Wittgenstein. Regio-Fass, Holzhütte und Co.: In Wittgenstein gibt es zahlreiche Hofläden – die meisten in und um Bad Berleburg. Das hat Gründe.
Es ist Sonntag. Die Supermärkte haben geschlossen. Doch fürs Frühstück fehlen noch frische Eier? Kein Problem. Immerhin gibt es in Wittgenstein zahlreiche Hofläden – viele von ihnen haben auch an Sonn- und Feiertagen geöffnet. Aber nicht nur dann sind die regionalen Produkte, die häufig vom Hof vor Ort stammen, bei den Menschen in der Region beliebt. Auch in der Woche ist das Interesse an regionalen Produkten groß.
Das weiß auch André Schneider vom Volkholzer Hofladen. Vor sechs Jahren hat die Familie in Volkholz ihren Laden eröffnet. „Wir haben damals noch überlegt – stellen wir einen Automaten auf oder bauen wir eine Holzhütte?“, so Schneider. Entstanden ist seitdem nicht nur ein Hofladen, sondern unter anderem auch ein Imbiss mit regionalen Produkten und ein Partyservice. Der Hofladen an sich laufe gut, die Schneiders sind mehr als zufrieden mit ihrer Entscheidung.
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Neben dem Volkholzer Hofladen gibt es auch Verkaufsstellen mit regionalen/selbst hergestellten und/oder produzierten Lebensmitteln in Bernshausen und Weide. „Hofläden sind – gerade vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit – ein wichtiges Segment der regionalen Vermarktungsstruktur“, teilt die Stadt Bad Laasphe auf Nachfrage der Lokalredaktion mit. Ob weitere Hofläden möglich wären, hänge von mehreren Faktoren ab, die seitens der Verwaltung „nicht abschließend beurteilt werden können“. Denn: Neben der nötigen Nachfrage muss es auch ein entsprechendes Angebot geben. „Sollte ein Betrieb einen Hofladen eröffnen wollen, steht die Verwaltung bei allen Planungs- und Entscheidungsprozessen gern mit Rat und Tat zur Seite“, so die Stadt.
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Auch in Erndtebrück gibt es regionale Spezialitäten zu kaufen – unter anderem bei der Familie Six vom Litzelhof in Benfe. Einen Hofladen an sich gibt es dort aber nicht, hier läuft alles per Bestellung. „Hofläden können eine gute Ergänzung zum Einzelhandel darstellen, um regional erzeugte Produkte wohnortnah und direkt beim Erzeuger zu erhalten“, teilt die Gemeinde Erndtebrück mit. Die Edergemeinde verfüge über ein „sehr gutes Einzelhandelsangebot, sodass Hofläden bei der Sicherstellung der Grundversorgung hier keine große Rolle spielen“. Dennoch aber begrüßt die Gemeinde, wenn Landwirte entsprechende Angebote schaffen. Die meisten Hofläden im Wittgensteiner Land gibt es in und um Bad Berleburg – von Milchprodukten über frische Eier bis hin zu Nudeln und Wurstwaren gibt es dort alles – per Automaten, Regio-Fass oder Hofladen.
Teil der Nachhaltigkeitsstrategie
„Die Hofläden sind Teil unseres Grund- und Nahversorgungskonzeptes und daher auch ein wichtiger Bestandteil desselben. Dieses Konzept fügt sich in unsere Nachhaltigkeitsstrategie ein, sodass letztlich jeder einzelne Baustein für die Umsetzung von Bedeutung ist“, so die Stadt Bad Berleburg. Ziel dieses Konzeptes sei es, die Grund- und Nahversorgung in den Ortschaften dauerhaft zu forcieren und insbesondere regionale Direktvermarkter zu stärken. Auch soll die weitere Konzeption und Umsetzung eines mobilen Regio-Marktes „Heimat schmecken“ vorangetrieben und die Umsetzung einer digitalen Plattform, zum Beispiel Marktschwärmer oder ähnliches geprüft und verschiedene Marketinginitiativen in Kooperation mit Dorfläden und Direktvermarktern gestartet werden.
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„Daher haben wir – auf Grundlage des Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung vom 23. Mai auch einen Antrag auf Leader-Fördermittel zur Stärkung der Dorfläden und Direktvermarkter eingereicht, deren Bestandteil die beschriebenen Projekte sind“, so die Stadt. „Hofläden spielen bei diesen Überlegungen eine wichtige Rolle, da sie dezentral und in den meisten Fällen grundsätzlich dauerhaft zugänglich sind. Sie können einen wesentlichen Beitrag zur Nahversorgung in ländlichen Regionen bieten.“ Inwiefern die Eröffnung weiterer Hofläden möglich sei,werde regelmäßig in Abstimmung mit den regionalen Direktvermarktern geprüft. „Die Stadt Bad Berleburg wird dabei die Interessenten bei der Umsetzung gerne unterstützen.“