Banfe. Schwierige Zeit für Spezialimmobilien: WKW will die sofort nutzbare Industriehalle in Banfe auch im Ausland anbieten. So ist der aktuelle Stand.

Es bleibt spannend rund um die WKW-Hallen in Banfe. Noch ist das Werksgelände des Oberflächenveredlers nicht verkauft, aber die letzten Produktionsarbeiten sind Ende letzter Woche ausgelaufen. Für diese Restarbeiten hatte die Walter Klein GmbH Co. KG aus Wuppertal Räume angemietet – in einer direkt gegenüber liegenden Halle der Firma Jung in Banfe.

„Die Produktion in den angemieteten Hallen ist jetzt endgültig zum 31. Juli 2022 komplett ausgelaufen“, bestätigt das für Kommunikation zuständige Vorstandsmitglied Monika Kocks auf Nachfrage. Bereits Mitte 2020 hatte WKW seine eigenen Produktionshallen in Banfe leergezogen.

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Ein Jahr ist seitdem vergangen. Bislang konnten weder WKW noch der beauftragte Vermarkter Berge Bau aus Erndtebrück einen Käufer für die 13.465 Quadratmeter Grundstück und rund 9300 Quadratmeter Produktionshallen finden. Die Verkehrsferne des Standortes in einem Seitental von Banfe wird dabei durch einen Trumpf aufgewertet: eine bestehende, genehmigte Eloxalanlage, die WKW mitverkaufen möchte.

Monika Kocks, Pressesprecherin von WKW.
Monika Kocks, Pressesprecherin von WKW. © WP | WKW

„Wir werden die Immobilie jetzt auch international vermarkten. Das ist keine Kritik an Berge Bau“, macht Monika Kocks deutlich. WKW kann sich vorstellen, dass es außerhalb Deutschlands und auch außerhalb Europas Interesse an dieser Produktionsstätte gebe. Und es gebe auch die Möglichkeit die Eloxal-Anlage gesondert zu vermarkten. „Wir sind da völlig offen und können uns verschiedene Konstellationen vorstellen.“

Dem Standort nach wie vor verpflichtet

Nach wie vor fühlt sich das Unternehmen dem Standort Banfe gegenüber verpflichtet: „Wir haben ein großes Interesse daran, dass sich hier wieder Industrie ansiedelt.“ Und auch bis es so weit sei, übernehme WKW Verantwortung: „Wir können es ja nicht verrotten lassen. Es herrscht nach wie vor dezenter Betrieb und wir werden Fürsorge tragen und die Immobilienwerte erhalten“, sagt Kocks.

Jens Löcherbach, Immobilienvermarkter der Erndtebrücker Firma Berge Bau, schätzt die Zusammenarbeit mit WKW: „Das war und ist ein ganz solides Unternehmen.“ Am Standort Banfe sei es eine seit 1964 gewachsene Struktur, in die immer investiert wurde. „Ein Käufer kann dort sofort einziehen. Die Infrastruktur ist da.“ Aber Löcherbach weiß auch, dass man geduldig sein muss: „Es ist eine schwierige Zeit für Spezialimmobilien.“ Unternehmen seinen bei ihren Investitionen zurückhaltend, weil nach der Corona-Pandemie nun der Ukrainekrieg und die Energiekrise gekommen sei. Die liege der Fokus möglicherweise eher auf Rücklagenbildung.