Arfeld/Bad Berleburg/Bad Laasphe. Regionale Produkte boomen – auch in Wittgenstein. Für ihre Zusammenarbeit erhalten die Milcherei Henk und Rewe nun eine besondere Auszeichnung.

Volker Treude kann es kaum glauben: „Dass die Milcherei in so kurzer Zeit gebaut war und in kürzester Zeit so viele Kunden anzieht, hätte ich damals nicht gedacht“, sagt der Rewe-Markt-Betreiber, dem sowohl die Filialen in Bad Berleburg als auch in Bad Laasphe gehören, in denen der Wittgensteiner Landmarkt einen großen Stellenwert hat. Unter den Artikeln finden sich auch jene der Milcherei Henk aus Arfeld – und für diese Zusammenarbeit wurden die Rewe-Filialen und die Familie Henk nun ausgezeichnet. „In Anerkennung der herausragenden Leistungen in Bezug auf die partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe verleihen wir dem Konzept von ,Milcherei Henk – Mehr Qualität – aus guter Tradition in eine gute Zukunft’ aus dem Hause Treude OHG/RWEW Niederlassung Mitte in der Kategorie Molkereiprodukte die Auszeichnung ,Faire Partner 2022’“, steht auf der Urkunde, die Volker Treude nun an Nancy Freimuth, Leiterin des Rewe-Marktes in Bad Laasphe und Kerstin Drauschke, Leiterin des Rewe-Marktes in Bad Berleburg, übergab.

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Dabei ist es noch nicht lange her, dass die Idee zur Milcherei entstand. Bei einem gemeinsamen Urlaub mit seiner Frau Jennifer dachte Philipp Henk über mögliche Zukunftsperspektiven nach – das war vor gut eineinhalb Jahren. Es folgten Gespräche – unter anderem mit Volker Treude und Andreas Bernshausen. Im Dezember dann startete die Familie auch schon mit der Produktion der ersten Produkte. Heute finden Kunden im Arfelder Hofladen neben Milch, verschiedenen Joghurtsorten und Kakao auch weitere Produkte – und nicht nur dort, sondern eben auch in den Wittgensteiner Landmärkten der Rewe-Filialen. 350 bis 380 Becher Eiskaffee werden unter anderem im Rewe-Markt Bad Berleburg pro Woche im Schnitt verkauft. Mehr als 1200 Becher waren es im vergangenen Monat. „Das zeigt, wie sehr unsere Kunden das regionale Angebot schätzen“, freut sich auch Volker Treude.

Eine Erfolgsgeschichte setzt sich fort

Vor gut zehn Jahren wurde mit dem Landmarkt begonnen – heute zählt er 30 Lieferanten mit insgesamt 2856 Artikeln. Darunter befinden sich auch Honig, Kaffee, Käse, Fleisch, Eier und vieles mehr. Mehr als 6,2 Millionen Euro wurden bereits mit dem Wittgensteiner Landmarkt erwirtschaftet. „Der Landmarkt liegt uns am Herzen – er verbindet Regionalität mit Qualität“, so Treude. „Die Zusammenarbeit zwischen Landwirten und dem Lebensmittelmarkt ist für beide Seiten eine Win-Win-Situation.“ Und genau für diese Zusammenarbeit wurden sie nun von der Redaktion „Lebensmittel Praxis“ und der Redaktion „top agrar“ ausgezeichnet.

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Übrigens: Tatjana Hoppe war es, die sich bzw. den Markt für den Preis beworben hatte. Und dafür sind ihr sowohl die Mitarbeiter als auch die Familie Henk sehr dankbar. „Es ist einfach toll, was sich hier in den vergangenen Monaten entwickelt hat“, merken auch der Bundestagsabgeordnete Volkmar Klein und die Landtagsabgeordnete Anke Fuchs-Dreisbach an. „Von der Entstehung bis heute konnte man alles mitverfolgen“, so die heimische Politikerin.

Keine Papier-Werbung mehr

Und noch eine Neuigkeit verkündete Volker Treude in feierlicher Stunde, die im übrigen auch in der Milcherei Henk in Arfeld stattfand. Demnach entscheidet sich die Rewe-Group für den Ausstieg vom gedruckten Handzettel – statt der gedruckten Prospekte soll die Werbung künftig verstärkt in Zeitungen und anderen Medien geschaltet werden. Auch die sozialen Medien und Formate wie WhatsApp seien die Zukunft – auch im Werbebereich. „Diese Entscheidung spart jährlich mehr als 73.000 Tonnen Papier, 70.000 Tonnen Co2 und 380 Millionen kWh Energie. Rewe ist der erste Lebensmittelhändler in Deutschland, der sich für diesen Schritt entscheidet“, sagt Treude.

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Zum 1. Juli 2023 wird der Druck und die Verteilung der Prospekt eingestellt. „Wir denken um und stellen die Angebotskommunikation für die Zukunft neu auf. Denn wir wollen die Kunden aller Altersklassen moderner und zielgerichteter über diejenigen Medien erreichen, die sie tatsächlich nutzen“, erklärte Lionel Souque, Vorstandsvorsitzender der Rewe-Group in einer Pressemitteilung. In einem ersten Schritt wird bereits Anfang August dieses Jahres die Auflage der Papier-Handzettel reduziert.