Bad Laasphe. Die Pläne für den Bike-Park werden noch konkreter. Die Tourismus-Experten der Stadt warnen jedoch vor den Auswirkungen auf den Wander-Tourismus.
Der Bike-Park in Bad Laasphe soll kommen – und zwar ganz in der Nähe des Erholungs- und Wandergebietes beim Kurpark Am Steinchen. Federführend verantwortlich ist hierbei der Verein MTB Bad Laasphe – mit der Unterstützung der Stadtverwaltung. Nachdem eine Planung am Standort „Küppelchen/Teufelskanzel/Fang“ verworfen werden musste,wurden weitere Gebiete im Bereich des Kurparks bis zur hessischen Grenze („Hesse Heckelche“) durch den Verein geprüft und gemeinsam mit Aufsichtsbehörden und der Stadt Bad Laasphe beraten (wir berichteten). Aber was bedeutet das für den Bad Laaspher Tourismus? Die TKS Tourismus, Kur und Stadtentwicklung Bad Laasphe GmbH (TKS) hat jetzt dazu Stellung bezogen.
Um den Zeitaufwand in der Planung und Umsetzung zu minimieren, so schreibt es die Verwaltung, möchte der MTB Laasphe die vorgesehenen Flächen als Dauerveranstaltung beim Landesbetrieb Wald und Holz NRW genehmigen lassen: „Bei einer Genehmigung als Dauerveranstaltung, kann von einer Änderung des Flächennutzungsplanes abgesehen werden – alternativ könnte zunächst eine Dauerveranstaltung genehmigt und die Änderung des Flächennutzungsplanes erst während des Betriebes durchgeführt werden. Eine abschließende Entscheidung wird je nach Gesprächsführung mit den Prüfbehörden forciert“, so die Verwaltung. Die Umsetzung soll dabei möglichst schnell geschehen.
Natürlich angelegte Pfade
Weiteres Ziel ist es demnach, das Vorhaben in einer Weise umzusetzen, dass lediglich Flächen der Stadt beansprucht werden: „Für den Bau von Mountainbike-Trails werden keine vollständigen Flurstücke beansprucht, da im Durchschnitt rund ein Meter breite, natürlich in die Topografie angelegte Pfade ohne künstliche Hindernisse eingeplant werden. Durch die Orientierung an forstwirtschaftlichen Angaben und der engen Zusammenarbeit mit den lokalen Mitarbeitern von Wald und Holz NRW bleibt der Waldcharakter abseits der Strecken vollständig erhalten, eine Rückbaubarkeit ist nach Angaben des MTB Laasphe e.V. ohne großen Aufwand möglich bzw. zum Teil gar nicht nötig“, so die Verwaltung.
Bezüglich der Nutzungszeiten wird derzeit der Zeitraum 1. März bis 15. Oktober eines Kalenderjahres verwaltungsseitig vorschlagen. Im Winter sollen die Flow-Trails demnach dann gesperrt werden. Als tägliche Nutzungszeit in der Saison März bis Oktober sieht der MTB Laasphe 9 bis 21 Uhr als sinnvoll an. Ein absolutes Nachtfahrverbot soll also ausgesprochen werden.
Und wie geht es weiter, sobald diese Schritte erledigt sind? „Nach Fassung dieses Grundsatzbeschlusses wird der MTB Laasphe gemeinsam mit den zuständigen Jagd- und Forstbeauftragten mögliche Korridore für das Flow-Trail-Projekt begehen und zur Vorauswahl stellen. Diese Korridore werden in Karten dann eingetragen und dokumentiert“, geht es aus der Vorlage für den Ausschuss hervor. Diese dokumentierte Kartierung soll als Gesprächs- und Genehmigungsgrundlage für das Regionalforstamt Siegen-Wittgenstein zur Erteilung einer Genehmigung als „Dauerveranstaltung es MTB Laasphe e.V.“ dienen.
Als nächstes wird die Auftragserteilung der Artenschutzprüfungen für die ausgewählten Korridore in den Gebieten beauftragt und im kommenden Frühjahr durchgeführt. „Nach Abschluss und Dokumentation der Artenschutzprüfungen werden die Projekte gegebenenfalls entsprechend angepasst, ein Landschaftspflegerischer Begleitplan für eventuelle Ausgleichsmaßnahmen erstellt und anschließend dem Beirat der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Siegen Wittgenstein vorgestellt. Abschließend kann der Leader-Antrag beschieden werden.“ Und dann kann auch schon der Bau starten.
TKS äußert Bedenken
Und wie steht die TKS Bad Laasphe zu dem Plan? „Wie bereits mehrfach erwähnt, unterstützt die TKS gerne Fahrrad-Projekte im Stadtgebiet und noch mehr freuen wir uns, wenn aktive Vereine bereit sind, eigene Projekte für Bad Laasphe umzusetzen“, so die TKS in einer Stellungnahme.
Auch dieses Projekt wolle man unterstützen. Aber: „Trotzdem muss es möglich sein, Bedenken zu äußern, ohne dass dies gleich als Ablehnung der Projekte angesehen wird“, so die TKS.
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„Als Standort hätten wir die Fläche am Buhlschlag / Kurpark favorisiert, da wir so eine gute Trennung von Wanderwegen / Kurpark und angedachten Trails gehabt hätten.“ Wenn dies aber mit einem „umständlichen Umwandlungsprozess“ der Flächen verbunden sei, „haben wir kein Problem mit der vorgeschlagenen Alternativfläche über dem Steinchen.“ Die Annahme, dass Begegnungen mit Wanderern völlig konfliktfrei seien, sei jedoch nicht korrekt. Dennoch sollte ein „nebeneinander durch gegenseitige Rücksichtnahme immer angestrebt werden.“
Auch die Aberkennung der Zertifizierung eines Wanderweges durch Mehrfachnutzung sei möglich. „Aber auch dieses Problem sollte durch eine gemeinsame Planung der Streckenführung zu verhindern sein.“ Die TKS fügt hinzu: „Jedoch sollte es uns in einem normalen Umgang miteinander möglich sein, darauf hinzuweisen und unsere Bedenke vor Projektstart zu äußern. Hierzu dann über den Maßen der TKS vorzuwerfen unsere Äußerungen wären nicht haltbar, haltlos oder seien gar konstruiert, halten wir für übertrieben und nicht angemessen.“