Bad Berleburg. Bernd Stremmel aus Berghausen bekommt seit gut zwei Monaten nur einen Teil seiner Zeitungen und Briefe. Das sagt die Post zum Sachverhalt.
Bernd Stremmel aus Berghausen ist sauer. „Schon seit zwei Monaten scheinen nach meiner Beobachtung Briefe, Pakete und Zeitungen im Bereich Bad Berleburg nur noch nach dem Zufallsprinzip zugestellt zu werden. Aus sechs Zustelltagen werden regelmäßig nur vier oder drei, zumindest in meinem Heimatort Berghausen“, schreibt uns der Berghäuser sichtlich verärgert. Und er sei nicht allein – Nachbarn und Freunde aus dem Bad Berleburger Dorf berichteten von ähnlichen Situationen. Die Redaktion hat einmal beim Anwohner und bei der Post nachgefragt, woran die Zustellung in den vergangenen Wochen denn gehakt hat.
Dass die Zustellungen unregelmäßig sind, kann Bernd Stremmel sehr gut nachprüfen. Immerhin ist er Leser einer überregionalen Zeitung, die mit der Post geliefert wird – oder eben nicht, wie in den vergangenen zwei Monaten. „Letztens hatte ich drei Ausgaben – von Donnerstag bis Samstag – auf einmal in meinem Briefkasten. Das kann ja auch nicht sein“, so Stremmel auf Nachfrage der Redaktion.
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Schon in seiner Leserzuschrift macht er seinem Ärger Luft. Denn: „Das ist besonders ärgerlich, wenn, wie in meinem Falle, eine (zweite) überregionale Tageszeitung ihren Leser nicht pünktlich erreicht. Eine alte Zeitung ist wie eine Tasse kalter Kaffee!“
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Es gehe ihm aber nicht nur um die Zulieferung von Zeitungen, sondern auch um Briefe und Päckchen, betont Stremmel. „Möglicherweise erreicht eine Traueranzeige nicht rechtzeitig ihren Empfänger, wenn der Brief zu spät eintrifft.“ Besonders ärgerlich aber findet es der Berghäuser, „dass die Deutsche Post bis heute keine Erklärung oder gar eine Entschuldigung für die Unregelmäßigkeiten abgibt – weder später in den Briefkasten der Postnutzer noch regional per Hinweis in den Heimatzeitungen“. „Die Post tut so, als gebe es dieses Problem überhaupt nicht, es ist ein Skandal! Das Porto wird in regelmäßigen Abständen erhöht, im Gegensatz dazu werden die Leistungen zurückgefahren, das passt nicht zusammen“, schreibt der Berghäuser. Dennoch betont er auch später am Telefon: „An sich bin ich sehr zufrieden mit den Postboten hier bei uns im Ort. Es geht mit vielmehr um die Post an sich, die dafür sorgen müsste, dass genügend Personal da ist, um auch im Falle einer Krankheit genug Ersatzpersonal zu haben.“
Das sagt die Post
Und was sagt die Deutsche Post zum Sachverhalt? „Die Zustellsituation hat sich in den vergangenen Wochen in Bad Berleburg schwierig gestaltet. Dort hat ein erhöhter Krankenstand (auch bedingt durch Corona, was bekanntlich zwangsläufig immer mehrtägige Ausfälle zur Folge hat) in Verbindung mit der Urlaubsphase für einen personellen Engpass in unserem dortigen Zustellstützpunkt gesorgt“, so Dieter Schuhmachers, Pressesprecher der Deutschen Post DHL Group. „Dieser Tatsache begegnen wir unter anderem durch das Zusammenziehen von Kräften aus anderen Bezirken beziehungsweise Standorten. Für alle Fälle, in denen Briefpost nicht tagesaktuell zugestellt werden konnte, bitten wir um Entschuldigung und um Verständnis.“
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Man sei bemüht, die Probleme abzumildern, so Schuhmachers weiter – beziehungsweise schnellstmöglich zu lösen. „Mit Blick auf unsere Zustellstützpunkte in Bad Laasphe und Erndtebrück gehen wir aktuell grundsätzlich von einer stabilen, werktäglichen Zustellung aus“, so der Pressesprecher, der zudem auf die personelle Not verweist. „Bei dieser Gelegenheit sei aber der grundsätzliche Hinweis erlaubt, dass auch dringend neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das gesamte Siegerland gesucht werden.“ Bewerbungen sind übrigens im Internet unter www.werde-einer-von-uns.de möglich.