuchten Brandstiftung hätten ein unkontrollierter Brand das Leben von weiteren elf Kühen und Kälbern bedroht – ganz zu schweigen von der Bedrohung für die Gebäude oder auch angrenzende Wohnhäuser.

Ortsvorsteher schockiert

Die Nachricht von der Brandstiftung schockiert auch Heinz Limper: „Erst haben wir noch gedacht, dass ist glücklich ausgegangen. Aber dass das Feuer gelegt worden sein soll, gibt einem schon zu denken. Immerhin besteht ja die Gefahr, dass das noch mal passiert“, sagt Raumlands Ortsvorsteher. Er war am Montagmorgen ebenfalls vor Ort, nachdem sein Sohn mit der Feuerwehr im Einsatz war und er die ersten Fotos von den Löscharbeiten im Internetportal unserer Zeitung gesehen hatte.

„Vor Ort hat die Kripo schon so etwas angedeutet, dass es an zwei Stellen gebrannt haben soll“, berichtet Limper. Sorge macht dem Ortsvorsteher, dass die beiden betroffenen Scheunen nahe beieinander im Alten Dorf stehen, das überhaupt eine sehr dichte, alte Bebauung habe. „Wir haben unwahrscheinliches Glück gehabt. Das ist ja alles so eng da“, sagt er.

Frühzeitig Flammen bemerkt

Nur einem glücklichen Umstand war es zu verdanken, dass die Feuer so schnell von Mitarbeitern des Elektrounternehmens Schneider beziehungsweise Familienangehörigen entdeckt worden waren. Die hatten zunächst Rauch bemerkt und auf dem Dachboden der Scheune ein Feuer entdeckt, das dann durch die alarmierte Feuerwehr schnell gelöscht werden konnte. Noch während der Löschangriff auf die erste Scheune lief, war ein Familienmitglied in die zweite Scheune gegangen, hatte erst Brandgeruch wahrgenommen und dann eine weitere Brandstelle entdeckt, die aber nach Polizeiangaben bereits wieder erloschen war.

Die Polizei geht nach ersten Ermittlungen davon aus, dass beide Brände vorsätzlich gelegt wurden und sucht nun Zeugen, die in den Stunden vor der Brandentdeckung etwas Verdächtiges bemerkt haben. Hinweise nimmt die Kriminalpolizei in Bad Berleburg telefonisch unter 02751/909-0 entgegen.

Die bisherige Berichterstattung über die Löscharbeiten

Gegen 5.48 Uhr wurden Feuerwehren, Rettungsdienst und Polizei mit dem Alarmstichwort „Feuer 4, Scheunenbrand freistehend“ in die Raumländer Straße alarmiert.

Kurz zuvor hatten die Besitzer der Scheune, der Firmeninhaber einer ortsansässigen Elektrofirma, bemerkt, dass es aus der Scheune stark rauchte. Nur weil die Mitarbeiter der Firma eine Stunde früher als üblich mit ihrer Arbeit begonnen hatten, hatten sie den Rauch gerade noch rechtzeitig bemerkt und die Feuerwehr alarmiert.

Dach muss geöffnet werden

Die ersten Feuerwehrkameraden gingen nach wenigen Minuten mit mehreren Trupps unter Atemschutz zur Brandbekämpfung vor. Dabei, so erklärte Einsatzleiter Matthias Limper, wurde sowohl ein Innenangriff in der Scheune, als auch ein Löschangriff von der Drehleiter aus vorgenommen. Um auch von außen an den Brand heran kommen zu können, öffneten die Feuerwehrkameraden von der Drehleiter aus mit einem Einreißhaken die Dachpfannen am Holzdachstuhl der Scheune.

In der ersten Etage der Scheune war es laut Matthias Limper aus bislang noch ungeklärter Ursache zu einem Brand von Heu und Stroh gekommen. Im Verlauf des Einsatzes, als der Löschzug aus Bad Berleburg und die Löschgruppe Raumland bereits vor Ort waren, wurden die Feuerwehren aus Dotzlar und Hemschlar noch zusätzlich angefordert, um genügend Atemschutzgeräteträger vor Ort zu haben. Abwechselnd löschten die Kameraden im Innen- und Außenangriff die Glutnester ab.

Rinder und Kälber in der Scheune

Die Rinder und Kälber, die sich im unteren Teil der Scheune aufhielten, konnten während des Einsatzes in der Scheune verbleiben. Während des Feuerwehreinsatzes wurden die rund 50 Einsatzkräfte von Anwohnern der umliegenden Häuser sofort mit Kaffee und Getränken versorgt.

Scheunenbrand in Bad Berleburg Raumland

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    Im Anschluss an die rund zweistündigen Löscharbeiten kontrollierten die Feuerwehrleute den Bereich mit der Wärmebildkamera auf eventuell noch vorhandene Glutnester. Als die Temperaturen nicht mehr bedenklich waren und die Löscharbeiten abgeschlossen waren, wurde von der Drehleiter aus noch ein Schaumteppich vom Dachbereich aus aufgetragen, um letzte vielleicht doch noch glimmende Strohhalme durch ersticken aus zu machen. Gegen 9 Uhr rückte der Großteil der Feuerwehren wieder ab, die Löschgruppe Raumland erhielt weiterhin eine Brandwache vor Ort aufrecht. Der Rettungsdienst, der zur Absicherung der Feuerwehrkräfte vor Ort war, brauchte nicht einzugreifen.