Schameder. Ganzen Einsatz hat die Arbeitsgruppe „Heimatverein-Pioniere“ des Heimatvereins Schameder gezeigt. Das steckt hinter den 15 neuen Schildern.

Welche Geschichte steckt eigentlich hinter den Gemarkungen und Fluren in Schameder? Auf 15 Schildern, jeweils an den Ruhebänken rund um das Dorf, wird diese Frage jetzt endlich beantwortet. Zu verdanken ist das dem Heimat- und Verkehrsverein Schameder – und erwachsen ist die gute Idee dazu ursprünglich aus der jährlichen Suche nach geeigneten Weihnachtsbäumen.

Um nicht jedes Jahr aufs Neue Helfer suchen zu müssen, die Weihnachtsbäume holen und aufstellen, wurde vor einiger Zeit vom Verein das Team „Weihnachtsbaum Dorfplatz“ gegründet. Da die Weihnachtsbaum-Suche jedoch nicht die einzige Aufgabe ist, um die der Verein sich kümmert, fanden sich aus eben jenem Team im Jahr 2021 zunächst vier Personen, die genau deshalb eine neue Arbeitsgruppe gründeten: die Heimatverein-Pioniere, bestehend aus Peter Radtke, Sascha Roth, Tom Afflerbach und Bernhard Motl.

Das erste Projekt der Pioniere stand dann auch schnell im Raum: Da sich der Verein sowieso um die Ruhebänke rund um Schameder kümmert, könne man auch direkt über eine Aufwertung dieser Plätze nachdenken.

15 Schilder an 15 Bänken

Die Pioniere entschieden sich also in Absprache mit dem Vorstand des Vereins dazu, so erklärt es Bernhard Motl, 15 Schilder anzufertigen, die mit Bild und Text die jeweilige Geschichte an Ort und Stelle abbilden. „Wir haben 17 dieser Bänke in Schameder, was für den Ort sehr viel ist“, so Motl. Bisher habe die Pflege der Bänke darin bestanden, sie vor und nach dem Winter jeweils ab- und aufzubauen. Außerdem müssen sie jedes Frühjahr neu abgeschliffen oder gestrichen werden – auch Reparaturarbeiten stehen regelmäßig an. Nach und nach sollen diese Bänke durch neue Bänke aus recyceltem Kunststoff ausgetauscht werden, was den Arbeitsaufwand für Instandhaltung und Pflege durch den Verein minimiert. „Den Nachhaltigkeitsgedanken gab es dann auch, als es um die Schilder ging. Holzschilder müsste man regelmäßig ausbessern oder austauschen“, erklärt Sascha Roth.

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Für das Design wurde Anica Dickel angefragt, die auch schon für die 750-Jahr-Feier Schameders diesbezüglich ganze Arbeit geleistet hatte. „Der Schriftzug und das Design ist angelehnt an den der Feierlichkeiten – den haben damals immerhin viele Menschen gesehen und bringen es mit Schameder in Verbindung“, so Roth. Die Schilder bestünden aus einem Aluminium-Verbund, erklärt Anica Dickel. Und das habe einen ganz besonderen Grund: „Dieses Material ist unter UV-Strahlung langlebiger und widersteht dem Wittgensteiner Wetter am besten.“

Texte und Bilder von Peter Schneider

Die Texte und das Bildmaterial kommen vom Ortshistoriker Peter Schneider. „Er kennt sich mit der Geschichte Schameders sehr gut aus und hat ein großes Archiv mit Fotos und Abbildungen“, macht Bernhard Motl deutlich. Zusätzlich sind auf den Schildern noch das Logo und Informationen zum Heimatverein zu finden sowie ein QR-Code. Die Website des Vereins mit weiteren Infos, die dem Code hinterlegt ist, befindet sich aktuell im Neuaufbau und soll bald freigeschaltet werden, versichert die dafür zuständige Anica Dickel. Sobald dies geschehen ist, kann man dort unter anderem noch mehr über die Flure in ganz Schameder erfahren – dafür hat Peter Schneider etwa 45 Flure gesammelt und beschrieben.

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Zusätzlich sind dort außerdem alle örtlichen Vereine verlinkt. Aber: „Die Pioniere sind unruhig und haben immer Ideen“, sagt Motl mit einem Augenzwinkern. So wurden neben den Flurschildern an einigen Bänken auch Mülltonnen angebracht, drei davon mit Hundetoilette. Dank zahlreicher Spenden konnte dieses Unterfangen finanziert werden. „Wir als Vorstand freuen uns natürlich, wenn durch solche Projekte etwas für unseren Ort getan wird“, macht Vereinsvorsitzender Carsten Dreisbach deutlich.

Freude über das Engagement der Mitglieder

Neben der Freude über das Engagement einiger Mitglieder sei aber auch der Wunsch nach dem Einsatz der restlichen Mitglieder vorhanden. „John F. Kennedy hat es mal ganz passend gesagt: ,Frage nicht, was dein Land für dich tun kann – frage, was du für dein Land tun kannst.’ Das kann man auch auf Schameder ummünzen“, betont diesbezüglich Harald Knebel.

In der Bevölkerung sind die neuen Flurschilder und Bänke bereits zahlreich gelobt worden, macht der Vorstand deutlich. Die Pioniere haben aber wie gesagt noch einige andere Ideen, betont Motl. Schameder darf also gespannt bleiben.