Wittgenstein. Ukraine-Krieg: Die Kapazitäten an Wohnraum in Wittgenstein sind nahezu ausgeschöpft. Das ist der aktuelle Stand.

Zahlreiche Menschen aus Kriegsgebieten haben in den vergangenen Monaten Schutz und Zuflucht in Bad Berleburg, Bad Laasphe und Erndtebrück gefunden. Entscheidenden Anteil daran haben die Wittgensteiner Bürgerinnen und Bürger, die in vielen Fällen privaten Wohnraum für die Geflüchteten zur Verfügung stellten – und damit auch die Kommunen entscheidend entlasteten.

Denn deren Unterbringungsmöglichkeiten waren und sind knapp, ist die Zahl der hilfesuchenden Menschen doch seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine nochmals gestiegen. „Ohne die privaten Angebote wäre eine geeignete Unterbringung der Geflüchteten für uns definitiv viel schwieriger geworden“, betonen die drei Bürgermeister Bernd Fuhrmann, Dirk Terlinden und Henning Gronau. „Wir bedanken uns deshalb bei allen, die sich bisher gemeldet und Wohnraum zur Verfügung gestellt haben.“

Aktuelle Zahlen

Seit dem Frühjahr fanden rund 60 Personen allein aus der Ukraine in Erndtebrück einen sicheren Platz. In Bad Berleburg sind es aktuell 251 Ukrainerinnen und Ukrainer, in Bad Laasphe 222. Die allermeisten von ihnen sind privat angereist und auch in privatem Wohnraum untergekommen. „Das zeigt: Die Hilfsbereitschaft und Solidarität mit diesen Menschen, die aus ihrer Heimat vor Krieg und Leid geflohen sind, ist groß bei uns.

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Die Wittgensteinerinnen und Wittgensteiner helfen damit nicht nur den Geflüchteten, sondern setzen auch ein klares Zeichen gegen Krieg und für Zusammenhalt“, so Fuhrmann, Terlinden und Gronau. Das gelte auch für all diejenigen, die in dieser Situation auf andere Weise unterstützten, zum Beispiel als Alltagshelfer oder Übersetzerin. „Ihnen allen gebührt unser größter Dank und Respekt für ihr Engagement“, sind sich die Verwaltungschefs einig.

Weiterer Wohnraum gesucht

Nach wie vor sind jedoch Tausende Menschen auf der Flucht vor Krieg, Unterdrückung und Zerstörung, weitere Flüchtlinge werden in Wittgenstein erwartet. Daher rufen die Kommunen ihre Bürgerinnen und Bürger erneut auf, sich zu melden, wenn noch geeigneter Wohnraum vorhanden ist. „Unsere Kapazitäten sind nahezu ausgeschöpft, es gibt maximal noch Einzelplätze. Da es sich bei den Geflüchteten jedoch überwiegend um Frauen und Familien mit Kindern handelt, helfen uns diese wenigen Plätze nur sehr bedingt weiter“, legen die Bürgermeister dar.

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Eine Unterbringung in größeren Sammelunterkünften möchten sie so gut es geht vermeiden: „Es ist wichtig, dass diese Menschen, die so viel Leid in ihrer Heimat erfahren haben, zur Ruhe kommen können. Deshalb sind wir dringend auf der Suche nach weiterem privaten Wohnraum und bitten alle, die noch geeignete, leerstehende Wohnungen oder Häuser zur Verfügung stellen können, sich mit uns in Verbindung zu setzen.“ Im Falle einer Anmietung treten die Kommunen oder die Kriegsvertriebenen eigenständig als Mietpartei auf.

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Wer Rückfragen hat oder Wohnraum anbieten möchte, kann sich mit den Verwaltungen in Verbindung setzen: Bad Berleburg: 02751/923-213, -107 oder -260, fluechtlingshilfe@Bad-Berleburg.de; Bad Laasphe: 02752/909-150, -151 oder -155, sozialamt@bad-laasphe.de; Erndtebrück: 02753/605-138, info@erndtebrueck.de.