Wittgenstein. Für viele gehört der Spielplatz zur Freizeit von Kindern dazu. Er ist aber nicht nur Zeitvertreib, sondern aus mehreren Gründen auch essenziell.

Das Spielen auf dem Spielplatz – für viele Eltern und Kinder gehört das einfach mit dazu. Aber es ist nicht nur irgendeine Beschäftigung, sondern auch für die Entwicklung der Kinder wichtiger, als vielleicht manch einer denken mag. Das zeigen auch die Kommentare einiger unserer Umfrageteilnehmer.

„Wenn ich an meine Kindheit denke, wie viel sich da auf Spielplätzen abgespielt hat – es war immer was los und in den Ferien bis spät Abend hat man mit seinen Freunden dort.“ Oder: „2015 haben wir uns regelmäßig mit zehn Muttis zur Krabbelgruppe auf dem Spielplatz getroffen und die Kinder haben sich kennen gelernt und es sind feste Freundschaften daraus entstanden.“

Wittgensteinern auch „soziales Miteinander verschiedener Kulturen wichtig“

Und: „Das Zusammen kommen der Kinder, wie sie lachen und gemeinsam schaukeln, wippen rennen“ macht viel aus, ebenso ist den Teilnehmern „soziales Miteinander verschiedener Kulturen wichtig.“

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Und das ist auch laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung genau einer der Aspekte, der das Spielen auf dem Spielplatz so wertvoll macht: „Ein Spielplatz ist auch ein Ort des Miteinanders, an dem Kinder oft ihre ersten Erfahrungen mit Gleichaltrigen machen und das gemeinsame Spielen lernen können. Hier möchte jeder einmal schaukeln, auf der Rutsche geht es nur der Reihe nach, und wenn man nicht aufpasst, hat man schnell jemanden umgeschubst.“

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Demnach entwickeln sich neben Freundschaften schon früh wichtige soziale Kompetenzen, die das Kind für das ganze Leben prägen und darauf vorbereiten kann. Folgende Spielregeln sollten Eltern ihren Kindern dabei mit auf den Weg geben: „Immer fair und hilfsbereit sein. Auf den Spielgeräten weder schubsen noch drängeln. Immer auf die anderen Kinder achten. Vorsicht mit den Augen beim Umgang mit Stöcken und Stielen.“

Rollenspiele fördern Vorstellungskraft und Einfühlungsvermögen

Auf einen weiteren Punkt weist Pädagogin Marion Wanke in „Eine Analyse des pädagogischen Nutzens von Spielplätzen für Kinder“ hin: „Das Spiel im Freien gewährt den Kindern mehr Freiheit. Viele Rücksichtnahmen, die sie als Einschränkungen empfinden, die ,drinnen’ aber notwendig sind, fallen hier weg.“

Gerade bei Rollenspielen – zum Beispiel als Pirat auf einem Schiff, wie es in Bad Laasphe an der Grundschule oder in Erndtebrück im Ederauenpark möglich ist – wird zudem die Vorstellungskraft der Kinder und die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen, geschult.

Auf dem Spiel-Schiff der Grundschule Bad Laasphe kann bei Rollenspiel der Kreativität freier Lauf gelassen werden.
Auf dem Spiel-Schiff der Grundschule Bad Laasphe kann bei Rollenspiel der Kreativität freier Lauf gelassen werden. © WP | Lisa Klaus

Es gibt noch eine weitere Komponente, wenn man auf den Wert des Spielens auf dem Spielplatz schaut: „Auf Spielplätzen finden Kinder Gelegenheit, ihre körperlichen Fähigkeiten zu entdecken, Fertigkeiten zu erlernen und eigene Grenzen zu erfahren“, macht die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung klar: „Denn nur wenn das Kind seine körperlichen Grenzen erfährt, kann es motorische Sicherheit entwickeln.“