Bad Laasphe. Es ist entscheiden: Von den 15 alten Linden, die der Lindenstraße ihren Namen geben, müssen einige fallen. Anwohner hatte für die Bäume gekämpft.

Der Streit um den Erhalt von mehreren alten Linden in der Bad Laaspher Lindenstraße ist entschieden. Von den 15 Bäumen dort müssen mindestens vier für den Neubau der Rettungswache fallen. Das hat der Kreis Siegen-Wittgenstein in der Sitzung des zuständigen Bauausschusses am vergangene Donnerstag entschieden. Die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/die Grünen hatte sich auf Initiative von Anwohnern für einen Erhalt der Bäume stark gemacht.

Blick in die Lindenstraße: Hier sollen mehrere Linden am Straßenrand gefällt werden, damit auf einem ehemaligen Grundstück der Bahn eine neue Rettungswache gebaut werden kann.
Blick in die Lindenstraße: Hier sollen mehrere Linden am Straßenrand gefällt werden, damit auf einem ehemaligen Grundstück der Bahn eine neue Rettungswache gebaut werden kann. © Eberhard Demtröder | Eberhard Demtröder

Für den Kreis hatte der zuständige Dezernent Henning Setzer ein vierseitiges Gutachten veröffentlicht, dass begründet, warum es keine Alternative dazu gebe, die Bäume zu fällen. Zwei müssten für die notwendigen Zuwegungen der Rettungswache gefällt werden. Zwei weitere stünden in unmittelbarer Nähe des geplanten Neubaus. „Die Baumkronen ragen bereits deutlich in das Baufeld ein, die Stämme befinden sich in einem Abstand von ca. 3,30 m zum geplanten Gebäude“, heißt es in der Verwaltungsvorlage. Diese Bäume zu belassen, wären mit einem sehr hohen und aus Verwaltungssicht nicht vertretbaren Aufwand verbunden.

Lesen Sie auch:

Anwohnerin Cornelia Hoffmann und Peter Honig, Vorsitzender der Bad Laaspher Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, wollen die Linden, die über 80 Jahre alt sind, erhalten.
Anwohnerin Cornelia Hoffmann und Peter Honig, Vorsitzender der Bad Laaspher Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, wollen die Linden, die über 80 Jahre alt sind, erhalten. © Eberhard Demtröder | Eberhard Demtröder

„Verwaltungsseitig wird somit ein Erhalt der vier Bäume als ausgeschlossen angesehen. Es bleibt daher nur noch die Alternative, zum Schutz der Bäume auf die Errichtung der Rettungswache an diesem Standort zu verzichten, ohne dass für die Rettungswache eine Standortalternative absehbar wäre. Auch dazu kann verwaltungsseitig nicht geraten werden“, heißt es abschließend.

Und zur Begründung, warum man nicht einen anderen Standort für die Wache finden können führt der Kreis aus: „Der als Rettungswache genutzte denkmalgeschützte ehemalige Bahnhof erfüllt die aktuellen räumlichen Anforderungen an eine moderne Rettungswache in keiner Weise, weder im Bereich der Fahrzeughallen noch im Bereich der Unterkunfts- und Sozialräume. Das denkmalgeschützte Gebäude und das Grundstück ermöglicht auch keine adäquaten baulichen Lösungen durch Um- und Anbauten. Ein Neubau einer Rettungswache ist daher alternativlos erforderlich. Der Rettungsdienstbedarfsplan sieht den optimalen Standort für die Rettungswache im Bereich des derzeitigen Standortes, also im Gebiet unmittelbar westlich der Ortslage von Bad Laasphe mit direkten Fahrmöglichkeiten ins Lahn- und Banfetal. Die vorhandene Bahnstrecke erfordert den Standort der Rettungswache auf der Seite des Bahnübergangs mit der größeren Bevölkerungszahl, um im Einsatzfall durch den Bahnverkehr nur im deutlich geringeren Umfang Wartezeiten einhalten zu müssen. Mangels verfügbarer Flächen kommt ein Neubau der Rettungswache daher ausschließlich im Bereich der freien Bahnflächen westlich der bisherigen Rettungswache in der Lindenstraße in Betracht.“