Wingeshausen. Die Nachfrage an Bauland ist groß im Gegensatz zur verfügbaren Fläche für Neubauten. Doch die Stadt hat eine Lösung. Premiere ist in Wingeshausen.

Die Stadt Bad Berleburg hat eine kreative Lösung parat. Sie muss zwei Dinge zusammenbringen, die gar nicht zusammenpassen. Einerseits hat sie laut der Regionalplanung der Bezirksregierung in Arnsberg zu viel potenzielles Bauland ausgewiesen. Auf der anderen Seite aber gibt es eine rege Nachfrage nach Baugrundstücken. Und das, obwohl die Kosten für Immobilienkredite wieder steigen und gleichzeitig Baustoffpreise massiv angezogen haben.

Eine Kombination aus Bauland für Neubauten mit Bestandsimmobilien zum Umbauen könnte eine Lösung sein. Premiere hat dies jetzt in Wingeshausen - wenn die politischen Gremien mitspielen „Auf der Helle“. Im Bauausschuss ist die Verwaltungsvorlage Thema am Dienstag, 31. März, um 18 Uhr.

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Drei neue Bauplätze entstehen

Christoph Koch, Fachbereichsleiter Planen, Bauen, Wohnen und Dezernent erläutert die Zusammenhänge: „Durch die Erweiterung des Bebauungsplans werden voraussichtlich drei Bauplätze in Wingeshausen geschaffen. Einen positiven Ausgang des Verfahrens vorausgesetzt, könnte ab Spätsommer bzw. Herbst gebaut werden. Grundsätzlich war die Nachfrage nach Bauland im Bad Berleburger Stadtgebiet in den vergangenen Jahren recht hoch. Zurzeit ist diese allerdings aufgrund der aktuellen Situation und Entwicklung etwas zurückhaltender“, so Koch.

Über Baugrundstücke in privater Hand kann die Stadt nicht verfügen. Sie verweist Bauwillige auf das Baugebiet am Sengelsberg in der Kernstadt oder auf Bauplätze „Hinter der Laie“ in Aue, auf die sie Zugriff hat. „Am Sengelsberg (II. Bauabschnitt) sind von ursprünglich 22 Grundstücken derzeit noch neun Grundstücke verfügbar, drei weitere sind reserviert. Hinter der Laie in Aue ist von ursprünglich drei Grundstücken noch eines verfügbar“, berichtet der Pressesprecher der Stadt Bad Berleburg, Timo Karl.

Bestandsimmobilien werden interessanter

Neben dem schwierigen Schließen von Baulücken in den Ortschaften kommt zunehmend auch der Kauf und Umbau von Bestandsimmobilien in den Blick von Kommunen aber vor allem auch von Bauwilligen. An- und Umbau, Modernisierung oder Kernsanierung sind die Schlagwörter, die vor allem beim Thema Flächenverbrauch, Flächenversiegelung punkten können. Daneben fließen aber Motivationen wie Werterhalt einerseits oder Barrierefreiheit und Energieversorgung eine Rolle.

„Das Thema ‘Bauen im Bestand’ ist vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung zukünftig sicher noch wichtiger als aktuell ohnehin schon ist. Die Ausweisung neuer Flächen wird aber in vielen Fällen trotzdem ein Thema bleiben“, sagt Christoph Koch.