Wittgenstein. Bauernhof-Rallye, Rohmilchkäse, Melkroboter und vieles mehr gibt es bei der ersten Wittgensteiner Höfetour. Alle Details im Überblick.

„Früher gab es bei uns in Elsoff noch 15, 16 landwirtschaftliche Betriebe – heute sind es noch fünf“, sagt Gustav Zacharias. Es habe sich vieles in den vergangenen Jahren in der Landwirtschaft verändert. Was und wie heute die Arbeit auf den Höfen ausschaut – das können sich nun alle Interessierten am 7. August genauer anschauen. Dann findet in der Zeit von 11 bis 16 Uhr die erste Wittgensteiner Höfetour des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Siegen-Wittgenstein im Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband (WLV) statt.

Vier Bauernhöfe im Bad Berleburger Stadtgebiet möchten an diesem Tag mit den Besuchern ins Gespräch kommen, ihnen ihre Höfe und damit auch die Landwirtschaft ein Stück weit näher bringen. „Das Interesse an der Landwirtschaft und vor allem an regionalen Produkten ist da – das merken wir“, so Florian Stücher, 2. Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes. Doch „selbst im ländlichen Raum geht der Bezug zur Landwirtschaft zunehmend verloren“. Daher richte sich die Einladung nicht nur an Touristen, sondern ausdrücklich auch an die Bevölkerung in der Umgebung.

Zwar sei das Prinzip eines Hoftages nicht fremd – dennoch aber hat sich der Kreisverband bewusst dazu entschieden, gleich mehrere Höfe in der Region für die Menschen zu öffnen. „Wir haben in unserer Region so viele schöne Höfe – und die möchten wir den Menschen näher bringen und zeigen, welche Vielfalt wir hier in Wittgenstein haben und was unsere Landwirte alles produzieren. Viele von ihnen sind Direktvermarkter“, sagt Marie-Theres Heß, Vertreterin des Öffentlichkeitsausschusses des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Siegen-Wittgenstein. Sie war es auch, die die einzelnen Betriebe in der Region angesprochen hat. Zu sehen gibt es unter anderem Milchkühe, Mutterkühe und sogar eine kleine Milcherei – die Landwirtschaft in Wittgenstein ist nachhaltig, transparent und vielseitig. „Die Tour kann mit dem Fahrrad absolviert werden, ist aber natürlich auch per Auto machbar.“ Vor Ort haben sich die Betriebe einiges für den besonderen Tag überlegt.

1. Hof: Familie Feisel/Zacharias in Alertshausen

Einer der vier teilnehmenden Höfe ist der der Familie Feisel/Zacharias in Alertshausen (In der Neustadt 4). Hierbei handelt es sich um einen Betrieb mit insgesamt 65 Mutterkühen. Diese grasen mit ihren Kälbern von Mai bis November auf den umliegenden 80 Hektar großen Weiden. „In den Wintermonaten stehen sie in dem 2014 neu errichteten Mutterkuhstall und werden ausschließlich mit betriebseigenem Futter versorgt“, heißt es unter anderem auf der Homepage des Kreisverbandes, wo ebenfalls die wichtigsten Eckdaten der teilnehmenden Höfe zusammengefasst sind.

2. Hof: Familie Zacharias aus Elsoff

Ebenfalls wird die Familie Zacharias aus Elsoff ihren Hof (Unterm Rüttel 5) für Besucher öffnen. 150 Milchkühe werden hier im modernen Boxenlaufstall mit Weidegang gehalten. Gemolken wird mit zwei automatischen Melksystemen. „Wir möchten den Besuchern unter anderem zeigen, wie der Melkroboter arbeitetet und welche Vorteile er für den Landwirt hat. Dank ihm können wir viele wichtige Informationen zu jeder einzelnen Kuh jederzeit abrufen.“

Aber nicht nur das – unter anderem können die Besucher dort auch den selbst hergestellten Rohmilchkäse probieren, sich über Bienen schlau machen und eine Bauernhof-Rallye starten. Auch interessant: Als anerkannter Ausbildungsbetrieb werden auf dem Hof seit dem Jahr 2010 junge Leute ausgebildet.

3. Hof: Familie Heinrich-Nieweg in Schwarzenau

Keine Mutterkühe, sondern Färsen (Rinder, die noch nicht gekalbt haben) und Texel Schafe können die Besucher auf dem Biohof der Familie Heinrich-Nieweg in Schwarzenau (Im Hüttental 9) besuchen. Die Familie bewirtschaftet einen Färsenmastbetrieb mit 30 Rindern und einer kleinen Texel Schafherde im Nebenerwerb. Auch sie gehören – wie auch die anderen beiden Betriebe – zu den Direktvermarktern. Am Tag der Höfetour gibt es dort Informationen rund um den Hof, der Landwirtschaft und Imkerei sowie Wurst von unseren Rindern nach eigenem Rezept und selbstgebackenes Brot.

4. Hof: Familie Henk in Arfeld

Der vierte Hof beinhaltet sogar eine Milcherei. Die Familie Henk in Arfeld (Im Regel 3) gibt am 7. August Einblicke in den Milcherei-Betrieb aber auch in ihren Hofbetrieb mit Milchkühen, Pensionspferden, Legehennen im Mobilstall sowie Hähnchen im Mobilstall. Der traditionelle Hof wird seit 1840 von der Familie Henk bewirtschaftet. Seit einem Dreiviertel Jahr gehört zum Hof ein Hofladen, in dem die hofeigenen Produkte – hierzu zählen Frischmilch, Joghurt, Quark und vieles mehr – angeboten werden.

„Jetzt hoffen wir nur noch, dass am 7. August schönes Wetter ist und viele Menschen an der Höfetour teilnehmen“, so Kreisverbands-Geschäftsführer Georg Jung.

Weitere Informationen zu den Höfen und dem Kreisverband gibt es auch unter www.wlv.de/hoefetour-wittgenstein. Dort findet sich auch ein QR-Code.