Bad Laasphe. Mountainbiker dürfen sich freuen: Das Trainingsareal und der Flow Trail in Bad Laasphe werden kommen – und sind für die Stadt eine Bereicherung.

Einstimmig für das Mountainbiking: Es bedurfte am Mittwoch keiner großen Diskussion im Bad Laaspher Ausschuss, um den Plänen des MTB Bad Laasphe für einen Trainingsplatz und einen Flow Trail grünes Licht zu geben. Zuvor hatte Uwe Franz, Vorsitzender des Vereins, ein leidenschaftliches Plädoyer für die beiden Projekte abgehalten – und ging dabei auch auf die Bedenken der Tourismus, Kur und Stadtentwicklung Bad Laasphe (TKS) ein, die Projekte könnten dem Wandertourismus schaden.

„Begegnungen von Mountainbikern und Wanderern sind selten und zufällig – und selbst wenn es mal dazu kommt, heißt es nicht automatisch, dass es zu einem Konflikt kommen muss“, so Franz. Die TKS Bad Laasphe hatte zuvor in einer Stellungnahme zwar ihre grundsätzliche Unterstützung für Projekte dieser Art zugesichert, jedoch darauf hingewiesen, dass es zu Konflikten zwischen Mountainbikern und Wanderern kommen könnte. Auch die Wanderwege wie die Lahnfacette oder der Lahnwanderwege könnten mit Blick auf ihre Rezertifizierung Schaden nehmen, hatte die TKS gewarnt.

Dazu, so Uwe Franz, werde es jedoch nicht kommen, da die Mountainbiker nicht auf den Wanderwegen unterwegs sein werden. Die Gebiete für das Trainingsareal sowie den Flow Trail an der hessischen Grenze wurden bewusst so angelegt, dass es nicht zu Überkreuzungen kommt. Nur ein mal quert der Weg der Mountainbiker einen Wanderweg – an dieser Stelle werde dann jedoch kontrolliert abgebremst und so für Sicherheit gesorgt, versicherte Franz.

„Die Gefährdung oder der Verlust von Zertifizierungen von Wanderwegen ist obsolet, da wir diese im Umfeld der Anlage nicht tangieren. Auf anderen renommierten Wanderwegen (Rothaarsteig) begegnen sich seit Jahren Mountainbiker und Wanderer völlig konfliktfrei. Die Aberkennung einer Zertifizierung stand und steht dort nie zur Diskussion“, macht der Verein auch in seiner umfangreichen Stellungnahme zum Thema deutlich.

Das Sicherheitstrainings-Areal

Das Fahrsicherheitstrainings- und Jugend-Projekt ist laut dem MTB Bad Laasphe der Ausgangs- und Zielpunkt und integrativer Bestandteil des gesamten MTB Flow-Trail-Projektes für Bad Laasphe. „Neben der Auslegung als Radsport-Anlage können weitere Erlebnisfaktoren integriert werden, wie zum Beispiel ein Natur-Erlebnis oder Barfußpfad und/oder die Installation von Outdoor-Fitnessgeräten. Aus den Flow-Trail-Gebieten süd-/südöstlich laufen die talwärts angelegten Flow-Trails als reine Abfahrtsstrecken zum MTB-Fahrsicherheitstrainings- und Jugend-Bereich und schaffen somit sichere, direkte Anbindung an den Stadtkern und die Gastronomie. Durch die zentrumsnahe und zugleich exponierte Lage erfolgt eine

Bikepark in Laasphe
Bikepark in Laasphe © Manuela Nossutta/Funkegrafik NRW | Manuela Nossutta/Funkegrafik NRW

Lenkung der Mountainbiker hin zu einem Fixpunkt. Dies gewährleistet eine Entlastung anderer Gebiete – und zugleich erhöht es die Sicherheit der Mountainbiker durch soziale Kontrolle und Gemeinschaft“, geht aus der Beschreibung des Vereins hervor. Für das Fahrsicherheitstrainings- und Jugendprojekt ist das Flurstück 20 vorgesehen (auf der Karte rot eingefärbt). „Wir halten die Bedenken [der TKS Bad Laasphe] für unbegründet und konstruiert. Angeblichen Begegnungskonflikten oder gar Gefährdungen für Wanderer begegnen wir an dieser Örtlichkeit mit einer strikt getrennten Lenkung der Biker zum Startpunkt innerhalb der Anlage“, argumentiert der Verein.

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Auch das Potenzial der Ruhestörung hatte der Verein überprüft: „Der Bereich der Parkanlage am Steinchen ist so gering frequentiert, dass wir nicht nachvollziehen können, wen wir mit einer MTB-Sport-Anlage in direkter Nachbarschaft stören sollten.“ Stattdessen sollte die Anlage als Aufwertung für die Stadt gesehen werden: „Die Ergänzung der Park-Anlage um ein MTB-Areal wertet den Tourismus-Standort Laasphe auf und erschließt neue Zielgruppen für Gastronomie und Hotels. Potenzielle Nutzungskonflikte schätzen wir als sehr geringfügig und lösbar ein. An wesentlich stärker frequentierten Sport- und Tourismus Standorten (Winterberg, Schmallenberg, Willingen) genießen Mountainbiker eine sehr hohe Akzeptanz als Gäste und Kunden, ohne dass andere Nutzer- oder Besuchergruppen ,vertrieben’ worden wären.“

Der Flow-Trail

Für das Flow-Trail-Projekt, das an die hessische Grenze verlegt wurde (hellgrün auf der Karte eingefärbt), wird der MTB Bad Laasphe keine kompletten Flächen beanspruchen, versichert Uwe Franz. Lediglich die einen Meter breiten Wege würden angelegt und genutzt werden: „Der Waldcharakter bleibt vollständig erhalten, eine Rückbaubarkeit ist ohne großen Aufwand möglich bzw. zum Teil gar nicht nötig.“

Auch hier sollen Wanderwege nicht tangiert werden: „Um eine geeignete Trassenführung zu gestalten, planen wir die Auffahrten über den Bereich Kleiner Gennernbach zu lenken. Für die Auffahrt zum Startpunkt Hesse Heckelche planen wir einen sogenannten Up-Hill-Trail direkt zum oberen Startpunkt an der hessischen Grenze. Mit der Trassenführung tangieren oder nutzen wir keinen der angeführten Wanderwege für Auffahrten.“