Wittgenstein. Nach der neuen Testverordnung haben einige Corona-Teststellen in Wittgenstein beschlossen, zu schließen. Andere bieten weiterhin Bürgertests an.

Einst brauchte man sie für jeden Restaurant- und Konzertbesuch, für den Freizeitpark oder das Kino – die kostenlosen Bürgertests. Lange Zeit konnte sie jeder kostenlos in Anspruch nehmen. Mittlerweile können die Bürgertests von den Teststellen nur noch unter drei Punkten abgerechnet werden – der wohl wichtigeste ist der der Besucher und Patienten von Vorsorge- und Rehaeinrichtungen. Bereits im November wurde das Angebot eingeschränkt. Ab dem 1. März 2023 sind weitere Änderungen zum Teststellenbetrieb angekündigt: „Mit dem Auslaufen der Coronavirus-Testverordnung zum 28. Februar 2023 wird jeglicher Anspruch auf kostenlose Bürgertestung entfallen“, heißt es auf der Homepage des Bundesministeriums für Gesundheit.

Und auch auf der Homepage der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) ist es bereits seit einigen Wochen nachzulesen: „Ab dem 1. März 2023 übernimmt der Bund für sämtliche präventive Coronatests nicht mehr die Kosten. Mit dem Auslaufen der Testverordnung am 28. Februar werden neben der Bürgertestung beispielsweise auch PoC-Antigentests von Personal in Gesundheitseinrichtungen oder Tests vor Aufnahme in eine Gesundheitseinrichtung oder vor einer ambulanten Operation nicht mehr vom Bund finanziert.“

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Heißt: Präventive Coronatests, die Praxen und andere Teststellen ab 1. März durchführen, können nicht mehr über die Kassenärztlichen Vereinigungen abgerechnet werden. Das führt mitunter dazu, dass vielerorts bereits die ersten Teststellen ihre Schließung bekannt gegeben haben. Und in Wittgenstein? Gibt es hier auch nach dem 28. Februar weiterhin das Angebot, sich testen zu lassen, wenn auch nicht mehr kostenlos?

Schwierige Situation

Für Thomas Decker, der das Testzentrum „Am Nordknoten“ in Bad Berleburg betreibt, eine schwierige Situation. „Ich bin noch am überlegen, ob ich das Testzentrum nach dem 28. Februar schließen werde oder nicht. Wir hoffen bis zum Schluss, dass es auch nach dem 28. Februar noch weitergeht.“ Via Zoom habe er sich mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nach Weihnachten schon einmal zusammengesetzt und über den Sachverhalt gesprochen. „Natürlich war niemand froh darüber, immerhin arbeiten sie alle gerne im Testzentrum. Aber wir haben auch transparent kommuniziert, dass jederzeit Ende sein kann.“ Auch mit dem Verpächter der Räumlichkeiten hat Decker bereits das Gespräch gesucht. „Hier haben wir dankenswerterweise die Möglichkeit, auch kurzfristig noch die Räumlichkeiten von Regupol zu kündigen oder aber zu verlängern – in der Hoffnung, dass es weitergeht.“

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Immerhin sei der Bedarf an den Bürgertests zwar geringer als in Hochzeiten – aber immer noch vorhanden. „Wir warten daher erst einmal ab, ob es nicht doch noch eine Änderung gibt.“ Neben Testungen vor Ort bietet Decker am Nordknoten aber auch Schnelltests im Set für Privatpersonen an, die dann zuhause gemacht werden können. „Da sind immer 25 Stück in einem Pack.“ Bereits kurz vor Weihnachten hatte die Landesregierung die Corona-Schutzverordnung gelockert, sodass für den Besuch in einem Altenpflegeheim kein offizieller Corona-Testnachweis mehr nötig ist. Eine mündliche „Versicherung über einen Selbsttest“ ist ausreichend. „Sollten aber weiterhin offizielle Tests – unter anderem für den Besuch im Krankenhaus – nötig sein, werden wir sie auch nach dem 28. Februar weiterhin anbieten“, so Decker.

Teststellen reagieren unterschiedlich

Elke Koch, Inhaberin der Hof-Apotheke in Bad Berleburg, wird die Teststelle zum 28. Februar schließen. „Der Bedarf an Testungen ist inzwischen sehr gering. Krankenhäuser und Rehakliniken fordern derzeit noch Tests von Zentren, deshalb halten wir diesen Service für unsere Kunden noch so lange aufrecht, wie wir noch Testmaterial haben“, sagt Koch.

Ein ähnliches Bild auch in Erndtebrück: „Das Testzentrum in der Bergstraße wird komplett geschlossen. Letzter Tag für Testungen ist der 28. Februar“, heißt es. Die Teststelle der Wohlerts-Arkaden-Apotheke in den Räumlichkeiten des DRK ist bereits seit einiger Zeit geschlossen – so auch die Stelle in der Bad Laaspher Center Apotheke. „Der Bedarf war einfach nicht mehr da“, heißt es. Sollte der Bedarf jedoch wieder steigen, sei man in der Lage, das Angebot wieder anzubieten.

In der Stadt-Apotheke in Bad Laasphe bleibt das Angebot, sich in der Apotheke testen zu lassen, auch nach dem 28. Februar bestehen. Und auch in der Bad Berleburger Kur-Apotheke soll es weiterhin die Möglichkeit geben, sich vor Ort testen zu lassen. „In welcher Form, und ob wir es weiterhin in den Räumlichkeiten in der Ederstraße oder aber bei uns in der Apotheke anbieten, wird sich in den kommenden Tagen noch zeigen.“