Bad Laasphe. Vor 8 Monaten schloss das Zentral-Lager von Aldi in Bad Laasphe seine Tore. Jetzt äußert sich Aldi zu den aktuellen Vorgängen in Bad Laasphe.
Es sind fast acht Monate vergangen, seit in Bad Laasphe die Tore des Aldi Zentral-Lagers geschlossen wurden und zahlreiche Mitarbeiter zunächst in eine unsichere Zukunft blickten. Damals antwortete ein Sprecher auf die Nachfrage, was nun mit dem Zentral-Lager geschehen solle: „Wir prüfen derzeit verschiedene Optionen.“ Was hat sich im letzten halben Jahr dort getan?
Zur Erinnerung: Am 11. Februar verkündete Aldi den Mitarbeitern des Zentral-Lagers an der Industriestraße 1, dass der 31. Dezember 2021 an dieser Stelle der letzte Arbeitstag sein werde. Grund sei die Wirtschaftlichkeit gewesen, verkündete Aldi damals: „Mit der Neuordnung erreicht Aldi Nord eine optimierte Versorgung der Märkte und somit der Kunden. Zudem würden die zukunftssicheren Standorte im Bereich Logistik und Verwaltung gestärkt.“
Einigung nach langem Streit
Für die 160 Mitarbeiter war es ein Schock, im Laufe des Jahres kam es zudem zu offnen Streitigkeiten zwischen der Geschäftsführung und dem Betriebsrat. Aldi gab dem Betriebsrat die Schuld am Scheitern der Verhandlungen, der Betriebsrat bezichtigte Aldi seinerseits der Einschüchterung und der Druckausübung auf Mitarbeiter. Schlussendlich kam es doch noch zu einer Einigung (wir berichteten).
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„Zur weiteren Nutzung des Gebäudekomplexes an der Lahnuferstraße 1 prüfen wir derzeit verschiedene Optionen. Final entschieden ist hierbei aber noch nichts“, teilte im Dezember Aldi-Sprecher Dr. Axel von Schemm auf unsere Nachfrage zur Zukunft des Gebäudes im Bad Laaspher Industriegebiet mit. „Nach dem Jahreswechsel werden wir selbstverständlich Leerstandsmanagement betreiben und das Gebäude weiter bewirtschaften, bis die Nachnutzung geregelt ist“, so von Schemm weiter.
Noch keine Entscheidung gefallen
Auf eine erneute Nachfrage unsererseits, acht Monate später, antwortet Sprecherin Emily Rosberger nun folgendermaßen: „Wir beschäftigen uns derzeit intensiv mit verschiedenen Optionen der Nachnutzung des Gebäudekomplexes an der Lahnuferstraße 1. Eine Entscheidung ist zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch nicht gefallen, sodass wir derzeit leider keine weiteren Informationen zur Verfügung stellen können.“ Auch aus der Bad Laaspher Stadtverwaltung kommt dazu nur eine ziemlich knappe Antwort: „Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es keine neuen Erkenntnisse.“
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Nicht nur das Zentral-Lager in Bad Laasphe wurde Silvester geschlossen, auch in Horst war am 31. Dezember Schluss. Auch dort verlaufen die Entwicklungen ähnlich schleppend: „Das ehemalige Logistikzentrum der Aldi-Regionalgesellschaft Horst wird von der Aldi Immobilienverwaltung GmbH & Co. KG betreut. Diese bewertet aktuell den technischen Zustand des Gebäudes und entscheidet über eine Nachnutzung“, so Sprecherin Rosberger auf die Nachfrage der ansässigen Tageszeitung: „Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es dazu jedoch keine konkreten Pläne.“
Weitere Standorte in Deutschland werden geschlossen
Zuletzt traf es auch die Mitarbeiter in Mülheim und Essen, die in der Kaffeerösterei des Discounters beschäftigt sind. Sowohl Aldi Süd als auch Aldi Nord macht dort Schluss mit 130 Mitarbeitern. Die Standorte seien nicht mehr wettbewerbsfähig, teilte Aldi dazu mit.
Abseits von seinem Heimatland hat Aldi aktuell große Pläne: In China sollen hunderte neue Geschäfte eröffnet werden – laut Nachrichtenagentur AFP will Aldi dort „weiße Flecken auf Versorgungslandkarte“ besetzen: „China ist und bleibt einer der interessantesten Märkte in allen Bereichen und die rasant steigende Größe der Mittelklasse führt zu einem riesigen Potenzial im Lebensmittelmarkt“, sagte demnach Aldi-China-Chef Roman Rasinger.
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Auch auf den Kanarischen Inseln expandiert der Discounter und hat dort seine ersten Märkte eröffnet. Ein ähnliches Bild zeigt sich in Großbritannien: Laut dpa will Aldi bis zum Ende des kommenden Jahres in Großbritannien trotz unsicherer Brexit-Aussichten 100 neue Filialen eröffnen. Man wolle 1,3 Milliarden Pfund (umgerechnet rund 1,44 Mrd Euro) investieren und 4000 neue Jobs schaffen, wie das Unternehmen mitteilte.
Wie es hingegen mit den ehemaligen Zentrallagern wie in Horst oder auch Bad Laasphe weitergeht, bleibt noch abzuwarten.