Wittgenstein. Es ist der trockenste und wärmste August seit offiziellen Messbeginn in den 1950er Jahren. Aber es gibt ein weiteres trauriges Kapitel.

Nachdem bereits Juni und Juli als überaus sommerliche Monate in die Wetterstatistik eingingen, setzte der August sogar noch einmal einen oben drauf. Am Kahlen Asten war es der wärmste, trockenste und sonnenscheinreichste August seit dem offiziellen Meßbeginn in den 1950er-Jahren. Dies ergaben die Messungen und Beobachtungen des Wetterportal Wittgenstein (www.wetter-wittgenstein.de).

Temperaturen

Mit einer Mitteltemperatur von 17,3 Grad an der Wetterstation Kahlen Asten war der August um 3,3 Grad wärmer als im Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre. Im Vergleich zur vorherigen Periode 1961 bis 1990 lag die Differenz sogar bei 4,7 Grad. Nimmt man die drei Sommermonate Juni, Juli und August zusammen, so waren nur der Sommer 2003 und ganz knapp auf der von 2018 noch etwas wärmer als die diesjährige Ausgabe. In Bad Berleburg lag der Mittelwert bei 18,2 Grad, in Benfe bei 16,2 Grad. Aufgrund der vielen milden Nächte in der Höhe war der Golfplatz Sassenhausen mit 19,4 Grad einer der wärmsten Orte der Region.

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Die beständige Hochdruckwetterlage dieses Sommers, mit welcher sich immer wieder Mittelmeerluft weit nach Norden vorarbeiten konnte, legte im August an Stärke sogar noch zu. So wurde in den ersten Tagen des Monats zum wiederholten Male sehr heiße Luft in unsere Richtung geführt. Am 4. des Monats wurden verbreitet die höchsten Werte erreicht. An allen Wittgensteiner Stationen war es über 30 Grad heiß, so auch auf der Steinert bei Girkhausen in 700 m Höhe mit 31,9 Grad. Diedenshausen erreichte 32,6 Grad und in Feudingen war es mit 33,9 Grad noch etwas heißer.

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Nach einer kurzen Abkühlungsphase folgte bereits die nächste Hochdrucklage, die bis kurz nach der Monatsmitte andauerte. Wiederum wurde die 30 Grad-Marke zumindest in den tieferen Lagen überschritten. Bis zum Monatsende änderte sich nichts Wesentliches, so dass die 20-Grad-Marke in Schwarzenau an jedem Tag überschritten wurde.

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Der Tiefstwert des Monats wurde entweder in der Nacht zum 7. August oder kurz vor Monatsende am 29. August erreicht. Benfe kam auf einen Tiefstwert von 0,1 Grad, viermal wurde hier Bodenfrost registriert. In Erndtebrück lag der Tiefstwert bei 3,2 und in Bad Laasphe bei 6 Grad.

Niederschläge

Die Niederschläge waren wiederum das traurigste Kapitel des Monats, die Unterschiede aufgrund eines heftigen Gewitters am 26. August aber sehr groß. So kam Elsoff nur auf 8 Liter pro Quadratmeter, Dotzlar erreichte 11 und Sassenhausen 13 Liter. Da während des Gewitters in Birkelbach bis zu 42 Liter gemessen wurden, kamen hier zum Monatsende insgesamt 57 Liter zusammen. In Schameder gab es an diesem Nachmittag sogar kleinräumige Überflutungen. Trotz dieses einzelnen Ereignisses trockneten die Böden immer mehr aus. An der Station Dotzlar, welche u.a. auch die Feuchtigkeit in 25 Zentimeter Bodentiefe erfasst, kam diese Messung kurz vor Monatsende an ihre Grenzen. Der Boden war staubtrocken und wies in dieser Schicht keinen Tropfen Feuchtigkeit mehr auf.

Wind

Auch hinsichtlich des Windes machte der ausschließlich von Hochdruck geprägte Monat auf sich aufmerksam. So lag die mittlere Windgeschwindigkeit an der Wetterstation in Benfe mit 4 km/h gar nicht mal wesentlich unter der anderer Sommermonate. Die maximale Geschwindigkeit erreichte aber selbst an der ansonsten recht windigen Station in Arfeld lediglich 45 km/h, auf dem Turm des Kahlen Astens waren es 47 km/h. Eine so geringe maximale Geschwindigkeit hat es hier in einem Monat schon lange nicht mehr gegeben.

Sonnenstunden

Die Sonne hatte in diesem Monat leichtes Spiel. Sie zeigte sich am Kahlen Asten fast 270 Stunden lang und damit so lange wie noch nie in einem August seit Messbeginn Anfang der 1950er-Jahre. Der gesamte Sommer war der sonnigste überhaupt mit rund 770 Stunden. Der bisherige Rekord aus dem Jahr 1959 mit 736 Stunden wurde überboten.