Dotzlar. Die Schauspieler der Heinerländer Amateurbühne sind nach der Pandemie zurück mit einer neuen Komödie. Alle Infos zu den geplanten Aufführungen.
Otto Liebling ist verzweifelt. Seine Geburtstagsparty eskalierte völlig, als er einer wildfremden Frau, die aus der Torte springt, nicht nur eine Weltreise, sondern auch gleich eine Heirat verspricht. Und das, obwohl er seit vielen Jahren glücklich verheiratet ist. Und als wäre das noch nicht genug, verspielt sein Schwiegersohn Fritz im Hinterzimmer des „Roten Ochsen“ beim Pokern das Haus, in dem die gesamte Familie lebt. Eine heikle Situation für alle, als die Dame plötzlich bei ihnen daheim auftaucht. Und nun? Wie es weitergeht, zeigt die Heinerländer Amateurbühne Dotzlar in der Kulturhalle. Im Oktober spielen die Darsteller dort die Komödie „Da Ubba wad 70“ – traditionell in Dotzlarer Mundart.
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Seit 1969 gibt es die Heinerländer Amateurbühne als eigenständigen Verein. Der Name „Heinerländer“ kommt von Heinerland – damit wurde in früheren Jahren die Gegend um Dotzlar bezeichnet, da hier eine Vielzahl der männlichen Neugeborenen auf den Namen Heinrich oder Heiner getauft wurde. Seit dem Gründungsjahr haben die Mitglieder bislang jährlich ein Mundart-Stück auf die Bühne gebracht – bis 2019. Dann machte ihnen die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung. Nun, nach zwei Jahren Pause, wurden die Proben wieder aufgenommen. „Irgendwann muss es ja auch mal weitergehen – und wir alle haben Lust, wieder zu spielen“, so Hans-Georg Saßmannshausen, Vorsitzender des Vereins. Er ist es auch, der den Verein mitgegründet hat und die Stücke aus dem Hochdeutschen in die Mundart umschreibt.
Vier Frauen und fünf Männer
Die Darsteller im Überblick
Hans-Georg Saßmannshausen – Opa Otto Liebling
Doris Koch – Oma Erna
Birte Fischer – Tochter Hilde Wurmbrand
Bernd Mettbach – Fritz Wurmbrand (Mann von Hilde)
Kevin Fischer – Tom Wurmbrand (Enkel)
Thorsten van de Wetering – Julius Hahn (Bürgermeister)
Leonie Afflerbach – Rosi Kraushaar (Bürgermeisters Tochter)
Nicole Saßmannshausen – Wilma (Nachbarin)
Tim Saßmannshausen – Goran Zola (Pole)
Erst 2019 kamen Birte und Kevin Fischer als Neuzugänge zur Heinerländer Amateurbühne. Und auch in diesem Jahr können sich die Mitglieder über einen Neuzugang freuen: Leonie Afflerbach. Die jüngste Darstellerin ist gerade einmal 17 Jahre und der älteste 72 Jahre alt.
Im Juli fand die erste Leseprobe statt – und einen Monat später wurde auch schon mit den Proben gestartet. Neun Darsteller sind bei „Uppa wad 70“ dabei – vier Frauen und fünf Männer. „Danach entscheidet sich auch, welches Stück wir am Ende auf die Bühne bringen“, so Saßmannshausen, der den Opa Otto Liebling spielt. Während seiner Zeit bei der Heinerländer Amateurbühne ist der 72-Jährige bereits in viele verschiedene Rollen geschlüpft. „Ich träumte schon zu Schultheater-Zeiten von der Karriere auf der Bühne und fühle mich dort sehr wohl.“ Dennoch: Aufregung gehört auch heute noch vor den Auftritten dazu – so auch bei Thorsten van de Wetering, der in diesem Jahr den Bürgermeister spielt. „Ich liebe es, in andere Rollen zu schlüpfen. Es dauert zwar, bis ich in der Rolle drin bin, aber es ist immer eine spannende Zeit“, sagt er.
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Und das aktuelle Stück? „Das ist eine lustige Komödie mit vielen spannenden Wendungen und viel Stoff zum Lachen“, so Saßmannshausen. Und darum geht es den Mitgliedern der Amateurbühne auch. „Die Zuschauer sollen Spaß haben und viel lachen.“ Ob das klappt, sehen die Akteure meist schon bei der Generalprobe mit ihren Freunden und Verwandten. „Da sehen wir, ob das Stück gut ankommt oder nicht.“ Bis zur Generalprobe aber dauert es noch ein wenig. Aktuell proben die Darsteller den zweiten Akt. „Der erste Akt steht“, freut sich van der Wetering. Am 8. Oktober wird die Bühne in der Kulturhalle Dotzlar aufgebaut, einen Tag später wird dann zum ersten Mal auf der Bühne geprobt. „Das ist immer etwas ganz Besonderes“, so Saßmannshausen.
Karten gibt’s ab 3. Oktober
Aufgeführt wird das Stück an gleich sechs Tagen. Die erste Vorstellung findet am Freitag, 21. Oktober, ab 20 Uhr in der Kulturhalle Dotzlar statt. Weitere Vorstellungen gibt es am Samstag, 22. Oktober, 20 Uhr; Sonntag, 23. Oktober, 17 Uhr; Freitag, 28. Oktober, 20 Uhr; Samstag, 29. Oktober, 15 und 20 Uhr, sowie am Sonntag, 30. Oktober, 17 Uhr. Der Vorverkauf startet bereits am Montag, 3. Oktober, in der Zeit von 10.30 bis 13.30 Uhr in der Kulturhalle Dotzlar mit der „ersten Karte“. „Wer zuerst kommt, bekommt auch die ersten Plätze“, so der Vorsitzende.
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Ab 4. Oktober gibt es die Karten – die im Übrigen 8 Euro kosten – in der Signal-Iduna Agentur Michael Kroh, Dotzlarer Hauptstraße 23 – und zwar montags bis freitags von 14 bis 18 Uhr oder telefonisch unter Tel. 02751/4119999.