Bad Berleburg. Das Start-Up „KM Finance“ eröffnet. Die Inhaber erklären, warum es gerade für junge Menschen wichtig ist, sich um ihre Finanzen zu kümmern.

Staubig, anstrengend und viele Zahlen – das ist es, was vielen Menschen beim Wort „Finanzberatung“ in den Kopf kommt. Doch, dass es eben nicht so ist, sondern dass es wichtig und vor allem auch ganz angenehm sein kann, sich mit seinen Finanzen auseinanderzusetzen und in die eigene Zukunft zu investieren, möchten Jascha Majewski (27) und Denis Kaiser (25) zeigen.

In der Bad Berleburger Poststraße 17 haben sie sich in den vergangenen Wochen ihr erstes eigenes Büro geschaffen – und KM Finance ins Leben gerufen. Modern, kompetent und fair – das ist es, mit dem die jungen Start-up-Unternehmer vor allem junge Menschen erreichen möchten. Ab dem 1. Februar geht es für Denis Kaiser offiziell dort los. Jascha Majewski startet aus formellen Gründen erst ab dem 1. März. Schon jetzt haben wir sie in ihren Büroräumen besucht.

Moderne Farben treffen auf neuste Technik und dezenter Deko – so könnte man die Räume in der Poststraße 17 kurz und knapp beschreiben. „Finanz-Bar“, erstrahlt in türkis-grüner Leuchtschrift an der Wand. Schon hier zeigt sich: Die Jungs setzten auf modernes Flair. „Hier wollen wir künftig vormittags für alle Kunden und Interessenten vor Ort sein“, sagt Denis Kaiser. „Nachmittags dann nach Termin.“ Und den kann man sich unter anderem online im Onlinebuchungsportal auf der Homepage machen oder aber via Instagram, Mail oder auch ganz einfach via Telefon. „Wir sind bewusst auf allen Kanälen erreichbar“, sagt Majewski. Schon jetzt werden viele Absprachen mit Kunden via WhatsApp geführt. „Das ist für beide Seiten einfacher und stressfreier“, so Kaiser.

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Denn: Auch wenn Denis Kaiser mit KM Finance offiziell erst am 1. Februar an den Start geht (und Majewski ab dem 1. März) – die beiden haben bereits jetzt einige Erfahrungen im Bereich Investment und Altersvorsorge gesammelt. Als selbstständige Finanzmakler sind sie unter anderem bei der Deutschen Bank tätig gewesen, nachdem sie sich nach ihrer Ausbildung direkt selbstständig gemacht haben. Sie bringen also bereits einen eigenen Kundenstamm mit ins Start-up-Unternehmen. „Uns war schon seit längerer Zeit klar, dass wir uns etwas eigenes aufbauen wollen – unabhängig von Firmen und Institutionen“, sagt der 27-Jährige.

Unabhängig arbeiten

Unabhängig – für die jungen Berater enorm wichtig. „Anders als der Versicherungsvermittler, sind wir rechtlich nicht an eine Gesellschaft gebunden. Wir schließen mit dem jeweiligen Kunden einen Vertrag und vertreten seine Wünsch und Ziele. Wir sind komplett unabhängig“, erklärt Denis Kaiser. Der 25-Jährige und sein künftiger Geschäftspartner haben sich bereits während der Ausbildung, die sie bei einem Finanzmakler in Bad Berleburg absolvierten kennengelernt – und auch bei der Deutschen Bank waren sie beide. „Wir wissen, dass wir gut zusammenarbeiten und mit KM Finance einiges erreichen können.“ Vor fast genau einem Jahr hat sich Kaiser die Räumlichkeiten in der Poststraße angeschaut. „Die Entscheidung war sofort gefallen.“ Ende des Jahres 2022 fingen beide dann an, die Büroräume nach ihrem Geschmack zu gestalten und haben viel Arbeit und Zeit hineingesteckt.

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Kompetent, modern, fair – ein Slogan, der unter anderem auch auf ihren Firmenpullis steht. „Wir werden nicht in Hemd und Anzug hier sitzen, sondern in Shirts und mit Sneakers. Das heißt aber nicht, dass wir unsere Arbeit nicht ernst nehmen – im Gegenteil. Wir verstellen uns nicht“, so Kaiser. Statt einer Kleiderordnung konzentrieren sich die beiden lieber auf ihre Arbeit – und dabei stehe Transparenz ganz weit oben. „Fair heißt auch transparent zu sein. Es ist wichtig, dem Kunden zu zeigen, wofür er am Ende Geld bezahlt. Leider ist es in unserer Branche immer noch so, dass man sich häufig dafür rechtfertigen muss, dass man Geld für seine Arbeit verlangt.“

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Stichwort „modern“: Hier setzt das Start-up unter anderem auf Digitalisierung. So arbeiten Kaiser und sein künftige Geschäftspartner Majewski unter anderem mit der Digitalen Unterschrift. „Man kann seine Dokumente online verwalten und braucht keine zahlreichen Akten mehr aufzubewahren.“ Und auch Meetings werden nicht zwingend im Büro oder daheim beim Kunden abgehalten. „Wir sind sowohl zeitlich, als auch örtlich absolut flexibel und lassen den Kunden entscheiden, wie, wo und wann wir uns zum Termin treffen – das geht auch ganz einfach via Zoom.“

Immer auf dem neusten Stand

Mit ihrem Angebot möchten die Finanzmakler vor allem junge Menschen ansprechen. „Unsere Zielgruppe ist in der Regel zwischen 18 und 35 Jahre alt. Junge Familien, aber auch Menschen,die gerade mit dem Studium fertig sind oder ihre Ausbildung abgeschlossen haben oder auch Menschen, die eine Immobilie erwerben möchten – die Gründe sind vielfältig“, so Jascha Majewski. Die Nachfrage an jungen Menschen an einer Finanzberatung in Sachen Altersvorsorge oder aber Investment ist in den vergangenen Jahren zwar gestiegen, dennoch aber könnten es mehr junge Menschen sein, die sich um ihre Finanzen kümmern. „Es ist enorm wichtig, sich frühzeitig damit auseinanderzusetzen. Gerade im Investment ist der Faktor Zeit enorm wichtig, um am Ende einen guten Gewinn zu erzielen“, erklärt Kaiser.

Gemütlich und modern: Die Büroräume sollen auch junge Menschen ansprechen.
Gemütlich und modern: Die Büroräume sollen auch junge Menschen ansprechen. © WP | Ramona Richter

Und der Vorteil an jungen Finanzmaklern? „Wir sind ungefähr im gleichen Alter und können uns in die Kunden hineinversetzen. Ich glaube die Hürde, zu einem jungen Berater zu gehen, mit dem man auf Augenhöhe ist, ist geringer“, so Majewski. „Uns ist das zwischenmenschliche enorm wichtig. Wir wollen, dass sich die Kunden wohlfühlen, immerhin sind es auch sensible Themen.“

Themen, auf die sie künftig unter anderem auch auf ihrem Instagramkanal aufmerksam machen möchten. „Dort möchten wir einen Mix aus Informationen aber auch Unterhaltung schaffen.“ Denn eins ist klar: Ein Start-up, dass vor allem junge Menschen in ihrem Leben abholen möchte, geht ohne Instagram heutzutage nicht. „Aber wir verschränken uns auch nicht vor älteren Kunden. Wir beraten jeden, der uns aufsucht“, so Kaiser. Bei einem kostenlosen Kennenlerngespräch schauen die Makler, ob sie und ihre Kunden für eine längerfristige Zusammenarbeit gemacht sind. „Denn wir wollen langfristig für unsere Kunden da sein.“