Bad Laasphe. Nach wie vor dauert der Ukraine-Krieg an – die Schüler des städtischen Gymnasium haben jetzt ihren eigenen Weg der Unterstützung gefunden.

Nach wie vor tobt der Krieg in der Ukraine – „aber seit spätestens Mai geht die Unterstützung, die in den ersten Wochen des Krieges noch so stark war, merkbar zurück.“ Diese Beobachtung hat der Verein Terra Tech aus Marburg, erklärt der für die Öffentlichkeitsarbeit zuständige Chris Schmetz.

Terra Tech setzt sich weiterhin vor allem für behinderte Menschen und deren Familien im Kriegsgebiet ein – die Schülervertretung des Bad Laaspher Städtischen Gymnasiums hat deshalb die Schülerschaft und die Eltern zusammengetrommelt, um dem Hilfsverein eine Spende zukommen lassen zu können.

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In jedem Jahr, so erklärte es jetzt Schülersprecher David Blöcher, werden in der Schule zum Valentinstag Rosen für je 2 Euro verkauft – der Erlös in diesem Jahr, das war schnell klar, sollte die Menschen in der Ukraine unterstützen. Dabei kamen, nach einer kleinen Aufrundung, 200 Euro zusammen. Um aber so viel wie möglich auf den Spendenscheck schreiben zu können, wandte sich das Team der Schülervertretung (SV) in einem Brief an die Eltern aller Schüler – und konnte mit deren Unterstützung die Spendensumme auf letztendlich 350 Euro aufstocken.

Geld geht an hilfsbedürftige Familien

Die SV, so betonte es Blöcher, suchte sich bewusst eine regionale Hilfsorganisation aus – und so fiel die Wahl auf Terra Tech im benachbarten hessischen Marburg. Das Geld, so erklärte es Chris Schmetz von Terra Tech, werde direkt der individuellen Hilfe vor Ort zugute kommen: „Das Geld wird an die hilfsbedürftigen Familien ausgezahlt und wird für Dinge des alltäglichen Bedarfs verwendet.“

Vier Busse hat Terra Tech im Einsatz in der Ukraine, um zu helfen. „Zwei Busse werden zur Versorgung der Menschen verwendet. Die anderen beiden Busse verwenden wir, um Menschen aus dem Donbass zu evakuieren“, so Schmetz. Das Augenmerk liege dabei vor allem auf Familien mit Angehörigen, die von einer Behinderung beeinträchtigt sind.

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„Eine Behinderung hat in einem solchen Kriegsgebiet noch mal eine ganz andere Bedeutung als hier bei uns. Eine Familie mit einem autistischen Kind zum Beispiel kann nicht zum Schutz vor den Angriffen in einen Schutzbunker oder ähnliches fliehen. Sie können mit dem autistischen Kind nicht plötzlich die gewohnte Umgebung wechseln.“

Das Schicksal der Menschen treffe die Helfer von Terra Tech, die stark in die Kriegsregion vernetzt sind, emotional stark. Der Blick gehe jetzt auch schon in Richtung Unterstützung des Wiederaufbaus. „Die Krisen-Nothilfe ist für uns eher ein Einstieg in die Unterstützung vor Ort“, so Schmetz. Außerdem sei die Organisation daran interessiert, den Unterricht in Bad Laasphe zum Thema Entwicklungshilfe zu bereichern.