Bad Berleburg/Feudingen. „Die Nachrichten waren zum Teil echt heftig“, so Richter Torsten Hoffmann. Warum Liebeskummer der Auslöser für das Verhalten des Angeklagten war.
„Du bist kein Mann. Ich nehme das Gewehr und stecke es dir in deinen Mund!“ So lauteten die im Vergleich noch harmlosen Beleidigungen und Bedrohungen, die ein 46-Jähriger aus Feudingen seinem früheren Arbeitgeber als Sprachnachrichten schickte. Wegen Beleidigung und Bedrohung in mehreren Fällen musste er sich nun vor dem Amtsgericht Bad Berleburg verantworten. Am Ende verurteilte ihn Richter Torsten Hoffmann zu einer gesamten Geldstrafe in Höhe von 50 Tagessätzen zu je 50 Euro.
Lesen Sie auch: Teure Zugfahrt für Angeklagten
Zwei Verfahren wurden zu Beginn der Verhandlung miteinander verbunden: Zum einen soll der Angeklagte am 8. April dieses Jahres eine Frau mit den Worten „Ihr Albaner seid die schlimmste Rasse. Ich bringe euch alle um“ bedroht haben. „Die Dame lügt. Das habe ich nicht gesagt. Ich habe fünf Monate lang mit ihr gar nicht gesprochen“, so der Angeklagte. Heute herrsche Ruhe zwischen beiden Parteien. Die Vorwürfe diesbezüglich wurden eingestellt.
Liebeskummer ist Auslöser
Nicht eingestellt wurde hingegen das Verfahren wegen Beleidigungen und Bedrohungen gegenüber seinem Ex-Chef. Am 23. April dieses Jahres soll er ihm drei Sprachnachrichten geschickt haben, in denen er seinen ehemaligen Arbeitgeber mehrfach beschimpft und bedroht. „Die Nachrichten waren zum Teil echt heftig und unter der Gürtellinie“, so Richter Torsten Hoffmann zum Angeklagten, der sich in dieser Angelegenheit geständig zeigte. „Ich habe mich primitiv verhalten und das ist mir sehr peinlich“, so der 46-Jährige. „Ich möchte Ihnen sagen, warum ich mich so böse und aggressiv verhalten habe.“
Lesen Sie auch: Wegen illegalem Waffenfund in Bad Laasphe verurteilt
Der Angeklagte berichtet von einem angespannten Arbeitsverhältnis, bei dem er sich „wie ein wertloser Ausländer behandelt fühlte“ und von Liebeskummer. „Ich habe die Frau mehr als alles andere geliebt und dachte, ich hätte sie für immer verloren. Ich hatte bis dahin noch nie einen solchen Schmerz gefühlt.“ Als er „betrunken“ gewesen sei, habe er daraufhin seinem Arbeitgeber eine Nachricht geschrieben. „Ich wollte, dass er mir sagt: Komm schon, Kopf hoch. Das wird schon wieder.“
Lesen Sie auch:Mit 2,18 Promille auf dem Fahrrad durch Bad Laasphe
Stattdessen aber rief er die Polizei. „Ich war im Zustand des Wahnsinns“, so der Angeklagte, der daraufhin die Beleidigungen als Sprachnachrichten versendet hatte. „Ich habe mich entschuldigt, doch er hatte mich angezeigt.“ Heute hat der 46-Jährige eine neue Arbeitsstelle und eine neue Wohnung. „Ich akzeptiere das Urteil. So etwas passiert mir nicht noch einmal“, so der Angeklagte, der laut eigenen Aussagen die sozialen Nachrichten-Apps gelöscht hat und seit dem Vorfall keinen Alkohol mehr getrunken habe.