Fischelbach. Die Krügers sind frisch in Fischelbach. Was ihnen fehlte, ist ein Pool. Wie sie den gefunden haben und was zu beachten ist, erzählen sie uns.
Es ist kein alltägliches Bild. Nicht für Fischelbach und auch nicht für andere Wittgensteiner Dörfer, wenn ein großer Swimmingpool über den Giebel eines Hauses in den Garten schwebt.
Jürgen und Evelin Krüger freuen sich auf diesen Moment. Mit dem rund 37 Kubikmeter fassenden Pool erfüllen sich die beiden „Neu-Fischelbacher“ einen weiteren Gartentraum in ihrem neuen Heim. Dabei wäre vor zwei Jahren eigentlich alles ganz anders gekommen, als Jürgen Krüger in den Ruhestand ging. „Ich war technischer Geschäftsführer bei Walzen-Irle in Netphen“, berichtet der 67-Jährige. Die erwachsenen Kinder sind längst aus dem Haus und nach dem Ruhestand sollte eine Veränderung her.
Haus und Grundstück waren zu groß geworden
„Haus und Grundstück waren uns zu groß geworden“, berichtet Krüger. „Und weil wir beide eigentlich Meermenschen sind, wollten wir in den Norden ziehen. Aber das wollten unsere Kinder nicht. Also haben wir nach einem Haus gesucht.“ Fündig wurden die Krügers in Fischelbach. Dort haben Sie das Haus renoviert, die Gartenlaube erneuert und nun steht die Investition in den Freizeitwert an – nicht zuletzt auch für die Besuche der Enkelkinder. „Wir wollen den Pool regelmäßig mit der Familie nutzen.“ Dass ein eigener Pool einschließlich der gesamten Technik eine „teure Investition“, sagt Krüger, der über den Preis schweigt aber launig hinterher schiebt: „Davon hätten wir das Hesselbacher Freibad lange pachten können.“
Badesaison von März bis Oktober
So schwebt der Pool in den Garten
Mit dem Pool – einem fertigen Bauteil aus lichtbeständigem Kunststoff – ist es nicht getan. Das 7 mal 3,5 Meter große Viereck mit einer Wassertiefe von 1,5 Metern besitzt ein Wasserreinigungssystem, Strahldüsen und Beleuchtung. „Wir wollen es von März bis Oktober nutzen“, sagt Krüger. Deswegen wird auch eine Wärmepumpe und Solarthermie installiert, um das Wasser auf Badetemperatur zu bringen. Hinzu kommt außerdem eine teleskopierbare Abdeckung, die man an schönen Tagen einfach zur Seite schieben kann. An Regentagen kann man auch unter der Abdeckung in der eigen Schwimmhalle baden.
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Fachliche Unterstützung nötig
Gefunden haben die Krügers ihren Pool im Internet bei der Firma Upoolia. Und die arbeitet mit dem Fischelbacher Landschaftsgartenbauer „Rund um Haus und Garten“ von Stefan und Christina Eggers zusammen. Ohne fachliche Unterstützung geht es auch nicht, weil der Pool in den Boden eingegraben und auf ein millimetergenaues Beton-Fundament gesetzt wird, bevor er dort mit Stahlbeton fixiert wird. „Gut vier Monate waren das vom ersten Gespräch bis zum Aufbau des Pools“, erklärt Stefan Eggers. Auch für den Landschaftsgärtner aus Fischelbach ist das eine Premiere. Aber der Bedarf ist auch in Wittgenstein da: „Durch Corona ist die Nachfrage gestiegen, weil die Menschen nicht mehr in die Schwimmbäder durften.“
Hohe fünfstellige Summe
Eggers berät die Kunden und installiert die Außenpools mit seinem Team. Ganz günstig sei das alles nicht. „Da muss man schon mit Kosten von 50.000 bis 70.000 Euro für einen mittleren Pool rechnen“. Nach oben aber gibt es keine Grenzen. Und die Betriebskosten für Wasser, Heizung und Reinigung kommen noch hinzu.
„Ob sich das tatsächlich lohnt, muss die Zukunft zeigen“, sagt Pool-Kunde Krüger. Aber er ist sich sicher, dass er schon bald einen „hohen Spaßfaktor“ genießen kann – und freut sich, „künftig jederzeit meine Bahnen ziehen zu können“.
Über den Preis aber will Krüger nicht meckern. Immerhin „gibt der Hersteller 40 Jahre Garantie auf das Material“. Am Dienstagmorgen um 9 Uhr war es dann so weit: Der vorgefertigte 700 Kilogramm schwere Kunststoffpool schwebte am Haken der Feudinger Firma BeMa an seinen Platz im Garten der Krügers in Fischelbach.