Bad Laasphe. Für den Bau der neuen Rettungswache sollen 80 Jahre alte Linden fallen. Naturfreunde aus der Nachbarschaft wollen um eine Alternative kämpfen.
Der Bau der neuen DRK-Rettungswache an der Lindenstraße in Bad Laasphe stößt auf Kritik – Grund: Anwohner befürchten, dass für das Millionen-Projekt auch einige der Linden am Straßenrand gefällt werden.
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Anwohnerin Cornelia Hoffmann möchte die Bäume, die über 80 Jahre alt sind und der Straße ihren Namen geben, auf jeden Fall als ökologisch wertvoll erhalten – und würde den Neubau der Wache am liebsten verhindern. Zumal es mit dem neuen Standort noch enger in der Straße mit ihrem häufigen Begegnungsverkehr werde. Anlieger sind Privatleute, die ihre Autos zum Teil vor ihrer Haustür parken, aber auch einige Unternehmen.
Grüne: Baumschutz-Satzung hätten Chancen erhöht
Peter Honig, Vorsitzender der grünen Bad Laaspher Ratsfraktion, unterstützt die Anwohner – betont aber, dass der Bau der neuen Wache tatsächlich dringend sei. Sie soll den bisherigen Standort im alten, denkmalgeschützten Bahnhof nur ein paar Meter weiter am Anfang der Lindenstraße ersetzen und endlich aktuelle Standards für den Alltagsbetrieb erfüllen. Hätte die Stadt Bad Laasphe noch eine Baumschutz-Satzung wie bis 1996, so Honig, wären die Chancen für den Erhalt der Linden bedeutend größer. Das bestätigt auch der Kreis.
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Otto Wunderlich, Ortsvorsteher von Kunst-Wittgenstein, sieht durchaus Möglichkeiten, sowohl die neue Wache, deren Bau auch er für wichtig hält, samt dazugehöriger Parkplätze auf dem langgezogenen Grundstück zwischen Straße und Bahngleis unterzubringen, ohne Bäume fällen zu müssen. Das sei nur eine Frage der Bauplanung. Womöglich ließe sich noch ein benachbartes Grundstück der Bahn fürs Parken nutzen – das sei eine Frage von konstruktiven Gesprächen.
Kreis kündigt Ersatzpflanzungen an
Aus Sicht des Kreises Siegen-Wittgenstein als Bauherr gibt es jedoch auf Nachfrage unserer Redaktion „keine alternative Möglichkeit, das Grundstück mit der Rettungswache zu planen, so dass die Fällung von einigen Bäumen unausweichlich ist“. Es sei aber vorgesehen, dass „auf dem Grundstück Ersatzpflanzungen vorgenommen“ werden.
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Die Bauarbeiten für die neue Rettungswache sollen frühestens im Oktober beginnen.