Erndtebrück. Surfen ohne Störung oder Unterbrechung – dafür wird in Erndtebrück jetzt der Grundstein gelegt. Alles zum Glasfaser-Anschluss in Erndtebrück.
Jetzt ist der Anfang für schnelles Surfen in Erndtebrück gemacht – lange musste die Edergemeinde darauf warten, aber jetzt steht die Telekom mit Schaufel und Glasfaserkabel bereit, um Erndtebrück an das Glasfasernetz anzuschließen. Vor zwei Wochen bereits haben die ersten Arbeiten begonnen – jetzt erfolgte auch der offizielle Spatenstich.
Rund 2500 Erndtebrücker Haushalte haben jetzt die Möglichkeit, zum Glasfasernetz zu gehören – bis Ende des Jahres können sich Interessierte noch kostenlos den Anschluss sichern, wenn die das entsprechende Angebot buchen. „Die Resonanz war bisher schon sehr gut – gerne können es die ganzen 2500 Haushalte werden“, sagt Jürgen Koch, Regionalmanager der Deutschen Telekom, mit einem Augenzwinkern.
Die Telekom wird mehr als rund 270 Kilometer Glasfaserkabel verlegen und 45 neue Netzverteiler aufstellen. Die Telekom arbeitet dabei im Auftrag von Glasfaser Plus, einem Gemeinschaftsunternehmen der Deutschen Telekom und IFM Investors. Bei IFM Investors handelt es sich um einen australischen Fondsverwalter, der im Eigentum von Pensionskassen steht und global Pensionsgelder in Infrastrukturunternehmen anlegt.
Glasfaser bis an den Router
Mit dem Glasfaser kommt die Telekom jetzt bis ins Haus und legt den Anschluss quasi bis an den Router der Nutzer – bei der Telekom heißt das „FTTH“, also „Fiber to the Home“ (deutsch: Glasfaser bis in die Wohnung). Das garantiert zum einen „zu 99 Prozent“, so Koch, eine Bandbreite von 500 MBit – unabhängig von der Lage. Zum anderen: „Beim FTTH-Ausbau endet das Glasfaser-Kabel nicht mehr im Verteilerkasten am Straßenrand, sondern muss bis ins Gebäude gezogen werden“, erklärt Koch. „Dafür brauchen wir die Genehmigung der Eigentümer, schließlich betreten wir Privatgrundstück.“
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Geschieht das nicht, wird das Glasfaser-Kabel am Haus vorbei geführt. „Das wäre auf jeden Fall ärgerlich, wenn man eine Straße für das Glasfaserkabel öffnet, dann verschließt – und danach dann jemand kommt und dort doch noch einen Anschluss haben will. Dann müsste man alles erneut öffnen und schließen. Das ist auch für die Oberfläche der Wege nicht gut“, erklärt Polier Sezayi Kurnaz von der Firma Derla, die die Tiefbau-Arbeiten durchführt. Grundsätzlich seien die Arbeiten schnell erledigt – zwei Kolonnen sorgen dafür, dass ein Abschnitt eines Weges nie lange geöffnet ist, versichert Tobias Schönberger vor Ort: „Eine Kolonne öffnet die Straße und verlegt das Kabel, die zweite Kolonne folgt und schließt das Loch wieder.“
Anschluss in der Ausbauphase kostenlos
In der Ausbauphase, das betont Jürgen Koch, ist er Anschluss an das Glasfasernetz kostenlos, wenn das entsprechende Paket bei der Telekom gebucht wird. „Bei einer Buchung nach dieser Ausbauphase kostet der Anschluss dann einmalig 799,95 Euro“, so Koch. Und so gehts: Der Kunde bucht bei einem Telekommunikationsanbieter einen Glasfaser-Tarif. Dieser Telekommunikationsanbieter wiederum nimmt dann Kontakt mit der Glasfaser Plus auf und regelt alle nötigen Details.
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„Um den Anschluss ans Haus zu legen, brauchen wir eine Genehmigung, weil wir dann Privatgrund betreten. Es ist schon öfter passiert, dass Anwohner unsere Kolonnen in ihren Straßen bei der Arbeit gesehen haben und auf uns zugekommen sind. Haben wir die Genehmigung, dann legen wir den Anschluss“, erklärt Kurnaz. Danach ist die Arbeit des Tiefbau-Unternehmens erledigt und ein anderes Team kümmert sich um den Anschluss in die Wohnung.
Veränderte Internet-Nutzung
Bürgermeister Henning Gronau freut es, dass jetzt endlich das Glasfasernetz in die Gemeinde kommt. „Die Internet-Nutzung ist spätestens mit der Corona-Pandemie deutlich gestiegen, wenn man nur mal an das Home Schooling oder das Home Office denkt. Dazu kommt, dass sich das Fernseh-Verhalten verändert hat. Immer öfter verzichtet man auf das lineare Fernsehprogramm über den Receiver und schaut über die Streaming-Dienste“, so Gronau. Zusätzlich findet ein großer Teil des E-Gaming im Internet statt und benötigt eine gute Internet-Leistung.
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Dazu käme außerdem die Tatsache, dass die Bandbreite ein großer Standortfaktor beim Hauskauf sei: „Mittlerweile gehört es zu einer der ersten fünf Fragen, wenn man sich für ein Haus interessiert: ,Wie gut ist hier das Internet?’“, so der Bürgermeister. Jeder Hausanschluss sei daher für die Gemeinde wertvoll, betont Gronau.