Banfe. Die OGS in Banfe braucht dringend mehr Platz. Warum ein Umbau der bestehenden Räume eine sinnvolle Lösung sein kann.
Gemeinsam mit einigen seiner Mitschüler zu Mittag essen, Hausaufgaben machen und spielen – all das ist an einer Offenen Ganztagsschule (OGS) möglich. Für viele Eltern eine Erleichterung, wissen sie ihre Kinder während ihrer Arbeitszeit gut betreut. Im Gegensatz zur Ganztagsschule bietet sie nach dem Unterricht ein zusätzliches, freiwilliges Nachmittagsprogramm. Und die Plätze sind begehrt – das zeigen auch die Zahlen der Schüler in Wittgenstein, die eine OGS besuchen. Das führt unter anderem dazu, dass in diesem Jahr in Niederlaasphe ein Anbau für die Offene Ganztagsschule an die Grundschule geplant ist. „Irgendwann ist man an dem Punkt, wo nichts anderes mehr geht“, so Klaus-Jürgen Losert, Abteilungsleiter Gebäudemanagement der Stadt Bad Laasphe. Am Donnerstagabend informierte er die Mitglieder des Schulausschusses über den aktuellen Stand in Sachen OGS – vor allem ging es dabei um die OGS in der Banfer Grundschule.
Bereits im Herbst 2022 hatte sich der Schulausschuss mit dem Thema beschäftigt. Denn die Stadt Bad Laasphe möchte als Schulträger die Offene Ganztagsschule (OGS) in der Banfer Grundschule fit machen – für den anstehenden Rechtsanspruch der Eltern auf eine Ganztagsbetreuung ihrer Kinder im Grundschulalter. Dies startet ab August 2026 – und zwar zunächst für Kinder der Klassenstufe 1. Das Gesetz soll in den Folgejahren so ausgeweitet werden, dass bis zum Schuljahr 2029/2030 jedes Kind, das eine Grundschule besucht, einen Anspruch auf die ganztägige Betreuung hat.
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Damals war die Rede entweder von einem Anbau auf der Nordseite oder aber einer Verlagerung der Räume. Auch über eine multifunktionale Nutzung der Klassenräume als weitere Alternative wurde nachgedacht, so Losert über die Überlegungen der vergangenen Monate.
Ein Anbau ist erstmal vom Tisch
Am Mittwoch noch habe man zusammengesessen und über weitere Schritte zur Erweiterung der OGS in Banfe diskutiert. „Wir haben im Vorfeld die Bedarfe eingesammelt und geschaut, wo wir was realisieren können“, so Losert. „Wir gehen davon aus, dass wir bis 2026 eine konstante Zahl an Schülern haben werden. Im Durchschnitt haben wir 23 Schüler in der OGS.“ Aktuell liegt der Bedarf bei 26 Schülerinnen und Schülern – die Hausaufgabenbetreuung für sie erfolgt in den Klassenräumen der Schule. Insgesamt sechs Klassenräume gibt es. Der OGS an der Banfer Grundschule stehen aktuell drei Gruppenräume und eine Kantine zur Verfügung.
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Vor allem im Bereich der Essensausgabe, die schon jetzt „schichtweise“ abgewickelt werde, erwarte man räumliche Probleme. Schule und OGS sehen einen Bedarf von einem zusätzlichen Raum für die Betreuungszeiten, mehr Lager-Fläche für Schulmaterialien und Putzmittel sowie zusätzliche Sanitäranlagen.
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Dennoch: „Der Anbau ist erstmal vom Tisch“, sagte Losert während des Schulausschusses. „Im Prinzip haben wir jetzt schon Räume, die man anders nutzen könnte.“ Zu nennen sei hier beispielsweise der PC-Raum, da künftig wahrscheinlich eh jeder Schüler ein Tablet habe. Durch einen Umbau würden die Räume auch praktikabler. Zwar müssten sie auf jeden Fall technisch nachgerüstet und renoviert werden – dennoch dürfe man nicht vergessen, dass alles, was sonst angebaut werden würde, später auch unterhalten werden muss. „Und wenn man die Möglichkeit hat, im Bestand sich zu erweitern, sollte man diese Chance nutzen.“ Noch aber sei nichts final beschlossen. „Es wird demnächst noch einige Besprechungsrunden geben. Wir müssen uns Gedanken machen, was für die OGS in Banfe die sinnvollste Lösung ist.“
Das Konzept der OGS
Seit dem Schuljahr 2009/10 können Eltern das Angebot der Ganztagsbetreuung bis 16 Uhr in Banfe in Anspruch nehmen. „Das Konzept knüpft an Aktivitäten und Inhalte der Schule an“, heißt es auf der Homepage der Schule. Ziel sei es, das Spielen und Lernen „über die normale Unterrichtszeit hinaus durch eine erweiterte und qualitative Betreuung im Rahmen einer offenen Ganztagsschule zu verbinden“. Im Anschluss an den je nach Stundenplan verbindlichen Unterricht beginnt das Betreuungskonzept – „beginnend mit Grundbetreuung, Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung und themenorientierte Angebote“.
Doch bereits im Oktober hatte der Schulleiter Dr. André Dorn unserer Redaktion gegenüber mit Blick aufs nächste Schuljahr 2023/24 angemeldet, „dass wir tendenziell mehr Plätze brauchen“. Er halte es für sinnvoll, eine OGS als geschlossene Einheit innerhalb eines Schulgebäudes zu planen. Räumlich sei es schon jetzt knapp, sagte er im Oktober – und verweist auf eine Warteliste. Der Schulleiter hofft, dass sich für die Finanzierung der OGS-Erweiterung passende Förderprogramme des Landes NRW finden.
„Eine Förderung ist angekündigt“, sagte Jann Burholt, Abteilungsleiter Familie, Soziales und Sport, am Donnerstagabend. „Wie viel Geld wir aber am Ende für das Vorhaben bekommen, müssen wir derzeit noch abwarten.“ Grundsätzlich wolle er nicht auf die Bremse treten – sieht aber gute Chancen, bis zum Schuljahr 2026/27 eine sinnvolle und nachhaltige Lösung für die OGS in Banfe zu finden.